Die SG Dassel/Sievershausen siegt bei bestem Fußballwetter, aber schwer bespielbarem Rasen den TSV Lüthorst mit 3:0. Die Gastgeber mussten praktisch die komplette Partie mit zehn Mann bestreiten und machten ihre Sache wirklich gut. Trainer Dankert musste auf Schnepel, Liebe, Özkan, Thüne, Riemer und Powietzka verzichten. Im Vergleich zum letzten Spiel ersetzte der SG-Coach den verletzten Riemer durch Possner.

Handelfmeter und rote Karte in der zweiten Minute

Das Spiel begann direkt mit einem Paukenschlag. Nach einem Schussversuch von Erbek blockt TSV-Kapitän Dennis Jörges den Ball kurz vor seinem Gesicht mit der Hand. Es schien eher ein Reflex, als die aktive Verhinderung einer Torchance. Schiedsrichter Ali Ismail deutete die Aktion jedoch anders und entschied auf Handelfmeter. Zudem verwies er Jörges mit der roten Karte des Feldes. Eine sehr harte Entscheidung. Den fälligen Strafstoß verwandelt Wedekind sicher (3.). Nur vier Minuten später wird Schmidt im Strafraum von TSV-Keeper Kettler rüde von den Beinen geholt. Die klare Verhinderung einer Torchance, die wesentlicher deutlicher nach einer roten Karte roch als das Handspiel zuvor. Ismail zog allerdings nur den gelben Karton und entschied auf Strafstoß, den Wedekind dieses Mal Erbek überließ. Doch Erbek zeigte Nerven und scheitert an Kettler, der die Ecke ahnte. Mit dieser Szene ging eine turbulente Anfangsphase zu Ende und das Spiel wurde zunehmend unansehnlicher. Die Gäste vergaben zwar noch etwa ein halbes Dutzend teils hochkarätige Tormöglichkeiten, doch Lüthorst hielt mit tollem Einsatz dagegen und Dassel tat sich immer schwerer eine spielerische Linie zu entwickeln. Es mangelte nicht den SG-Spielern nicht am Willen – Vielmehr hatte man das Gefühl den Spielern fehlte es an Geduld, wenn sie in Ballbesitz waren. Oft wurde nur der Weg nach vorne gesucht, anstatt den Ball laufen zu lassen und den dezimierten Gegner müde zu spielen. Mitte der ersten Halbzeit kommen auch die Gastgeber zu Chancen. Nach einem Rückpass von Rawisch auf Langheim vertändelt dieser den Ball. Der Schuss von Ebbecke kann gerade noch von der Linie befördert werden. Einige Minuten später wird ein Lüthorster Freistoß von halbrechts immer länger und klatscht gegen den Pfosten. In der 39. Minute ist es dann Wedekind, der nach einigen vergebenen Chancen nun auf 2:0 erhöhen kann.

Dassel findet weiter nicht seine Linie

In der zweiten Halbzeit zeichnete sich ein ähnliches Bild. Dassel hatte zwar mehr Ballbesitz, spielte aber wenig übersichtlich und zeigte sich zu statisch im Aufbauspiel. In der 53. Minute kann Langheim eine Großchance von Ebbecke entschärfen. Nur zwei Minuten später springt Spangenberg der Ball im Strafraum an die Schulter, was den Schiedsrichter als absichtliches Handspiel auslegte. Den fälligen Strafstoß kann Langheim gegen Mund stark parieren. In der Folgezeit boten sich den Zuschauern weiter viel Kampf und Krampf, aber wenig spielerische Elemente. Nach einer TSV-Chance geht es dann endlich mal schnell. Langhorst spielt einen starken Pass auf Zwolinski, der sich durchsetzen kann und rechts auf Possner ablegt, der dem Keeper aus kurzer Distanz keine Chance lässt (76.). Die Entscheidung und zugleich der Endstand dieser Begegnung.

Fazit: Die SG Dassel/Sievershausen siegt trotz schwacher Leistung gegen wacker kämpfende Gastgeber, die sich ein Tor verdient hätten. Dassel macht mit diesem Dreier auch rechnerisch die Relegation perfekt. Nach überragendem Rückrundenstart fehlt es der SG in den letzten Partien an Konstanz. Gute und schlechtere Halbzeiten wechseln sich ab. Die heutige Leistung gegen zehn TSV-Spieler war hingegen über die gesamte Spieldauer deutlich unter dem was die Mannschaft leisten kann.

Sportliche Grüße

Stefan Golze