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Am 8. Spieltag trafen sich im Rudolf Cahn von Seelen Stadion die beiden letzten verbliebenen ungeschlagenen Teams der 2. Kreisklasse Northeim-Einbeck St. 2, um die Tabellenspitze zu erklimmen. Mit Spannung erwarteten wohl nicht nur die anwesenden Akteure den Anpfiff und das Ergebnis dieses vielleicht richtungsweisenden Spitzenspiels. Diesmal war es das Team aus Bad Gandersheim, welches eine Spielverlegung beantragte. Durch Wohlwollen des Gegners änderte sich zwar nicht das Austragungsdatum, aber das Spiel wurde auf 12:30 Uhr vorverlegt. Bei erneut bestem Wetter und leicht feuchtem Grün wurde das Spiel durch den leitenden Schiedsrichter Jürgen Ahrens pünktlich angepfiffen.
Die Heimelf begann mit Anstoß gegen die von der Seite blendende Sonne. Die Gäste begaben sich zunächst in Lauerstellung und versuchten nur mit wenigen Aktionen die Defensive der Grünhemden beim Spielaufbau zu stören. Die Hausherren hingegen präsentierten ein solides Flachpassspiel welches von hinten nach vorne sauber durchkombiniert wurde. Ungefährdet kamen die Grünhemden im ersten Drittel immer wieder zu guten Möglichkeiten, welche die Leinetaler Verteidiger, um den zentral stehenden Eugen-Johann Misch, nur mit viel Glück und Einsatz zu verteidigen wussten. In der 20. Und 23. Minute konnten die Grünweißen sich jedoch für Ihre Offensivaktionen mit einem Doppelschlag belohnen. Zunächst traf Mohammet-Ali Közen, der nach Ecke von der linken Angreiferseite am 16er im Rückraum wartete. Den nicht weit genug geklärten Ball nahm er mit Risiko. Den verdeckten Schuss konnte der Torhüter erst zu spät erkennen, so dass das Leder aus Sicht des Schützen unten links einschlug. Dem darauffolgenden Anstoß der Gäste gingen die Gandersheimer unmittelbar mit Druck nach und setzten so die Abwehr erneut unter Druck. Diese schaffte es in dieser Situation nicht einmal mehr über die Mittellinie. Schließlich war Nicodemo Bruno beim Versuch des kontrollierten Spielaufbaus der FSGler wacher als der Verteidiger und fing den Pass aus dem Zentrum auf die linke Seite ab. Gemeinsam mit Naim Bikic überrannte er ballführend die Abwehrreihe und legte an dem herauseilenden Torwart den Ball ins Zentrum auf seinen Mitspieler ab. Dieser hatte nur noch die Aufgabe, aus 6 Metern zentral stehend, den Ball im Gehäuse unterzubringen. Auf der anderen Seite musste die Abwehr in den ersten 25 Minuten nur selten für klare Verhältnisse im hinteren Drittel sorgen. Deutlich bemerkbar machte sich die Rückkehr des Defensiven Mittelfeldspielers Kai Schubert der mit Sicherheit am Ball und guten Pässen in die gegnerische Hälfte dem Zentrum Stabilität verlieh.
Nach der verdienten Führung schienen die Gäste wach zu werden und verlagerten das Angriffsspiel auf die Flügel. Das weite Aufrücken der offensiv ausgerichteten Außenspieler der Viererkette der Heimmannschaft führte nun vermehrt zu Unterzahlsituationen in der Defensive. Ein über außen vorgetragener Angriff wurde schließlich ins Zentrum gespielt, von wo aus ein flacher Pass in die Nahtstelle der Viererkette, die Möglichkeit für den in die Spitze stürmenden Mateusz Kellner brachte. Noch Abseits fordernd gelang es den Verteidigern nicht mehr, den enteilenden Angreifer einzuholen. Dieser konnte so unbedrängt aus gut 11 Metern, in halblinker Position, am Torwart vorbei ins lange Eck einschieben.
Dieser dem Spielverlauf bis dahin nicht ganz gerecht werdende Anschlusstreffer führte, wie schon die Woche zuvor, auf Seiten der Grünweißen zu Unsicherheiten und Unkonzentriertheit im Spiel. Bis zur Halbzeit verlor das noch in Führung liegende Team den Faden, vergab so noch einige gute Möglichkeiten aus aussichtsreichen Positionen und gab teilweise unbedrängt den Ballbesitz an die erstarkenden Gäste ab. Durch schnelles Umschaltspiel und entschlossen wirkende Leinetaler ergaben sich so noch einige Ansätze von guten Chancen, die die Viererkette im Zusammenspiel mit den 6ern und dem Torhüter aber bis zur 43 Minute immer zu vereiteln wusste. Kurz vor Abpfiff schaffte es ein Leinetaler Angreifer, sich auf dem rechten Flügel gleich gegen drei Gandersheimer Defensivspieler durchzusetzen. Ihm gelang so eine von der Grundlinie geschlagene Flanke in den Rücken des Torwarts und der Viererkette, auf einen frei stehenden Mitspieler zu schlagen. Dieser war wohl selber überrascht davon, dass er so frei vor dem Tor zur Einschussmöglichkeit kam und setzte den halbhoch kommenden Ball volley über den rechten Winkel. Damit gingen beide Teams in die Pause.
Auch nach der Pause änderte sich am Spielverlauf zunächst nicht viel. Die Überlegenheit der Hausherren der ersten 25 Minuten war nicht mehr zu erkennen. Das Spiel wurde auf Augenhöhe ausgetragen mit leichten Vorteilen an Chancen und Standards für die Heimelf. Auf beiden Seiten wurde das Spiel zunehmend körperbetont. Keine der Mannschaften wollte klein beigeben. So kam es auch immer wieder zu Torchancen auf beiden Seiten, welche aber durch die konzentriert mitspielenden Torhüter vereitelt wurden.
Mit der Einwechslung des jungen Niklas Ziegenhorn kam in der 70. Minute ein etwas anderer Spielertyp zum Einsatz. Er wollte anscheinend an seine zuletzt guten Leistungen anknüpfen und zeigte vorbildlichen Einsatz und Auge für seine Mitspieler. Gepaart mit dem über die Zeit wieder stärker werdenden Zentrum konnten die Grünweißen mehr für Entlastungsangriffe sorgen. Die Leinetaler hingegen ließen zunehmend vom kontrollierten Spielaufbau ab und versuchten erfolglos mit langen Bällen in die Tiefe, ihre Angreifer in Szene zu setzen. Erneut ein Doppelschlag mit nahezu identischer Entstehung sorgte schließlich für die Entscheidung in der Partie. Über eine schnelle Flachpasskombination der Gandersheimer auf der linken Seite gelang es Niklas Ziegenhorn, in die Tiefe vorzustoßen. Mit viel Übersicht spielte er den Ball von der linken Seite im Sechzehner quer auf Nicodemo Bruno, der so in der 75. und 80. Minute leicht bedrängt den Ball zwischen den gegnerischen Pfosten unterbringen konnte.
Dies nahm den Gästen anscheinend die letzte Hoffnung in dieses Spiel noch einmal entscheidend Einfluss zu nehmen. Dadurch konnte die Heimmannschaft die drei Punkte letztlich ohne zu viel Aufwand sicher zuhause behalten.
Durch starke erste und letzte 25 Minuten der Heimmannschaft und eine ansonsten eher ausgeglichene Partie waren sich wohl am Ende alle einig, dass an diesem Vormittag die Hausherren als verdienter Sieger und Tabellenführer vom Platz gingen.
von: Bernd Hilpert