Die Geschichte zum Spiel ist schnell erzählt. Dorste spielte bis zur 20. Minute guten Fußball, geriet dann unglücklich in Rückstand und sah sich zur Pause mit einem 0:3 Rückstand konfrontiert. Aufgrund einer kämpferisch akzeptablen Leistung im zweiten Durchgang, konnte dieser positiv gestaltet werden und das Spiel endete mit einem 5:3 für den Favoriten aus Neuhof, der damit weiter um den Aufstieg kämpft. Wir wollen das Spiel jedoch mal etwas anders betrachten:

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1. Der Dorster Zuschauer
Beim Mittagessen wird der Ehefrau berichtet, dass man die 1. Mannschaft heute nach Neuhof begleiten wird. Der seitens der Dame geplante Ausflug muss also entfallen. Mit der Frage „Verlieren die nicht eh immer in Neuhof?“ wird der Mann an der Haustür verabschiedet. Vier Stunden später trifft der Mann wieder zu Hause ein. „Und, wie haben sie gespielt?“ fragt die Frau, die schon am Gesicht des Gatten die Antwort erkennen kann. „Wie immer in Neuhof…“

2. Der Neuhofer Eintrittsgeldeintreiber
Es sind tatsächlich mehr Dorster als Neuhofer auf dem Sportplatz – das klingt nach guten Einnahmen. Leider kommt der Schiri Andreas Wagner aus dem Kreis Göttingen und hat wie immer auch noch zwei Assistenten mitgebracht, die bezahlt werden wollen. Wie immer versuchen sich einige der Spieler der zweiten Dorster Mannschaft als Ersatzspieler auszugeben, können aber anhand der braunen Getränkeflaschen als Zuschauer identifiziert und abkassiert werden. Sämtliche Versuche sich um das Eintrittsgeld zu drücken konnten unterm Strich verhindert werden. Ein guter Tag – der Kassierer verlässt zufrieden mit seiner Arbeit den Sportplatz.

3. Der Schiedsrichter
Wo liegt eigentlich Neuhof? Mit dieser Frage muss sich der Unparteiische unbedingt auseinandersetzen. Das Sportgelände wird gefunden und der grüne Rasen nach dem Umkurven einiger Pferde erreicht. Das Spiel ist eigentlich nicht so schwer zu leiten. Man merkt, dass sich beide Teams nicht die allerbesten Freunde sind und einige Spieler des Heimteams einen starken Hang zur Theatralik besitzen. Der regelmäßige Austausch von Nettigkeiten wird vom Schiri gekonnt nicht beachtet und somit das Spiel souverän geleitet. Insgesamt fährt das Gespann nach dem Genuss eines Getränks und einer Bratwurst zufrieden nach Hause.

4. Der Dorster Trainer
Nach dem 0:6 im Hinspiel verweist Christopher Exner in der Ansprache vor dem Spiel darauf, dass nur mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung ein gutes Ergebnis möglich ist. Er wählt bewusst die gleiche Aufstellung wie beim letzten Auswärtsspiel in Steina gegen Bad Sachsa. Lediglich Gerrit Armbrecht muss seinen Platz in der Startelf räumen und nimmt noch von einer starken Erkältung geschwächt auf der Bank Platz. Zu ihm gesellen sich Keno Kahle und Tim Launhardt, der gegen Bad Sachsa gesperrt fehlte. Niklas Buchwald kam für Gerrit Armbrecht und Niklas Kurschatke ersetzte den fehlenden Kevin Bergmann als Rechtsverteidiger. Der Gesichtsausdruck von Trainer Exner wandelte sich von „zufrieden“ (20. Minute) zu „sichtlich bedient“ (Halbzeit). Dazwischen lagen drei Tore von Neuhof, die aus den ersten drei Torschüssen der Gastgeber resultierten. In der Pause schöpfte dann Exner das komplette Wechselkontingent aus und versuchte damit einen neuen Impuls zu geben. Nach dem äußerst unglücklichen 0:4 direkt nach der Pause sah es dann schon wieder düster aus für die Grün-Weißen. Dass das Spiel dann wenigstens nur mit 3:5 verloren ging, täuscht aber nicht darüber hinweg, dass Trainer und Mannschaft alles andere als glücklich nach Hause fahren mussten. 

5. Der Neuhofer Spieler
Da man seinem Gegenüber nur bis vor die Stirn gucken kann, ist das hier mal ein vager Versuch, in die Gedankenwelt einzutauchen. Das Hinspiel in Dorste war ein Selbstläufer, also warum nicht auch das Rückspiel? Dorste hat den Ruf eine grundsätzlich faire Mannschaft zu sein, aber durchaus auch mal mit Körpereinsatz zu Werke zu gehen. In der ersten Viertelstunde merkt der Neuhofer, dass das hier heute kein Spaziergang werden könnte. Nach dem 4:0 in der 48. Minute ist man vollends siegessicher. Da bleibt auch immer schon mal die Zeit für ein bisschen Trashtalk. Mal richtet es sich an den Gegenspieler, mal an die Auswechselbank, mal an die Gästezuschauer – insgesamt eine gerechte Verteilung. Mit dem 5:3 ist man unter dem Strich zufrieden und freut sich weiter im Rennen um die Meisterschaft zu sein.

6. Der Dorster Spieler
Neuhof gehört zu den ungeliebten Lieblingsfahrten der Dorster. Einer langen Anfahrt steht immer eine Rückfahrt mit vielen Tankstellen und entsprechender Verpflegung gegenüber. Bei Punktgewinnen ein Segen, bei Niederlagen ein Fluch. Das Spiel in Neuhof hat deutlichen Negativcharakter. Neben der Niederlage stößt vor allem das Verhalten von 2-3 Gegnern auf. Ein bundesligareifes Beispiel: Nach einem Foulspiel durch einen Check mit angelegtem Arm geht der Angreifer zu Boden und hält sich vor Schmerzen den Knöchel. Übrigens der gleiche, der nach dem Spiel nicht zum Sportgruß erscheint, um dem Gegner die Hand zu reichen. Das hat aber nichts mit der verdienten Niederlage zu tun. Neuhof hat die Dorster Fehler in der ersten Hälfte eiskalt ausgenutzt und somit unterm Strich total verdient gewonnen.

7. Der Tankstellenpächter aus Barbis
Durch den Bau der Ortumgehung Barbis/Osterhagen ist auf der Hauptstraße durch Barbis nicht mehr allzu viel Verkehr. Doch spielt heute nicht der TSC Dorste auswärts in Neuhof? Schnell wird noch das Kühlregal mit Krombacher Dosenbier aufgefüllt. Das scheint besonders beliebt zu sein. Gegen 17:30 Uhr fährt dann endlich der Mannschaftsbus vor. Sichtlich unterhopft schleppen sich die Insassen zum rettenden Kühlregal. Endlich gibt’s Krombacher! Bei der Tankstelle in Bad Sachsa musste man sich mit Warsteiner zufrieden geben. Der Tankstellenpächter ist glücklich und das Regal deutlich leerer.

8. Restaurant Da Gianni in Dorste
Endstation der Reise. Schließlich muss man irgendwie versuchen sich den versauten Sonntag doch noch einigermaßen schönzureden. Denis Mylius hat sein erstes Tor vorbereitet und muss somit auf der Saisonabschlussfeier kein Gedicht aufsagen. Steffen Heider hat ebenfalls seine erste Torvorlage gegeben. Tim Launhardt hat mit zwei Toren seine Ausbeute verdoppelt. Erik Wedemeyer hat keine gelbe Karte bekommen und bleibt somit bei vier Stück. Alles klar für das Derby gegen Förste.

Apropos Förste:
Am Freitagabend steigt der Saisonhöhepunkt. Dann ist DERBYZEIT im Sösetal.
Mehr muss man dazu nicht sagen!!!

Bericht: T. Launhardt

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