Der Göttinger Nachwuchs ist auf dem richtigen Weg! Der JFV Göttingen, ein Zusammenschluss mehrerer Göttinger Vereine zur Förderung talentierter Jugendlicher, zeigte am Donnerstag im Stadion am Sandweg, wie nah der Göttinger Nachwuchs an der Nachwuchselite des Landes ist. Die U17 des Göttinger Fördervereins (älterer B-Jugend-Jahrgang) empfing als Niedersachsenligist den Regionalliga-Spitzenreiter Eintracht Braunschweig im Niedersachsenpokal. Und die Göttinger waren nah an einer Sensation.

Die Braunschweiger gingen bereits in der 3. Spielminute in Führung. Den technisch guten Lupfer von Gunnar Niemann konnte JFV-Schlussmann Torben Nickel nicht entschärfen. Sichtlich geschockt, mussten die Göttinger einige Minuten Luft holen, ehe sie eigene Offensiv-Aktionen starten konnten. Dann aber sehr erfolgreich! In der 21. Minute überwand Ismail Boran den Braunschweiger Schlussmann nach einer Ecke mit einem durchaus haltbaren Schuss, der trotz dreimaligem Nachfassens des Braunschweiger Torwarts Joseph Seifert in die Maschen kullerte. Groß war der Jubel der ganz in Rot spielenden Gastgeber. Diesmal war der Gast aus Braunschweig konsterniert. Das nutzte der JFV, um im Zuge der Verwirrung in Führung zu gehen. Fabian Reinhardt konnte einen schönen Angriff in der 28. Minute zum vielumjubelten 2:1 einschießen.
Die Führung war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient. Der JFV hielt sowohl kämpferisch als auch spielerisch gut dagegen. Besonders die Offensiv-Aktionen über Jonathan Schäfer und Miguel Bodenbach-Martin stellte die Gäste-Abwehr immer wieder vor große Probleme. Leider fiel der erneute Ausgleich schon in der 29. Minute im direkten Gegenzug. Erneut wurde Torwart Nickel überlupft, diesmal von Sulhattin Capli. Aber auch nach dem Ausgleich erspielten sich die Göttinger um Kapitän Finn Daube zahlreiche Chancen. Angreifer Erman Sas versuchte, ebenfalls per Lupfer einen Treffer zu erzielen, sein Heber landete aber auf der Lattenoberkante (38.).
Mit dem Unentschieden ging es in die Kabine.
Kurz nach Wiederanpfiff ging der Favorit auf den Bundesliga-Aufstieg mit 3:2 in Führung. Ein Freistoß von Eros Dacaj in die Torwartecke, bei dem Torwart Nickel erst spekulierte und bei seiner Richtungsänderung leider wegrutschte, sorgte für den Rückstand der wacker kämpfenden Göttinger (45.). Mit Einbruch der Dunkelheit wurde auch das Regionalliga-Team immer stärker. Es folgte nach einem schönen Solo des ehemaligen JFV-Spielers Dogan Karaaslan das 4:2 erneut durch Sulhattin Capli (71). Anschließend versuchte das Team von Trainer Frank Krause noch alles, um die Überraschung zu schaffen. Eine schöne Hereingabe von Daube fand leider nicht zwei einschußbereite Mitspieler in der Strafraummitte der Gäste. In der Schlussminute verhängte Schiedsrichter Tobias Geismann ein Foul irrtümlich in den Strafraum der Göttinger, das Foul jedoch wurde vor der Linie verübt. Der Braunschweiger Henschel verwandelte den Elfmeter sicher zum Endstand von 5:2 (80.).
Der JFV Göttingen bereitete dem Regionalliga-Spitzenreiter mehr Probleme, als erwartet. Schön war, dass man am Sandweg mehr als 250 Zuschauer bei einem Jugend-Spiel begrüßen durfte. Die SVG hatte als JFV-Kooperationspartner kurzfristig und großzügig ihr Stadion für dieses Spiel zur Verfügung gestellt.

Die Verantwortlichen des JFV zeigten sich von der Leistung des eigenen Teams sehr angetan: „Auch wenn sie am Ende das Spiel verloren haben, so zeigten die Göttinger Spieler doch einen hervorragenden Fußball gegen ein Spitzenteam. Dieses Spiel hat gezeigt, dass die faire Zusammenarbeit der Vereine in Göttingen langfristig zu höherklassigem Fußball führen kann. Unser Dank gilt dem Kooperationspartner SVG, der dieses schöne Jugend-Event erst ermöglichte.“, so der JFV-Vorsitzende Hansi Ehrlich. Und auch Trainer Frank Krause zeigte sich zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge: „Die Umstellung auf das klassische 4:4:2 hat voll gegriffen. Phasenweise haben wir gefälliger agiert, als der Regionalligist. Können wir die Führung etwas länger halten, dann hätte man durch gefährliche Konter den Gegner noch weiter verunsichern können. Aber wir waren lange Zeit auf Augenhöhe mit der Eintracht. Das wird unseren Jungs Mut für die kommenden Aufgaben in der Niedersachenliga geben!“, fasste der Coach die Leistung seiner Jungs zusammen. Und auch der Gast aus Braunschweig, der den Bundesliga-Aufstieg fest im Visier hat, zollte dem Göttinger Team Respekt für die Leistung.

So spielte der JFV: Torben Nickel, Leon Fiolka, Fabian Winter (65. Tobin Schmieding), Fabian Reinhardt, Jonathan Schäfer (41. Etienne Krause), Janek Brandt, Erman Sas, Ismail Boran (53. Yannik Broscheit), Finn Daube, Miguel Bodenbach-Martin, Julian Tenchella (53. Angelo Siebert).