Mit einigem Erstaunen nahm die Fußballszene am Sonntag zur Kenntnis, dass der Trainer des Bezirksligisten SG Lenglern, Ercan Beyazit, nach nur einem Jahr schon wieder seine Koffer packt und den Verein aus dem Nordwesten der Region zum Saisonende verlässt. Die SG hatte dies auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht, offensichtlich ist die gute, alte Pressemitteilung aus der Mode gekommen. Zwar war dem Trainer mit seinem Team am Sonntag durch den 13:3-Kantersieg der Klassenerhalt gelungen, doch war das kein Grund für ihn, weiter in Lenglern zu arbeiten. "Es gibt kein Angebot von anderen Vereinen.", bestätigt der Übungsleiter gegenüber Gökick und erklärt seine Demission.

„Ich habe bereits nach dem Spiel in Einbeck den Vorstand und die Mannschaft über meine Entscheidung informiert.“, berichtet Ercan. „Es hat sich in den letzten Wochen abgezeichnet. Leider sind die Einstellung und der Charakter der Truppe nicht mit meinen Vorstellungen von guter Zusammenarbeit in Einklang zu bringen.“, verrät er. Neben mangelnder Trainingsbeteiligung ist der Trainer vor allem von der Selbstwahrnehmung einiger Spieler enttäuscht. „Einige kritisieren nur das Umfeld und was im Verein nicht stimmt, anstatt sich selbst einmal zu hinterfragen. Man hört sie immerzu erzählen, aber wenn es darauf ankommt, siehst du sie nicht.“, spricht Bitterkeit aus seinen Worten. „Das ist einfach nicht bezirksligareif.“, fasst er zusammen.

 

Er habe die Ursachen frühzeitig erkannt und seine Einschätzung den Verantwortlichen im Verein mitgeteilt. Dort habe man ihm Gehör geschenkt und Besserung versprochen. Es sollte zur nächsten Saison einen bitter nötigen Umbruch geben. Doch je mehr Zeit ins Land ging, umso klarer wurde: Es wird sich nichts ändern. „Entweder man will das nicht oder niemand traut sich, etwas zu unternehmen.“, wundert er sich über die Diskrepanz zwischen Wort und Tat bei den Entscheidern im Verein. „Ich werde mich nicht verbiegen. Diesen Stress, gegen meine eigene Überzeugung und Freude mit diesem Team so weiterzuarbeiten, will ich mir nicht antun.“, führt er weiter aus. 
Einen neuen Verein hätte er nicht in der Hinterhand. „Wenn sich etwas ergibt, dann höre ich es mir an, wenn nicht, lege ich eine Pause ein. Ich bin so lange im Fußballgeschäft tätig, da kann ich auch gut und gern mal ein paar Wochen ohne den Stress auskommen.“. 

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