Dassel (km.). Am vergangenen Sonntag empfing die SG Dassel/Sievershausen in einem der wenigen Heimspiele in dieser Halbserie den Tabellenzwölften aus Hollenstedt/Stöckheim. Bei sonnigem Herbstwetter fanden sich gut 80 Zuschauer im Stadion an der Lehmbreite ein. Coach Dankert musste auf Gattermann, Özkan, Erbek, A. Dillgart, Schmidt, L. Tönnies und Golze verzichten. Die Dasseler traten im gewohnten 4-3-1-2-System an. Nach den zuletzt guten Spielen rotierte Dankert die Startelf etwas und brachte M. Dillgart in der Innenverteidigung für Liebe und für Wedekind startete Tissen, der das Vertrauen des Trainers prompt zurückzahlen sollte.

Ein Sturmlauf mit mangelhafter Chancenauswertung

Die Vorzeichen der Partie waren, wenn man nur auf die Tabelle schaute, klar: Der Tabellenvierte empfängt zuhause den Tabellenzwölften. Schaut man sich allerdings die letzten Ergebnisse an, wusste Batze Dankert, dass die Gäste nicht zu unterschätzen waren – gewannen jene doch auswärts in Moringen. Daher hieß es, die Leidenschaft der letzten Spiele mitzunehmen und über die mannschaftliche Geschlossenheit zum Erfolg zu kommen. Diese Marschrichtung stellte sich als richtig heraus: Eine Viertelstunde lang spielten die Hausherren den Gast schwindelig und kamen durch Riemer, Mundt und erneut Riemer zu hochkarätigen Chancen, die allerdings ungenutzt blieben. Hollenstedt versuchte immer wieder den quirligen Hain in der Spitze zu finden. Dies gelang in der 16. Spielminute, nachdem sich Dillgart und Pressentin uneinig waren und Hain allein vor Schnepel auftauchte. Der Gästestürmer umlief den bereits geschlagenen Keeper aber setzte den Ball dann unter Bedrängnis nur ans Außennetz. Dassel ließ sich allerdings nicht aus dem Konzept bringen und belohnte sich dann schließlich doch, und das gleich vier mal binnen sieben Minuten. Den Torreigen eröffnete Tissen: Langhorst tankte sich auf links durch, spielt den Ball scharf vor den Kasten, wo Tissen cool ins Eck verwandelte (20.). Die Tore 2, 3 und 4 erzielten nach schöner Vorarbeit Mundt (22.), wiederum Tissen (23.) und Tönnies (27.). Damit war die Messe bereits nach einer halben Stunde gelesen. Die Gäste verteidigten hoch, aber teils unterirdisch schlecht, was die Hausherren zu nutzen wussten. Vor allem Riemer hatte ungewohnt viele Freiheiten und konnte die gefährlichen Angriffe damit gut starten. Doch vier Tore waren nicht genug. Dassel spielte konsequent weiter und schraubte das Ergebnis bis zur Pause auf 8:0 (!) hoch.

Dassel schaltet einen Gang zurück, Hollenstedt/Stöckheim gelingt der Ehrentreffer

Auch in Durchgang 2 zeigte sich ein gewohntes Bild. Die Dankert-Elf dominierte vor allem im Zentrum das Spiel und die Gäste leisteten kaum Gegenwehr. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff rempelte Heisig Mundt ungestüm im eigenen 16er um und Schiri Schreer entschied auf Foulelfmeter für die heimische SG. Der Gefoulte trat selber an und verwandelte sicher unten rechts (51.). Coach Dankert wechselte in der Folge kräftig durch und brachte Liebe, Wedekind und Spangenberg, der nach schwerer Verletzung sein Comeback feiern konnte. Wedekind nahm seine gewohnte Position im Sturm ein, während Mundt sich neben Liebe und Klenke auf der „Sechs“ wiederfand. Nach kurzer Einfindungsphase hatte Wedekind auch seine erste Bude auf dem Fuß, scheiterte allerdings am Aluminium (60.). Mit dem 9:0 im Rücken schalteten die Hausherren dann einen Gang zurück, ließen den Ball aber sicher durch die eigenen Reihen laufen. In der 72. Spielminute war es dann Wedekind, der das 10:0 stark einleitete, indem er Tissen auf die Reise schickte, der vor dem Gäste-Torwart nur noch auf Riemer querlegen musste (72.). Zehn Minuten später belohnte sich auch unser Torjäger (82.), ehe Tissen mit dem 12:0 den vermeintlichen Schlusspunkt in dieser einseitigen Partie setzte. Doch die Gastgeber beschenkten die immer fair gebliebenen Gäste mit einem Ehrentreffer: Ein langer Abschlag über Freund und Feind hinweg landete bei Trutz – in gewaltig nach Abseits riechender Position -und der konnte seelenruhig vor Schnepel einschieben (89.). Da waren sich die Hausherren schon einig, dass Schreer auf Abseits entscheiden würde. Zwei unschöne Grätschen leistete sich Hain dann noch kurz vor Abpfiff – das hätte nicht mehr sein müssen.

Fazit: In einer einseitigen Partie zerlegte die heimische SG den Gast aus Hollenstedt/Stöckheim mit 12:1. Die Gäste sind mit diesem Ergebnis noch gut bedient, hätte Dassel/Sievershausen nicht noch zahlreiche Chancen teils fahrlässig vergeben. Aber dieses Spiel hat uns gezeigt, dass die Abläufe stimmen, die Laufwege wieder passen und man sich vor niemandem in dieser Liga verstecken muss.

Sportliche Grüße,

Kevin Mundt