Das Vorharz-Derby zwischen der Reserve des SV Rotenberg und dem FC Merkur Hattorf lockte etwa 200 Zuschauer auf den hübschen Sportplatz in Pöhlde. Doch diese mussten erst einmal warten, denn der angesetzte Schiedsrichter war nicht angereist. So begann die Partie mit 33 Minuten Verspätung, bis sich beide Mannschaften auf einen Ersatz-Schiedsrichter geeinigt hatten. Am Ende siegte der Gastgeber nach einer interessanten ersten Halbzeit und einer grausamen zweiten Halbzeit mit 2:1 (2:1). 

Das Spiel begann mit hohem Tempo, rassigen Zweikämpfen und vielen Torchancen. Der Gast bestimmte anfangs die Partie, die Hausherren hatten ihre liebe Mühen vor allem Hattorfs Kapitän Jannik Rogge. Folgerichtig das 1:0 für den FC durch Steven Rütters nach 20 Minuten – bis dahin verdient. Dann der überraschende Ausgleich: Der Ersatzschiedsrichter sah ein Foul im Strafraum der Gäste. Nils Fischer verwandelte den Strafstoß sicher (30. Video).  Jetzt war auch der Gastgeber in der Partie und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Das 2:1 durch die Heimmannschaft von Trainer Julian Schütz in der 40. Spielminute war dann sehenswert: Andre Schlösser köpfte eine Freistoß-Flanke wuchtig in die Hattorfer Maschen. Mit der knappen und etwas glücklichen Führung für den Gastgeber ging es in die Halbzeitpause.
Was einige Spieler, einige Funktionäre und einige Zuschauer dann im zweiten Abschnitt boten, war eine Schande. Dem Ersatzschiedsrichter, ohnehin von Anbeginn leicht verunsichert, wurde die Leitung der Partie unmöglich gemacht. Es begann ein Treten, Schubsen, Rudelbilden, Schreien, Beleidigen bis hin zu homophoben Äußerungen. Einige Akteure behielten die Nerven und versuchten zu beruhigen, insgesamt  aber war das Derby nicht mehr sehenswert. Der als Ersatz eingesprungene Schiedsrichter konnte bemitleidet werden. Aber selbst eine Herausstellung und eine Flut von Gelben Karten brachten kaum Beruhigung. Nach 90 Minuten war der Spuk vorbei. Das sportliche Ergebnis: Der SV Rotenberg gewann 2:1. Die Verantwortlichen der Teams sollten aber gemeinsam mit ihren Spielern das Verhalten auf dem Platz reflektieren. Es darf aber befürchtet werden, dass immer die Anderen Schuld haben. 

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