Nun hat es die SVG Göttingen erstmals erwischt: Nach sechs ungeschlagenen Spielen verlor das Team von Trainer Dennis Erkner erstmals in der Oberliga. Am Sonntag gab es im heimischen Krügerpark am Sandweg eine unglückliche, weil unnötige 3:4 (2:2)-Niederlage gegen den HSC Blau-Weiss Schwalbe von 1928 Tündern. Wie eng es in der Oberliga aktuell zugeht, zeigt die Tatsache, dass das Sandweg-Team nach diesem Spiel von der Tabellenführung auf Platz vier des Klassements abstürzte und der Vorsprung vor der Abstiegsrunde nur noch fünf Punkte  beträgt.

Das Spiel begann mit dem schnellen Rückstand der Gastgeber – Lukas Kramer nutzte ein Unachtsamkeit in der SVG-Deckung aus (1.). Doch die Hausherren zeigten die richtige Reaktion, waren aggressive in den Zweikämpfen und übten Druck auf die Abwehr der Gäste aus. Nach 12 Minuten traf Lukas Presch nur das Lattenkreuz, zwei Minuten später traf Richard Hehn mit seinem Freistoß nur den Pfosten. In der 31. Minute endlich der längst fällige Ausgleich: Lukas Presch traf freistehend aus elf Metern. Nur zwei Minuten später durfte die SVG erneut jubeln: Julian Kratzert erzielte mit seinem ersten Treffer für die SVG die erstmalige Führung für seine Farben in dieser Partie. Weitere Chancen wurden, teilweise leichtfertig vergeben. Doch anstatt mit einer klaren Führung in die Pause zu gehen, musste die Erkner-Elf kurz vor dem Seitenwechsel den Ausgleich hinnehmen – Tim Niclas Schumachers traf (43.). 
Zur Halbzeit hatte Gäste-Trainer Tim Piontek zweimal gewechselt. Nun nahm Tündern aktiver an der Partie teil und konnte in der 52. Minute durch Ugur Aydin die erneute Führung erzielen. Er nahm ein Flanke direkt und überraschte damit SVG-Schlussmann Dennis Henze. Dieses Tor sorgte dafür, dass die SVG die Ordnung verlor und nun ungestüm und „vogelwild“, wie es Trainer Erkner später bezeichnete, anrannte. Dennoch hätte Nicolas Krenzek den Ausgleich erzielen müssen, scheiterte jedoch an Tünderns Schlussmann Lukas Masur. Mit zunehmender Spielzeit wurden die Aktionen der Hausherren immer hektischer – mit Einzelaktionen versuchten die talentierten SVG-Spieler, den Ausgleich zu erzwingen. In der 85. Minute wurden die Bemühungen doch noch belohnt: Justin Taubert war durchgebrochen und nur noch per Foul zu bremsen. Lukas Presch verwandelte den Elfmeter sicher (Video) zum 3:3. Doch das Glück war diesmal nicht – wie oft zuvor – auf Seiten der Gastgeber. In der Nachspielzeit entschied sich SVG-Torwart Dennis Henze, der kurz zuvor noch mit einer starken Parade beeindruckte, seinen Kasten zu verlassen, kam jedoch gegen Schumachers zu spät und traf ihn, wie Schiedsrichter Felix Bickel es sah. Den fälligen Elfmeter versenkte Chris Olivier Niebling sicher (Video) zum 4:3 für die Gäste. Dann war Schluss und die SVG musste erstmals in dieser Saison die bitter Pille einer Niederlage schlucken.  

In seinem Statement nach der Partie ging Erkner mit seinem Team hart ins Gericht. Er sprach mehrfach von einem Chaos, das er gesehen hätte. Aber er machte auch deutlich, dass er die kommende Trainingswochen nutzen wolle, um optimal vorbereitet nach Wolfenbüttel zum nächsten Oberliga-Spiel zu reisen. 

Die SVG hat trotz der ersten Niederlage nicht enttäuscht. Sie hat das Spielgeschehen diktiert und ein deutliches Chancenplus erarbeitet. Besonders in der ersten Halbzeit zeigte das Team, zu welch starker Leistung sie fähig ist. Diese Niederlage schmälert die bisher hervorragende Leistung in der ersten Oberliga-Spielzeit nach der Rückkehr keineswegs. 

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