Drei schnelle Tore lenken die Partie in die gewünschte Richtung. Kurz nach dem Seitenwechsel beseitigt ein weiterer Treffer die letzten Zweifel. Am Ende siegt der HNK Croatia Köln beim VfR Sinnersdorf mit 4:1 (3:0) und sammelt damit wichtige Punkte für eine Platzierung in der Spitzengruppe.

Nach dem torlosen Remis im Nachholspiel gegen den Spitzenreiter Vorwärts Spoho vor wenigen Tagen und der damit kaum noch vorhandenen Aufstiegschance ging es für die „Kroaten“ ohne Druck zum VfR Sinnersdorf. Ein kurzer Rückblick: Im Hinspiel zwischen beiden Teams gastierte der VfR noch als Tabellenführer in Bocklemünd. Der HNK hingegen befand sich mit einer zu diesem Zeitpunkt durchwachsenen Bilanz am Scheideweg – entweder oben dran bleiben oder frühzeitig die Segel streichen und die gesteckten Ziele somit deutlich verfehlen. Die Curak-Elf kämpfte wie die Löwen, gewann das Spiel trotz 88 (!)-minütiger Unterzahl und leitete dadurch eine Serie von 13 Partien ohne Niederlage ein, die das Team zwischendurch selbst kurzzeitig an die Tabellenspitze katapultierte.

Kaum war die Begegnung angepfiffen sorgte ein VfR-Freistoß für erste Torgefahr. Der lang getretene Ball segelte über die Spielertraube hinweg, sprang einmal tückisch auf und ging dann nur knapp über den Querbalken. In der 4. Spielminute sorgte Roman Lovric für die frühe Croatia-Führung. Aus dem Gewühl heraus eroberte er das Leder und drosch es ins linke obere Eck. Die Heimelf leistete sich in der 12. Minute einen schweren Fehler in Form eines zu kurz geratenen Rückpasses, Ante Zgela roch den Braten, legte sich die Kugel am herbeigeeilten Keeper vorbei und netzte zum 0:2 ein. Wenig später war der Traumstart endgültig perfekt. Lovric leitete den Ball auf Luka Busic weiter, der Mittelfeldspieler hatte viel Freiraum und zog aus der Ferne einfach mal ab. Das Spielgerät hatte einen dermaßen kuriosen Drall, dass sogar der Torhüter völlig überrascht wurde. Der Ball landete zur Freude der „Kroaten“ im rechten unteren Eck – 0:3 (18.). Ein Sinnersdorfer Abschluss ging knapp am linken Pfosten vorbei, einen weiteren hielt Croatia-Schlussmann Oliver Winterscheid. Vedran Kosic wurde schön freigespielt, im Eifer des Gefechts merkte der Stürmer jedoch nicht, dass er genügend Zeit gehabt hätte. So schloss er zügig ab, allerdings am Kasten vorbei. Einen Freistoß lenkte ein VfR-Kicker auf das Croatia-Gehäuse, der Ball senkte sich jedoch etwas zu spät und ging somit über den Kasten. Die Sinnersdorfer Defensive blockte ihrerseits einen wuchtigen Kosic-Schuss. Mit einem beruhigenden Vorsprung ging der HNK in die Halbzeitpause.

Relativ schnell sorgte die Curak-Elf für eine Entscheidung. Marijo Visevic zog auf dem rechten Flügel davon, seine kluge Hereingabe verwertete Kosic nach 48 Minuten zum 0:4. Aufregung herrschte, als ein Sinnersdorfer frei vor Winterscheid hätte abschließen können. Das Leder traf den herangerauschten Komljenovic an der Hand, große Proteste in Richtung Schiedsrichter halfen letztlich nichts. Zugegeben, eine knifflige Szene, in der manch ein Regelhüter womöglich auf den Punkt gezeigt hätte. In der Folge konnte Winterscheid zwei gegnerische Abschlüsse abwehren. Ein eher mäßig getretener Croatia-Eckstoß landete trotzdem irgendwie am zweiten Pfosten bei A. Zgela, der den Ball allerdings nicht vernünftig traf, weshalb der Torwart auch vor keine Probleme gestellt wurde. Eine wesentlich größere Prüfung meisterte er, als er im 1-gegen-1-Duell mit Kosic parierte. Beim Visevic-Nachschuss war er dann zwar geschlagen, dafür konnte er sich aber auf seinen Abwehrspieler verlassen, der noch vor der Linie klärte. Einen strammen Abschluss des eingewechselten Danijel Matic entschärfte der Torwart ebenso, vom aufgerückten Danijel Corovic ließ er sich im zweiten Versuch auch nicht überwinden. A. Zgela hob das Leder über den Schlussmann hinweg, die Kugel landete auf dem Tornetz. In der 78. Minute verkürzten die sich nie aufgebenden Gastgeber nach einem äußerst zweifelhaften Handelfmeter, der sicher verwandelt wurde, auf 1:4. An dieser Stelle war die Entscheidung des Unparteiischen nicht nachvollziehbar, die bereits erläuterte Situation in der Frühphase der zweiten Halbzeit hätte mehr Grund für einen Elfmeterpfiff gehabt. Sei es drum, letztendlich handelte es sich um keine spielentscheidende Szene. Winterscheid hielt noch einen Abschluss, ehe der VfR-Keeper sich bei einem leicht abgefälschten Kosic-Schuss richtig lang machen musste, um diesen sehenswert zu parieren.

Obwohl den Curak-Schützlingen die schwere und kräftezehrende Begegnung mit Spoho noch in den Knochen steckte, zeigte sich die Mannschaft drei Tage später erstaunlich gut erholt. Bei wiederholt sommerlichen Temperaturen zeigten beide Kontrahenten eine lebhafte Partie. Der VfR Sinnersdorf wehrte sich 90 Minuten lang ohne Wenn und Aber, dementsprechend war die Heimelf auch kein schlechter Spielpartner. Der HNK machte ein gutes Spiel, mit der Leistung konnte man auf jeden Fall zufrieden sein. Wenn der große Druck nicht mehr da ist, fällt das Fußballspielen manchmal doch ein Stück weit einfacher.

Am Pfingstmontag erwartet der HNK Croatia Köln die DJK Grün-Weiß Nippes II. Anstoß ist um 15 Uhr.

Aufstellung: 12 Winterscheid – 5 Corovic, 4 Jackschik, 13 Komljenovic, 2 J. Zgela (ab 86. 23 Bago) – 8 Visevic, 6 Busic (ab 71. 3 Obsivac), 7 Gelastopoulos, 11 A. Zgela – 9 Kosic, 19 Lovric (ab 60. 10 Matic)

Tore: 0:1 Lovric (4.), 0:2 A. Zgela (12.), 0:3 Busic (18.), 0:4 Kosic (48.), 1:4 (78., Handelfmeter)

Gelbe Karten: Gelastopoulos (39.), Komljenovic (71.)