Kaum ist die Bundesliga Saison zu Ende gegangen, flammen gerade die Diskussionen auf ob denn die Nachwuchs Teams der deutschen Bundesligisten, die Erlaubnis bekommen sollten, in die Profiliga aufsteigen zu dürfen. Das Amateur Team des FC Bayern hat dieser Diskussion überraschend neuen Zündstoff gegeben. Hätte man auf den Titelgewinn des Fc Bayern München II, einen 100 € Willkommensbonus eingesetzt dann hätte man ein schönes Sümmchen ausgezahlt bekommen. Denn nach der Hinrunde lagen sie noch auf Platz 15 und konnten sich in einer sensationellen Rückrunde noch den Titel sichern. Doch die Freude war leider nur kurz, denn der Titelgewinn berechtigt nicht zum Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Aufstieg in die 2. Bundesliga ja oder nein?

Diese Diskussion wurde von Bayern Präsident Herbert Hainer vor einigen Tagen, kurz nach dem Titelgewinn angefacht. Doch die meisten seiner Kollegen stehen diesem Vorschlag eher skeptisch gegenüber. Es wird gefürchtet, dass die „Großen“ mehr Geld in ihre Reserveteams stecken und dadurch andere Vereine verdrängen. Der Wettbewerb könnte verzerrt werden und weniger Zuschauer in die Stadien locken, da die Liga an Attraktivität verlieren könnte. Doch ist hier der FC Bayern eine Ausnahme, oder könnten sich diese Befürchtungen wirklich bewahrheiten, wenn der Aufstieg in die 2. Bundesliga für die Reserve Teams der top Vereine möglich wäre? Um dies zu beantworten werfen wir doch einen Blick auf die Situation der anderen Bundesligisten sowie auf andere europäische Top Ligen.

In welchen Ligen spielen die Reserve Teams der deutschen Bundesligisten?

Die Bayern selbst sind erst letztes Jahr in die 3. Liga aufgestiegen und auch zur Zeit der einzige Vertreter eines Bundesligisten. Seit der Gründung der Liga 2008 waren neben den Bayern nur Bremen, Dortmund, Mainz und Stuttgart in der 3. Spielklasse tätig. Diese sind jedoch alle wieder innerhalb kürzester Zeit abgestiegen. Zurzeit sind 12 Reserve Teams in einer der fünf Regionalligen, sprich der vierten Liga spielberechtigt. Die restlichen fünf Bundesligisten lassen ihre Nachwuchsteams, die U23, gar nicht mehr antreten. Darunter Mannschaften, die eigentlich für ihre Nachwuchsarbeit überaus bekannt und zudem erfolgreich sind. Die ersten waren Bayer Leverkusen, gefolgt von RB Leipzig. Ihre Argumente waren, das der Sprung von der Regionalliga zur Kampfmannschaft einfach zu groß wäre. Auch die Eintracht aus Frankfurt, sowie Arminia Bielefeld und Union Berlintreten mit ihrer Reservemannschaft nicht mehr an. Wobei Frankfurt in der kommenden Saison wieder in der Oberliga Hessen (5. Liga) vertreten sein wird.

Aufstieg der Reserve Teams in die 2. Liga – Wo ist dies möglich?

Sowohl in Spanien, als auch in Italien (seit 2018 auf Grund der verpassten Qualifikation der WM) ist dies möglich. In Spanien schaffte es das Nachwuchsteam des FC Barcelona sogar zweimal in die Playoffs zum Aufstieg in die Primera Division (La Liga), durften jedoch daran jeweils nicht teilnehmen. Mittlerweile sind sie jedoch nur mehr in der 3. Liga, ebenso wie der Nachwuchs von Real Madrid.

Bei den Nachbarn in Frankreich ist ein Nachwuchs Team bei allen Profimannschaften verpflichtend. Diese dürfen bis in die vierte Liga aufsteigen. In England wurde eine geschlossene Meisterschaft gegründet, die U21 Premier League.

Fazit

Der FC Bayern scheint nur eine Ausnahme zu sein. In der Vergangenheit lässt sich jedoch sehen, dass die meisten Teams sich nicht lange in den obersten Spielklassen halten konnten. Sollte es also Widererwarten doch zu einem Meinungswechsel kommen, dann scheinen die Befürchtungen, dass andere Vereine dadurch verdrängt werden, nicht zu bewahrheiten.

Foto: pixabay

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