Der TSV Nesselröden, unter Trainer Mario Amthauer in die 1. Kreisklasse aufgestiegen und unter seinem aktuellen sportlichen Leiter, Djordje Curcic, zu einem ernsthaften Aspiranten für den Kreisliga-Aufstieg gereift, muss sich für die kommende Saison einen neuen Trainer suchen. „Ich habe keine Lust mehr!“, erklärt der aus Serbien stammende Trainer gegenüber Gökick. Seit 2014 leitet Curcic das Training beim aktuellen Tabellenvierten der Liga. Im Vorjahr scheiterte er als Dritter knapp an der Relegation zum Aufstieg, der schließlich dem vor dem TSV platzierte FC Höherberg gelang.

Der ehemalige jugoslawische Erstliga-Spieler und spätere Göttingen 05 und SVG-Aktive hat sich in den vergangenen 20 Jahren als Trainer in der Region einen guten Namen erarbeitet. So war er als Oberliga-Trainer der SVG Göttingen und sehr erfolgreich auch beim FC Grone tätig. 2013, nachdem er seine Arbeit beim Bovender SV als Kreisliga-Zweiter hinter dem späteren Aufsteiger SG Lenglern nach der Entlassung durch Bovendens damaligen Fußballfachwart Wolfgang Hungerland beendet hatte, war Curcic bei mehreren Vereinen im Gespräch. Sogar der 1. SC Göttingen 05 unterbreitete ihm ein Angebot als Oberliga-Trainer. Doch Curcic hatte bereits den Verantwortlichen beim TSV Nesselröden sein Wort gegeben. Der Einstand im ersten Jahr verlief vielversprechend. Am Ende stand der TSV auf Platz drei hinter dem Meister VfB Sattenhausen, der sich wenig später selbst eliminierte, und dem anschließend in der Relegation erfolgreichen FC Höherberg. In dieser Saison galt der TSV Nesselröden als aussichtsreichster Anwärter auf die Meisterschaft in der 1. Kreisklasse, blieb jedoch hinter den Erwartungen der Experten zurück. Platz vier mit sechs Punkten Rückstand zu Spitzenreiter Puma Göttingen spiegeln das wider.
Nun kündigt Curcic das Ende seiner Arbeit in Nesselröden an. „Am Ende der Saison ist Schluss. Ich mache nicht weiter.“, so der 59-jährige Trainer. 

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„Es ist nichts machbar.“, spricht eine gewisse Verbitterung aus seinen Worten. Beispielsweise spiele der TSV seit anderthalb Jahren ohne richtigen Torwart im Spielbetrieb. Mehrfach sei von den Verantwortlichen versprochen worden, dieses Problem zu lösen, doch nichts hätte sich geändert. Der Spieler (zuletzt stand Johannes Schenke in der Kiste), der aktuell das Tor hütet, hätte dies nicht gelernt, sei jahrelang Stürmer gewesen. Die Leistungen in der letzten Saison hätten weit über den Möglichkeiten gelegen. Der dritte Platz sei unter den Voraussetzungen in Nesselröden mit ausschließlich einheimischen Spielern ein riesiger Erfolg gewesen. Daraufhin wurden im Umfeld Träume von der Meisterschaft laut, die aber mit dem Team nicht zu erfüllen seien. Die Ansprüche seien gestiegen und damit natürlich auch die Kritik an den aktuellen Ergebnissen. „Ich bin enttäuscht. Vieles von dem, was versprochen wurde, wurde nicht eingehalten.“, übt Curcic Kritik. Es stimme ihn traurig, seine Jungs, die er in den höchsten Tönen lobt, verlassen zu müssen, aber so ginge es nicht weiter. Dabei sei der TSV ein guter Verein mit vielen netten Leuten. Aber eben auch mit jenen Problemen, die er in seiner Karriere als Trainer schon oft beobachten musste. Er möchte keine schmutzige Wäsche waschen und hoffe, dass der Verein auch nach seiner Demission weiter erfolgreich spiele. Doch er fühle sich durch einige Äußerungen aus dem Umfeld des Vereins wirklich verletzt.
Ob Curcic, der im Dezember seinen 60. Geburtstag mit einer Reise in seine Heimat Novi Sad begehen wird, im Sommer erneut eine Aufgabe als Übungsleiter übernehmen wird, hänge von der Aufgabe und den handelnden Personen ab. „Es geht mir bei meiner Arbeit als Trainer nie um Geld. Ich liebe den Fußball und möchte meine Erfahrungen an junge Menschen weitergeben.“, erzählt Curcic über seine Motivation, als Trainer zu arbeiten. Vielleicht sehen wir ihn ja ab Sommer bei einem anderen Verein unserer Region.

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