Nur noch wenige Spieltage trennen die Teilnehmer der beiden Staffel vom Ende der
Qualifikation und der Entscheidung über Meister- und Abstiegsrunde. Aber bereits an diesem
Wochenende könnte für das ein oder andere Team feststehen: Für den Einzug in die
Meisterrunde reicht es in diesem Jahr nicht. Mit der Begegnung Phönix Lübeck gegen Altona
93 gibt es aufgrund der Unbespielbarkeit des Platzes am Buniamshof allerdings auch einen
Spielausfall zu beklagen.

Staffel Nord:

Holstein Kiel II – FC St. Pauli II (Sa., 14 Uhr)
Mit einem 3:0 im Nachholspiel beim HSV II setzte sich Holstein II am Montag wieder an die
Spitze der Staffel. „Die Jungs haben das toll gemacht, wir waren in der Box sehr präsent und
haben einen großen Schritt in Richtung Aufstiegsrunde gemacht“, meinte Trainer Sebastian
Gunkel zufrieden. Der Gastgeber strebt tatsächlich mit großen Schritten in Richtung der
Aufstiegsrunde, ihm fehlen nicht mehr viele Punkte. Seinem Gegner geht es ein bisschen
anders: St. Pauli hat einen Rückstand von fünf Punkten zum Fünften HSV II und bereits zwei
Spiele mehr absolviert. Es ließe sich also auch ganz anders formulieren: In Kiel steht der Gast
wohl vor einer der letzten Chancen auf einen Platz unter den ersten fünf Mannschaften. Nach
dem 1:0 über die SpVgg Drochtersen/Assel sollte es am nötigen Selbstbewusstsein allerdings
nicht mangeln.


Heider SV – SC Weiche Flensburg (Sa., 14 Uhr)

Seinen letzten Regionalliga-Einsatz absolvierte der Heider SV beim 1:1 gegen St. Pauli vor rund
drei Wochen. Das war wieder so ein Spiel, nach dem für die Heider feststand: Es geht doch!
Das gab es in den zurückliegenden Monaten allerdings zu selten, und so sind die Chancen des
Gastgebers auf einen Einzug in die Meisterrunde auf ein Minimum geschrumpft. Der Gast aus
Flensburg reist dagegen als Tabellenzweiter zum Duell mit dem Vorletzten – allerdings auch als
gerade erst bezwungenes Team. „Wir sind alle enttäuscht“, meinte Thomas Seeliger nach der
unerwarteten 0:1-Heimniederlage gegen den Hamburger SV II im Nachholspiel am Donnerstag.
Als klarer Favorit geht Weiche wohl dennoch in das Duell mit dem Heider SV.
Eintracht Norderstedt – Hamburger SV II (So., 14 Uhr)
Beim 1:2 gegen Lübeck (6.) verlor die Eintracht (7.) zuletzt wichtige Punkte im Rennen um die
Meisterrunde. Da wäre es natürlich eine gute Idee, den Staffel-Fünften aus dem benachbarten
Hamburg drei Zähler abzunehmen. Der Gast gewann aber gerade erst mit 1:0 in Flensburg.
HSV-Coach Pit Reimers machte seiner Mannschaft danach ein „Riesenkompliment“. Vor allem
die Geschlossenheit des HSV wusste dessen Trainer zu beeindrucken. Zudem sprach Reimers
von „Big Points“. Man darf wohl davon ausgehen, dass die Hamburger die gewonnenen Punkte
von Flensburg in Norderstedt nicht einfach so wieder herschenken wollen.
Teutonia 05 Ottensen – VfB Lübeck (So., 14 Uhr)
Die Teutonia (3.) sammelte bislang 30 Punkte, und das sind gleich zehn Zähler mehr als der
Sechste aus Lübeck. Der Gastgeber scheint also auf einem guten Weg in Richtung eines
Einzugs in die Meisterrunde. Er bekommt es nun aber mit einem vermutlich hochmotivierten
Gegner zu tun. Dank des 2:1 über Norderstedt ist der VfB nämlich wieder dran an den ersten
fünf Plätzen. Und dann ist da ja noch das Ergebnis aus dem Hinspiel. In letzter Minute hatte die
Teutonia im September zum 1:0-Auswärtssieg an der Lohmühle getroffen. Der Gastgeber
gewann damals drei Punkte, die dem VfB heute noch fehlen.

Staffel Süd:

SV Werder Bremen II – SSV Jeddeloh (Sa., 14 Uhr)
Beim späten 2:1 in Hildesheim blieb der SV Werder II bereits zum 15. Mal in Folge
ungeschlagen. Der Spitzenreiter stellt derzeit eine echte Herausforderung für seine Gegner dar.
Sicher auch für den Tabellensechsten aus Jeddeloh. Die nun seit drei Spieltagen
ungeschlagenen Gäste zählen allerdings zu den formstärkeren Teams der Staffel. Nach dem
überzeugenden 5:1 beim HSC ist der SSV (21 Punkte) auch wieder dran am Fünften Atlas
Delmenhorst (22). Er wird sich in Bremen sicher keine Niederlage leisten wollen.

BSV Rehden – VfB Oldenburg (Sa., 15 Uhr)
Das 1:1 in Delmenhorst ließ alle Möglichkeiten offen, brachte den BSV Rehden aber auch nicht
deutlich weiter: Der Staffelsiebte muss mit seinen 17 Zählern schon auf Ausrutscher der
Konkurrenz hoffen, möchte er noch in die Meisterrunde einziehen. Die eigenen Aufgaben sollte
der Gastgeber zudem erfolgreich lösen – und auch das erscheint nicht unproblematisch vor
einem Heimspiel gegen den VfB Oldenburg. Der Tabellenzweite hatte in den vergangenen
Wochen zwar etwas von seiner Souveränität eingebüßt und den ein oder anderen Punkt
abgegeben. Beim 4:0-Heimsieg über den LSK erlebte das Marschwegstadion aber wieder den
alten VfB – und dabei ließen die Oldenburger noch einige Chancen ungenutzt.
FC Oberneuland – VfV Borussia 06 Hildesheim (Sa., 15 Uhr)
Noch im Oktober lagen diese Teams gleichauf und schienen fest verankert im Mittelfeld der
Staffel. Mittlerweile hat sich das geändert, tritt doch der Tabellenneunte gegen den Dritten an.
Es spricht also eher wenig dafür, dass es deutlich anders laufen wird als beim 3:0-Sieg des VfV
im Hinspiel. Zumal der Gast lediglich durch vier Punkte vom sechsten Tabellenplatz getrennt
wird. Die Hildesheimer müssen schon noch ein bisschen nachlegen, um die Teilnahme an der
Meisterrunde zu sichern. Ihr Gegner besitzt dagegen nur noch theoretische Chancen auf einen
Platz unter den ersten Fünf. Der FCO wird mit ziemlicher Sicherheit in die Abstiegsrunde
einziehen.
Hannover 96 II – Lüneburger SK Hansa (So., 13 Uhr)
Sieben Punkte aus den vergangenen vier Partien sind eine ordentliche Bilanz. Der Gastgeber
besitzt als Tabellenvierter gute Chancen auf den Einzug in die Meisterrunde. Allerdings:
Lediglich zwei Zähler trennen 96 II vom sechsten Rang, und zudem wird am Wochenende der
Trainer fehlen. Denn Christoph Dabrowski sprang nach der Trennung von Jan Zimmermann als
Interimscoach auf der Bank der 96-Profis ein und wird zeitgleich zum Nordderby gegen den
Hamburger SV antreten. Auch ohne ihren Übungsleiter stehen die Gastgeber aber wohl vor
einer Pflichtaufgabe: Der LSK wartet nun seit fünf Partien auf einen dreifachen Punktgewinn (0-
2-3). Er reist lediglich als Tabellenachter nach Hannover.
HSC Hannover – Atlas Delmenhorst (So., 14 Uhr)
Noch vor einigen Wochen durfte man in Hannover zuversichtlich sein: Der Abstand zum fünften
Platz war nicht besonders groß, und so schien der Einzug in die Meisterrunde durchaus im
Bereich des Möglichen. Das ist nach vier Niederlagen in Folge aber nicht mehr der Fall. Stolze
zehn Punkte fehlen dem HSC zur Qualifikation. Sie dürften in den vier noch ausstehenden
Partien nicht mehr aufzuholen sein. Den begehrten fünften Rang belegt dagegen der Gegner
aus Delmenhorst. Allerdings: Atlas trennte sich nun dreimal in Folge mit einem Remis, und das
kostete natürlich ein paar Punkte. Mittlerweile sitzt der SSV Jeddeloh den Delmenhorstern mit
nur einem Punkt Rückstand in Nacken.
Text: Stefan Freye