Mit der Idee des Derby-Cups versuchten die Initiatoren nach der Gründung des 1. SC Göttingen 05 im Jahr 2013 an die legendären Derbys zwischen dem namensgleichen Verein, der 2003 aus dem Vereinsregister gestrichen wurde, und der SVG Göttingen in der langen, gemeinsamen Vergangenheit zu erinnern. 

Die junge Geschichte dieses „Derby-Cup“ ist reich an Pannen und Peinlichkeiten. Nach der ersten Veranstaltung im Jahr 2013 (3:2 für den damaligen Oberligisten 05 am Sandweg), vergaßen die Verantwortlichen beider Vereine 2014 die Austragung, obwohl die Organisatoren des Vorbereitungsturniers um den Sparkasse Göttingen Cup damals extra einen Tag Pause für den „Derby-Cup“ eingeplant hatten. 2015 gewann der 1. SC Göttingen erneut – diesmal mit 1:0 im Maschpark. 2016 folgte dann der erste Sieg der SVG im „Derby-Cup“: Mit 4:1 schlug die SVG als Oberligist im heimischen Sandweg-Stadion den schwarz-gelben Gast, der damals von Jan Steiger trainiert wurde. Die zweite Lachnummer: Der Pokal, 2013 von der Firma EUTEC Industrieservice GmbH gestiftet, war vor dem Spiel nicht aufzufinden, so dass die Siegerehrung damals ausfallen musste. Ein Jahr später, 2017, siegte der damalige Landesliga-Absteiger, 1. SC Göttingen 05, unter Trainer Oliver Gräbel auf dem Kunstrasenplatz des Sandweg-Stadions mit 3:2 gegen den Oberligisten SVG Göttingen. Der Pokal war inzwischen wieder aufgetaucht. Am Ende der Saison stieg die SVG aus der Oberliga ab und der 1. SC Göttingen 05 – ohne den zuvor entlassenen Oliver Gräbel – in die Landesliga auf. Seither gab es keinen Derby-Cup, der nur dann ausgetragen wird, wenn die beiden Mannschaften in unterschiedlichen Spielklassen kicken.

Die Fortsetzung des „Derby-Cups“ im Jahr  2020 stieg am vergangenen Samstag im Göttinger Maschpark. Der Gast vom Sandweg siegte am Ende nach einer niveauarmen Partie mit 2:0 (0:0). Die Tore für das Team von Trainer Dennis Erkner schossen Neuzugang Lukas Presch (54.) und Dennis Moschanin (87.). Erneut war der Wanderpokal für diese Veranstaltung nicht aufzufinden, eine Siegerehrung fiel deshalb aus. Die 300 Zuschauer  im Maschpark wurden für das Einhalten der peniblen Hygiene-Vorschriften wieder einmal mit lauwarmen Bier belohnt. 

Fazit: Sportlich war der Derby-Cup zwar kein Genuss, der Trainingseffekt und die Erkenntnisse für die Trainer dürften allerdings den Aufwand rechtfertigen. Was als Fußball-Höhepunkt für die Region einst geplant wurde, bewies allerdings erneut die Unfähigkeit des gastgebenden Vereins, halbwegs passable Veranstaltungen auf die Beine zu stellen – offensichtlich eine Schwäche des dortigen Ehrenamtes.

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