Bei der neugegründeten SG Rehbachtal hatte man sich vor der Saison noch etwas zurück gehalten und wollte erst einmal schauen wie es sich entwickelt. Nach einem halben Jahr kann man sagen, dass die SGR ein schlagkräftiges Team beisammen hat, welches sich zum ärgsten Verfolger des Tabellenführers aus Einbeck gemausert hat. Wir haben mit dem Trainer Kevin Martin gesprochen, der bis vor dieser Saison ausschließlich Damenteams trainierte und nun in seiner ersten Herren Saison zu überzeugen weiß.

Wie zufrieden bist du mit der Hinrunde?

Mit 30 Punkten hat vermutlich niemand gerechnet, vor dem 1. Punktspiel gegen den FC Weser habe ich dem Team in der Kabine gesagt „Ziel sind schnellst möglich 25 Punkte, damit wir das Thema Abstiegskampf abhaken können.“ Dass wir diese Zahl nun schon erreicht und übertroffen haben ist umso schöner. Es freut mich besonders auch für meine Mannschaft und das Team drumrum, stellvertretend seien hier Rolf Eckhardt, dessen Baby dies alles eigentlich ist, Ralf Nolte, der unsere Finanzen regelt und unser Betreuer Jens Henniges, genannt.

Um Deine Frage konkret zu beantworten : ich bin zufrieden mit der Hinrunde! Bis auf die ärgerliche, aber absolut verdiente Niederlage in Moringen, blieben wir ungeschlagen, haben tolle Spiele , packende Fights geliefert. Das Highlight der Kreisliga-Saison bislang – aus meiner Sicht – war das 2 zu 2 gegen die SVG Einbeck. Nicht weil es Einbeck war. Nein, es war einfach ein super Fußballspiel mit viel Tempo und technischen Finessen, Werbung für den „Dorffußball“.

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Auf den nächsten Seiten spricht Kevin über die Stärken seines Teams, seine Erwartungen und welche Unterschiede es beim Training zwischen Herren und Damen gibt.

Du wolltest nach dem Zusammenschluss ein schlagkräftiges Team auf die Beine stellen, ist dir das aus deiner persönlichen Sicht gelungen?

Die SGR ist stark – individuell und mannschaftlich. Wir verfügen mit Stülzebach und Leßner-Schminke über zwei außergewöhnlich gute Torhüter, haben z. B. mit Bent Friebe einen technisch unheimlich versierten, ganz jungen Mann, der quasi jede Position bekleiden kann. Unser Mittelfeld ist mit dem nun fitten Robin Bastian, unserem Kapitän Patrick Schulze – auch noch sehr jung – oder mit Henrik Bliedung technisch und körperlich super besetzt und im Angriff haben wir schon so viel improvisieren müssen und es hat doch immer irgendwie geklappt! Dominik Wichmann ist seit 8 Wochen verletzt, seine Rolle hat Ben Fotheringham übernommen – ein toller Fußballer, etwas viel Hacke Spitze, aber es passt zu ihm und Sven Iloge kann jederzeit ein Spiel allein entscheiden. Die Abwehr steht gut, da machen Marvin Schulze und Maik Kirchhoff als Stammbesetzung eigentlich auch immer einen guten Job. Hm … jetzt habe ich fast alle genannt … 🙂 Und es gibt noch viele andere tolle Kicker bei der SGR. Einige von denen möchten leider nicht (mehr) in der 1. spielen, scheuen den Konkurrenzkampf, das ist ein Punkt, den ich sehr bedauere. Aber es scheint, als sei dies ein seit langer Zeit gewachsenes Problem der Stammvereine gewesen – somit muss vielleicht noch etwas mehr Zeit vergehen, bis sich das ändert.

Noch wichtiger ist mir persönlich aber der Zusammenhalt. Und wenn sich die Jungs auch anmotzen, im Training oder auch im Spiel, da habe ich das Gefühl, es ist einiges erreicht. Die meisten versuchen wirklich alles, um am Training oder Spiel teilzunehmen – ich setze diese EInstellung zwar voraus, weil ich selbst so bin. Mir wurde aber gesagt, Trainingsbeteiligung sei immer ein Problem gewesen. Bis auf 2 oder 3 Ausnahmen kann ich das zum Glück nicht bestätigen.

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Hast du vor der Saison damit gerechnet Topverfolger des Meisterschaftsfavoriten zu sein?

Mit einem Platz zwischen 3 und 5 haben wir kalkuliert. Nun ist es eben noch eine Stelle in der Tabelle besser. Die Saison ist aber noch lang – da geht nach oben und unten noch etwas. Es wird entscheidend sein, wie die Teams aus der Pause und vom Winterspeck kommen. Natürlich möchten wir gern den 2. Platz mindestens halten und im Pokal soweit kommen, wie nur möglich.
Bis vor der Saison hast du nur Damen trainiert, gibt es Unterschiede beim Training?

🙂 Die Frage ist legitim, aber meine Antwort ist vielleicht etwas verblüffend : eigentlich nicht! Ich habe durch meine Tätigkeit bei den Oberliga-Fußballerinnen des ESV RW Göttingen jede Woche den direkten Vergleich , spiele mit beiden Teams das gleiche System, habe dieselbe Spielanlage und habe daher auch sehr oft dieselben Trainingsinhalte. Wenn eine Mannschaft „Bock hat“ ist es egal, welches Geschlecht sie hat. Dann läuft ganz viel richtig gut – quasi automatisch.

Unterschiede gibt es natürlich in den körperlichen Faktoren – Kraft , Ausdauer , aber auch im Bereich Disziplin. Wenn ich bei den Jungs eine Kraftübung 45 Sekunden laufen lasse mit 30 Sekunden Pause, dann ist die identische Übung bei den Frauen oft etwas kürzer, während die Wiederholungen wieder gleich sind. Die Disziplin ist bei Frauen höher, das kann ich schon sagen, sie sind allerdings auch durch den Faktor „Lautstärke“ noch besser zu beeindrucken. Dies schlägt sich oft auch in neuen Übungen nieder : während Männer – alle PlayStation 3 – Profis – ab und an zur Selbstüberschätzung neigen („das habe ich schon immer so gemacht, OHNE den linken Fuß“), ist bei den Damen hier eher noch eine Veränderung bekannter Abläufe herbeizuführen.

Aber – wie gesagt – die SGR ist ein klasse Team, sehr motiviert. Die Mannschaft hat schon richtig viel gelernt. Da muss ich eindeutig ein Lob aussprechen! Dies ist auch der guten Trainingsleistung der Jungs geschuldet.

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Für die meisten Teams ist bereits Winterpause aber für euch steht am Wochenende noch ein wichtiges Spiel an. Das Viertelfinale im Kreispokal gegen Harriehausen. Wie bereitet ihr euch vor und was ist euer Plan?

Natürlich wollen wir auch in dieser schweren Aufgabe am Ende bestehen – wenngleich es in Harriehausen immer schwer ist. Ich erinnere mich an eine schmerzvolle Niederlage mit dem FC Lindau damals. Da waren wir eigentlich klarer Favorit, haben am Ende deutlich und klar verloren. Stefan Schlimme ist ein toller Trainer, hat taktisch sehr viel zu bieten und die Mannschaft ist sehr fit. Somit sehe ich dem Spiel mit Vorfreude entgegen und denke, am Ende gewinnt der in diesem Moment Stärkere oder der, der den „Pabst in der Tasche hat.“

Wir trainieren Mittwoch und Freitag in Volpriehausen, danach werde ich mir über Taktik und Aufstellung Gedanken machen. Am Sonntag werden wir dann unser Spiel spielen und am Ende wissen, ob es richtig oder falsch war, dies oder jenes getan zu haben – das ist das tolle am Fußball : es kann immer alles passieren!

Ganz herzlichen Dank für euer Interesse und das Interview!

Wir haben zu Danken und wünschen dir und deinem Team weiterhin viel Erfolg