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Als Konstantinos Drizis in der 18. Minute das 2:0 für seinen 1. SC Göttingen 05 erzielte, da schien der erste Saisonsieg für das Team von Übungsleiter Jan Steiger zum Greifen nahe. Doch durch einen unerklärbaren Einbruch in den letzten zehn Minuten der Partie verloren die Schwarz-Gelben die Partie am Ende noch mit 2:4 (2:0) und sind seit Sonntag 18:45 Uhr Tabellenletzter der Landesliga Braunschweig. Nach knapp einem Sechstel der Saison ist der Verein mit dem Traditionsnamen dort angekommen, wo er mit seinem neuen Coach eigentlich nicht mehr stehen wollte. Die Anfangseuphorie und die Aufbruchsstimmung, die bei Steigers Amtsantritt herrschten, dürften nach der vermeidbaren Niederlage verschwunden sein. Die erste ernsthaft kritische Situation seiner Trainerkarriere sollte nun zeigen, aus welchem Führungs-Holz Steiger geschnitzt ist.
Lupo Martini Wolfsburg II war mit nur vier Punkten angereist. Ein Sieg und das Steiger-Team hätte die Gäste überholen können. Und die wollten das scheinbar auch. Erschreckend das Abwehrverhalten des Teams von Trainer Babis Cirousse. Beim 1:0 von Mazlum Dogan standen der Torschütze und auch sein Sturmpartner Grzegorz Podolczak mutterseelenallein im Gäste-Strafraum. Den Schuss von Podolczak konnte Gäste-Keeper Kevin Kuhfeld noch parieren, beim Nachschuss von Dogan war er machtlos. Ein Beginn nach Maß! Beim 2:0 durch Konstantinos Drizis in der 18. Minute reichte ein einfacher Konter nach einem Lupo-Eckball, um die gegnerische Abwehr erneut zu entblößen. Mehrere Spieler standen wiederum im Strafraum der Gäste frei, der Neuzugang von Göttingen 05 – er kam vom Oberligisten SVG Göttingen – nutzte die Chance clever. 2:0 gegen erschreckend schwache Gegner – was sollte da noch passieren? Mit dem seltenen Gefühl einer Führung für 05 ging es in die Halbzeitpause.
Über das in Halbzeit zwei Geschehene decken wir heute den Mantel des Schweigens. Chronistenpflicht: Die Treffer für die Gäste erzielten Giuseppe Giandolfo (52.), Frano Katic (82.), Marco Cuccia (83.) und Gracjan Konieczny (90.). Was es ansonsten zu sagen gäbe, würde von blauäugigen Anhängern und Verantwortlichen im Verein ohnehin nur als ungerechtfertigte Hasstirade gedeutet werden. In der nunmehr vierten Saison kämpft der neue Verein gegen den Abstieg – gelernt hat offensichtlich niemand. Was das Lager der Schwarz-Gelben aufheitern dürfte: Tiefer geht es nicht.
Bereits am Mittwoch tritt der 1. SC Göttingen 05 im Bezirkspokal beim Bezirksligisten TuSpo Petershütte an. Den Harzern geht es noch schlechter als 05 – TuSpo holte in seinen sechs Spielen erst zwei Punkte. Am Samstag, den 24. September, dann der nächste Teil der Mission Zuschauerfolter: Der 1. SC Göttingen 05 empfängt den BV Germania Wolfenbüttel, der aktuell ebenfalls stark abstiegsbedroht mit nur vier Punkten auf Platz 15 der Tabelle rangiert.
