Aufmerksame Beobachter der Göttinger Fußballszene können sich noch an das Trainer-Karussell beim ESV Rot-Weiß Göttingen im vergangenen Winter erinnern. Trainer Attila Kaplan war Anfang Dezember zum Liga-Konkurrenten NK Croatia gewechselt, ohne den alten Verein informiert zu haben. Damals war Spieler Ordikhan Rashow bereit, den verwaisten Trainerposten zu übernehmen. Doch nach nur einer halben Spielzeit ist für den stadtbekannten Frisör die Arbeit bei den Eisenbahner beendet. Rashow wechselt zum Klassenkameraden SV Inter Roj Göttingen – diesmal allerdings nicht in sportlicher Verantwortlichkeit. Diese bleibt nach dem Klassenerhalt des kurdischen Teams in den Händen von Osman Demir. Doch die Demission von Rashow stellt den ESV Rot-Weiß vor neue Probleme.

Zum einen musste der ESV Rot-Weiß erneut einen neuen Trainer suchen. Hier wurden die Verantwortlichen allerdings schnell fündig. Stefan Rümenapf, 49-jähriger Trainer der zweiten Mannschaft und mit dieser als Vizemeister der 3. Kreisklasse A hinter dem RSV Göttingen 05 III in die 2. Kreisklasse aufgestiegen, übernahm den Job des Cheftrainers des Vereins. Doch höchstwahrscheinlich muss der Coach mit einem Großteil der zweiten Mannschaft in der kommenden Saison in der 1. Kreisklasse spielen. Der Grund: Viele Spieler aus dem Kader der ersten Mannschaft haben den Verein verlassen oder erklärten lapidar, sie wollen erst einmal keinen Fußball mehr weiter spielen. Und so coacht Rümenapf, der das Kreisklasse-Team bereits 2011/12 als Cheftrainer führte, aktuell alle Aktiven des ESV in einer Trainingsgruppe. „Wenn wir am Wochenende 30 Spieler zusammen haben, dann starten wir mit zwei Teams, wie gemeldet. Bleibt es bei den aktuell etwas über 20 Spielern, dann müssen wir die zweiten Mannschaft in der 2. Kreisklasse abmelden.“, hofft Rümenapf, dass sich bis Sonntag noch einige Spieler bei ihm melden, die sich bis dato nicht über ihre sportliche Zukunft geäußert haben. „Da sagen mir 24-Jährige, sie hätten keine Lust mehr, Fußball zu spielen. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln!“, wundert sich der neue Trainer über die Einstellung einiger Akteure. Ulli Hartung, der Fußballabteilungsleiter des ESV Rot-Weiß hat in weiser Voraussicht die Spiele von den Staffelleitern so legen lassen, dass möglichst wenig Spiele seiner beiden Mannschaften parallel ausgetragen werden, um so die Teams jeweils auffüllen zu können. Doch auch er weiß, dass mit nur 20 bis 25 Spielern keine zwei Mannschaften zu halten sein werden. So bleibt also abzuwarten, wie es beim ESV Rot-Weiß weiter geht.

Der ESV Rot-Weiß Göttingen startet am 23. August mit dem Heimspiel gegen den TSV Nesselröden in die Punktspielsaison. Am 18. September empfangen die Eisenbahner im Kreispkal die SG Drammetal.

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