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Der Oberliga-Absteiger 1. SC Göttingen 05 war am Freitag-Abend auf der herrlichen Sportanlage in Teistungen für den Drittligisten Dynamo Dresden ein echter Härte-Test. Am Ende gewann das Profi-Team zwar standesgemäß mit 4:0, doch was die Göttinger eine Stunde lang gegen den drei Klassen höher spielenden Gegner zeigten, das war schon aller Ehren wert. Besonders in der ersten Halbzeit war das Team vom scheidenden Trainer Martin Wagenknecht phasenweise gleichwertig, versteckte sich keineswegs und mauerte nicht. In den Reihen der Göttinger standen mit Lamine Diop und Robert Jinadu Crespo zwei Spieler in der Startformation, die in der Landesliga nicht mehr zum Kader gehören. Diop wechselt zum Oberligisten Eintracht Northeim, die Zukunft von Crespo ist noch ungewiss.
Es war alles bereitet für ein schönes Spiel am Freitag-Abend. Das Wetter hatte sich nach mittäglichen Regenfällen aufgeklart, schätzungsweise 574 Zuschauer – etwa pari auf beide Lager verteilt – waren erschienen, um ihre jeweiligen Idole spielen zu sehen. Wer jedoch dachte, das Spiel würde ein klare Angelegenheit für den Drittligisten, der sah sich getäuscht. Zwar wurde ein Unterschied in der technischen und taktischen Ausbildung sofort deutlich, aber die Göttinger setzten große Einsatzbereitschaft und gekonnte, defensive Zweikampfführung dagegen. So hatten es die Dresdner nicht leicht, sich durchzusetzen. Und wenn es dann doch einmal gelang, dann war im Tor der Göttinger mit Clemens Zöllner ein Mann, der an diesem Tag über sich hinaus wuchs. Fünf Glanzparaden zählte der Chronist in der ersten Halbzeit. Besonders stark klärte Zöllner in der 29. Minute, als ein Dresdner den Ball erst an das Lattendreieck schoss und beim Nachschuss aus elf Metern am überragenden Göttinger Spieler der ersten Halbzeit scheiterte. So ging es mit einem überraschenden 0:0 in die Pause. Viele Zuschauer rieben sich verwundert die Augen und von einigen Fans wurde sogar gefordert, Wagenknecht sollte doch Trainer bleiben. Der so Gelobte freute sich in der Pause selbst über die Leistung seiner Jungs: „Jetzt scheinen sie das System endlich verinnerlicht zu haben.“, so sein Kommentar zum ersten Abschnitt. Lies bitte weiter, was in Halbzeit zwei passierte!
Nach einigen Wechseln zur zweiten Halbzeit, unter anderen die beiden SVG-Neuzugänge Jannik Psotta und Mladen Drazic wurden gebracht, verschwand die Ordnung etwas, obwohl auch in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit noch kein Treffer fiel. Neuzugang Jannis Käding erhielt laut Aussagen vom Sportlichen Leiter Jan Steiger von seinem abgebenden Verein FC Grone keine Gastspielerlaubnis und konnte so das Erlebnis, gegen Profis aufzulaufen, nicht genießen. Typisch für den Göttinger Fußball und eine weitere Provinzposse. Erst als dem eingewechselten Justin Eilers in der 61. Minute das 1:0 gegen den in der zweiten Halbzeit das Göttinger Tor hütenden Robin Windel gelang, schwand allmählich die Gegenwehr der Göttinger. Mit zunehmender Spielzeit schwanden die Kräfte der Landesliga-Kicker, die mit der Saison-Vorbereitung noch nicht begonnen haben. Auch die nächsten beiden Treffer – darunter ein Elfmeter – gelangen dem Dresdner Justin Eilers, der damit als eingewechselter Spieler einen Hattrick feiern konnte. Den abschließenden Treffer steuerte Michael Hefele – ebenfalls zur Pause eingewechselt – bei. Mit erhobenen Haupt verließen die 05-Spieler den Platz. Sie haben ihrem Trainer, der jetzt erst einmal ein Jahr Pause einlegen möchte, ein schönes Abschiedsgeschenk bereitet. Ein Drei-Klassen-Unterschied war nicht zu sehen. Die Leistung weckt die Hoffnung der 05-Anhänger auf eine gute Landesliga-Saison und auf ein Team, das jetzt Zeit hat, zu reifen und vielleicht irgendwann in der Lage sein wird, den ramponierten Ruf des schwarz-gelben Vereins aufzupolieren.
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