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Ein Jahr nach ihrer Gründung wurde die SG Bernshausen/Seeburg am vergangenen Sonntag Meister der 1. Kreisklasse Nord. Als einer der Väter des Erfolges darf sich zweifelsohne der Trainer der Spielgemeinschaft vom Seeburger See, der 34-jährige Lars Kreitz, feiern lassen. Er schaffte es, aus zwei Nachbarn, die in jahrelanger Konkurrenz standen, ein Erfolgsteam zu formen. Über die Saison, die Gründe für den Erfolg und die Zukunft sprach Gökick mit dem Übungsleiter, der einst selbst zu den besten Kickern der Region zählte.
Gökick: Hallo Lars! Glückwunsch zur Meisterschaft! Wie und wie lange habt ihr am Sonntag gefeiert
Lars Kreitz: Hallo Holger, erstmal herzlichen Dank für die Glückwünsche. Du kannst dir sicher vorstellen, dass wir noch lange zusammen gesessen und gefeiert haben! Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn man das ausgegebene Ziel dann auch erreicht hat.
Lars Kreitz: Der Schritt einer Fusion war einfach notwendig, um weiterhin konkurrenzfähigen Fußball zu spielen. In den einzelnen Orten sind es einfach zu wenige Spieler. Jetzt haben wir eine tolle Mannschaft, die ausnahmslos aus Spielern aus der Gegend besteht, wodurch sich auch die Zuschauer mit dem Team identifizieren. Das Zusammenwachsen war dabei kein großer Aufwand, denn die Jungs kannten sich größtenteils bereits und hatten alle große Lust auf die erste gemeinsame Saison. Meine Aufgabe war dann, möglichst schnell ein funktionierendes Spielsystem zu installieren. Das haben die Jungs toll aufgenommen und super umgesetzt.
Lars Kreitz: Natürlich gab es auch Situationen, die nicht so schön waren. Das ging in der Sommervorbereitung damit los, dass ich einen Kader für unsere 1. Mannschaft benennen musste und dabei gibt es dann immer Spieler, die enttäuscht sind, weil es für den Moment dann eben nicht gereicht hat. Aber als Trainer muss ich eben eine Entscheidung treffen, das gehört zum Job.
Sportlich denke ich immer noch an unser Spiel in Osterode gegen Dostluk Spor II. Dort haben wir 7:2 verloren! Aber wir haben uns davon nicht runter ziehen lassen und gleich am nächsten Spieltag im Spitzenspiel 5:1 gegen Bergdörfer II gewonnen. Das zeigt die tolle Moral der Mannschaft.
Lars Kreitz: Weil wir die meisten Tore der Liga geschossen (72) und die wenigsten Gegentore kassiert (18) haben. Das spiegelt sich dann in der Tabelle wieder.
Lars Kreitz: Ja, unser Spiel in Lerbach. Die spielen auf einem sehr kleinen Sportplatz und pflegen fußballerisch eine etwas härtere (aber nicht unfaire!) Gangart. Die standen mit 8 Mann plus Torwart am eigenen 16er und wurden gelegentlich nach langen Bällen auf ihre beiden Stürmer gefährlich. Nach einem Standard lagen wir durch einen abgefälschten Schuss plötzlich 1:0 hinten. Diesen Tag kamen wir spielerisch kaum zum gegnerischen Tor durch, aber dank des unbedingten Siegeswillen haben wir noch 2 Tore aus Standards gemacht und die 3 Punkte mit nach Hause genommen. An diesem Tag habe ich gedacht: Wenn wir auch solche Spiele gewinnen, dann werden wir auch Meister!
Gab es Spieler, die mit ihrer Leistung maßgeblich zum Erfolg beigetragen haben?
Lars Kreitz: Es wäre unfair, hier einzelne Spieler hervor zu heben, vor allem weil wir eine sehr homogene Mannschaft sind. Jeder hat seinen Anteil dazu beigetragen. Das gilt übrigens nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Vorstände, Betreuer, sämtliche Helfer und unsere Fans.
Lars Kreitz: Das Umfeld ist toll. Durch die Fusion der beiden Vereine gab es sowas wie eine Aufbruchstimmung. Viele waren wieder bereit, den Verein zu unterstützen. Dazu kommt, dass mit Bernshausen und Seeburg zwei Sportanlagen für den Trainingsbetrieb zur Verfügung stehen. Dadurch konnten wir diese Saison viele Einheiten auf dem Platz arbeiten, wo wir in den Vorjahren nur laufen waren oder für teures Geld die Kunstrasenplätze der Umgebung buchen mussten. Das alles hilft natürlich sehr dabei, die Mannschaft konzentriert auf die Spiele vorzubereiten.
Lars Kreitz: Unser Ziel ist es, langfristig eine Mannschaft mit Spielern aus den eigenen Dörfern und der Umgebung zu stellen, die attraktiven Fußball spielt. Außerdem wollen wir unsere Jugendspieler nach und nach integrieren, damit wir immer eine gesunde Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern haben.
Lars Kreitz: Ja, ich werde auch in der kommenden Spielzeit das Team trainieren – gemeinsam mit meinem Co- bzw. TW-Trainer Rüdiger Jahnel. Und da haben wir natürlich eine gewaltige Aufgabe zu stemmen: Platz 7 für den Klassenerhalt!
Lars Kreitz: In erster Linie werde ich der Meister-Mannschaft vertrauen. Warum auch nicht? Sie haben den Aufstieg geschafft und es sich verdient, jetzt eine Liga höher zu spielen! Aber natürlich hält man immer die Augen offen, ob man nicht hier oder dort eine Verstärkung hinzu gewinnen kann!
Lars Kreitz: Meine Jugend habe ich nahezu komplett in Weende verbracht, hier gab es auch meine erste Herren-Station und meinen größten sportlichen Erfolg mit der Landesliga-Meisterschaft 2003, was mir gleichzeitig für die folgende Saison die Niedersachsenliga ermöglichte. Weitere Stationen waren SVG Göttingen, SSV Merten (Kreis Bonn), SV Südharz-Walkenried, TSV Landolfshausen und der SV Seeburg. Jetzt laufe ich noch gelegentlich selber auf, wenn etwas Personalknappheit herrscht. Außerdem gibt es beim FC SeeBern jetzt eine AH-Mannschaft, wo ich natürlich weiterhin spielen werde.