Als der SC Hainberg nach seiner Gründung am 2. November 1979 im Sommer 1980 erstmals mit einer Mannschaft auflief, war ein Spieler dabei, der dem Verein bis heute die Treue hält. Der inzwischen 52-jährige Frank Jäger betreibt gemeinsam mit seiner Frau Kerstin die Clubgaststätte auf den Zietenterrassen. Seine Tochter Janine hilft gelegentlich, wenn sie Zeit hat. Sie hat die Fußball-Leidenschaft des Vaters geerbt und spielt heute selbst im blauen Trikot des SC Hainberg in der Frauen-Mannschaft in der Kreisklasse. Gökick-Online stellt das Hainberger Urgestein vor und entdeckte, dass Frank durch eine List seines Vaters beim SC landete.

Der Schalke-Fan Frank Jäger kam einst zum SC Hainberg wie das Kind zur Jungfrau. Sein Vater Hanno und einige seiner Freunde wollten mit ihrer Theken-Mannschaft am Spielbetrieb teilnehmen und gründeten deshalb 1979 den SC Hainberg. 1980 sollte das Team in der 2. Kreisklasse an den Start gehen. Verstärkungen mussten her. Kurzerhand holten der als Spielertrainer vorgesehene Bernd Jankowiak und Franks Vater im Sommer 1980 den Spielerpass des gerade aus der A-Jugend in den Senioren-Bereich gerückten 18-jährigen Frank ohne dessen Wissen heimlich von den Sportfreunden Leineberg ab. Als Frank dann mit gepackter Sporttasche zum ersten Punktspiel der Leineberger erschien, löste das bei den ehemaligen Kameraden große Verwunderung aus: „Du spielst jetzt für den SC Hainberg!“. So wurde Frank also praktisch ungefragt zum SC Hainberg transferiert. Er nahm es den beiden „Pass-Dieben“ nicht krumm und war fortan Teil der nachfolgenden Erfolgsgeschichte des neuen Vereins. Bereits in der ersten Saison wurde das Team in der 2. Kreisklasse Meister. Damals stürmte Frank noch, später, im fortgeschrittenen Alter, sattelte er auf Libero um. In der Spielzeit 1986/87 stieg das Team, inzwischen von Rolli Hartmann trainiert, in die Kreisliga auf. 1988/89 musste das Team wegen der Ligareform die Kreisliga verlassen, um im darauf folgenden Jahr umgehend zurück in die Eliteklasse des Kreises zu kehren. Damals gab es von Gönnern des Vereins für die Mannschaft eine außergewöhnliche Aufstiegsprämie: Dem gesamten Team wurde eine Reise zur WM nach Italien spendiert. 1994/95 gab es den nächsten sportlichen Höhepunkt. Nach dem Sieg beim Nikolausberger SC (2:0) wurde das Team samt Trainer Manfred Heyde mit sieben Cabrios in das bunt geschmückte, damalige Vereinsheim in den Lönsweg chauffiert. Der Aufstieg in die Bezirksklasse wurde gebührend gefeiert. Nur ein Jahr später ging es für das Team von Frank Jäger sogar hoch in die Bezirksliga. 2003 war für den damals 41-jährigen Vater von zwei inzwischen erwachsenen Kindern – Janine und Pascal – Schluss. Er beendet seine Karriere als bis heute erfolgreichster Hainberger Torschütze. Viele gute Fußballer standen gemeinsam mit Frank auf dem Platz. Besonders sein Sturmpartner Marco Elges, sein erster Spielertrainer und Freund Bernd Jankowiak, Schlagverteidiger Martin Burkert, Oliver Hille, Oliver Aha, Michael Röttcher, Michael Mesecke, Andre Pfitzner und Torwart Jürgen Ahrens sind ihm in guter Erinnerung geblieben – er könnte die Liste aber auch noch fortsetzen.

Seinem SC Hainberg ist Frank seither treu geblieben. Inzwischen betreibt er zusammen mit seiner Frau Kerstin die Clubgaststätte im neuen Vereinsheim auf den Zietenterrassen. Nachdem vor eineinhalb Jahren die Pächter aufhörten, übernahm das Ehepaar Jäger den Job. Außer montags begrüßen die beiden wochentags ab 16:00 Uhr hier ihre Gäste. An den Wochenenden richten sich die Öffnungszeiten nach dem Spielbetrieb des SC. Die Clubgaststätte ist Skybar und bleibt das auch. Hier werden alle Spiele der Bundesliga, der Champions-League und der Europa-League live auf Großleinwand projiziert. Frank bietet Speisen und Getränke für die Hainberger Sportler, aber auch für Gäste und die Bewohner der Zietenterrassen an. Wenn gewünscht, richtet das Pächter-Ehepaar auch Feiern mit Catering aus.