Konnte man am Montag noch den Einzug ins Viertelfinale des Kreispokals feiern durch einen überlegenen 4:1 Erfolg gegen Bilshausen (Tore von Hohenstein und dreimal Tobias Lüther), kehrte am Sonntag wieder, wie so oft in den letzten Wochen, Schlechtwetterstimmung beim TSV Holtensen ein. Der souveräne Auftritt des Aufsteigers und der äußerst gebrauchte Tag von Schiri Alexander Hartkens machten es dem TSV extrem schwer sodass man am Ende mit leeren Händen da stand.

Der Reihe nach. Das man den Aufsteiger aus Dramfeld nicht auf die leichte Schulter nimmt war den Holtenser vor der Partie klar. Die Mannschaft steht nicht umsonst im Dunstkreis der Tabellenspitze, der Bereich in der die Holtenser eigentlich stehen wollten zur Halbzeit der Saison.

Entsprechend griffig und respektvoll gingen beide Teams zu Werke. Holtensen hatte in den ersten 15 Minuten ein leichtes Übergewicht an Spielanteilen. Der TSV aus Dramfeld ackerte, verschob und ließ keine Zweifel aufkommen, dass man hier leicht zum Abschluss kommt. So neutralisierten sich beide Mannschaften. Beide Abwehrreihen agierten nahezu tadellos über die gesamten 90 Minuten.
Das dann überraschende und frühe 0:1 (20te Minute), durch den großgewachsenen Marvin Wegener, entstand aus einer Ecke. Sein Kopfball schlug unhaltbar, für Sascha Peters im Kasten der Hausherren, ein. Die Holtenser protestierten kräftigst, denn dem Kopfball ging ein deutliches wegschieben des am Mann stehenden Felix Iber zuvor. Es half und brachte natürlich nichts ein. Kurz darauf eine weitere strittige Szene die auch direkt zum 0:2 führte. Wagner, Schulze und Theune kombinierten sich mit schnellen Passspiel durch mehre Holtenser durch. Markus Bredow rettete in letzter Not und schoss Wagner dabei am Arm, der den Ball so mitnehmen konnte und für Theune auflegte. Dieser schloss gekonnt zum 0:2 ab ( 23min.). Auch hier wieder Proteste der Holtenser wobei diese Szene deutlich schwieriger zu entscheiden war. Ärgerlicher für die Hausherren war, wie schnell und einfach die Ballstaffete der Gäste so nah vor dem eigenen Tor passieren konnte.
Holtensen hatte fortan Schaum vor dem Mund. Der dribbelstarke Holtenser Niclas Jahn brachte die Offensive des TSV das ein oder andere mal in Aktion aber ohne wirklich zwingendes für Gästekeeper Dennis Klinge zu erzeugen. Abschlüsse von Jahn oder Lüther landeten zu meist neben dem Tor.
Größte Chance zum Anschluss hatte Tobias Lüther kurz vor Pausenpfiff. Nach tollen Spiel über Dagoglu und Iber bekam der Stürmer die halbhohe Hereingabe elf Meter vor Klinge unter Kontrolle und zog auf engen Raum direkt ab. Klinge entschärfte sicher. Das hätte der Anschluss sein müssen für den TSV.
Zum Seitenwechsel stellte der TSV um und agierte mit Dölle nun deutlich offensiver und setzte alles auf eine Karte. Das Spiel lief auch nahezu nur noch in eine Richtung doch die Dramfelder Defensive blieb stabil und fehlerfrei. Schüsse von Dölle und Lüther konnte Klinge jedes Mal parieren, wenn seine Vorderleute mal nicht klären konnten.
Größter Aufreger im Spiel war die 75te Minute. Nach Hereingabe von Jahn kam Lorenz 2m vor dem Tor fast zum Abschluss. Gekonnt bearbeitet wurde Lorenz so beeinträchtigt das er die Kugel nicht über die Linie drücken konnte. Dies übernahm dann jedoch ein Spieler der Dramfelder. Sein Klärungsversuch konnte Klinge nur noch deutlich hinter der Linie fassen. Die Holtenser hatten den Torschrei schon draußen, jedoch sah es Schiri Hartkens anders. Er entschied weder auf Tor noch auf Rückpass. In Summe mit allen anderen zum Teil zweifelhaften Entscheidungen zum Nachteil der Hausherren kochten nun die Emotionen über und Hartkens musste sich einiges von innen und außen anhören.
Wie es kommen musste, setzte es im Gegenzug dann direkt das 0:3. Schulz setzte sich robust gegen Hohenstein durch und legte für Theune auf den 16er raus. Sein Schuss ging durch viele Beine, setzte auf und wurde unhaltbar für Peters.
Auch hier wurde diskutiert, ob der Einsatz gegen Hohenstein einem Offensivfoul gleich kam, dennoch sollte das im Rahmen des normalen Körperkontakts gewesen sein. Alles andere wäre zu subjektiv.
Holtensen steckte dennoch nicht auf, musste kurz darauf eine weitere merkwürdig Entscheidung Hartkens hinnehmen. Das man diesen Tag nicht mehr Freund wird war zu erwarten, dennoch eine objektiv Spielführung sollte man als Schiedsrichter 90Minuten lang versuchen zu gewährleisten.
Nach Kopfballverlängerung von Dölle tauchte Dagoglu vor Klinge auf. Dieser kam heraus, machte die Ecke kurz und traf dabei jedoch nur Enes Dagoglu und nicht den Ball.
Zum erneuten überraschen der Holtenser entschied Hartkens auf Abstoß, nicht auf Elfmeter, nicht auf Ecke.
Damit war es das gewesen für das Spiel.
An dieser Stelle möchte der TSV Holtensen nochmal betonen, dass die Gäste aus Dramfeld ein durchweg durch, bärenstarke Leistung abgeliefert haben und es an sich auch ein rassiges, faires, gutes und spannendes Kreisligaspiel war.
Leider war es den Tag stark beeinträchtig und beeinflusst von strittigen Entscheidungen. Schon sehr oft, auch bei Niederlagen, wurden an dieser Stelle die Schiedsrichter gelobt, sodass es auch erlaubt sein muss Kritik zu äußern und zu verfassen.
Glückwunsch auch zur, zumindest temporären, Tabellenführung des TSV Dramfeld.
Offiziell ist die Hinserie des TSV Holtensen damit beendet. Es steht noch ein Nachholspiel an gegen Nikolausberg (evtl. in Woche 46) sowie am kommenden Sonntag der Rückrundenauftakte beim Bonaforther SV noch auf dem offiziellen Programm für 2022.

geschrieben; Manuel Dölle, TSV Holtensen 06.11.2022