Der GSC Göttingen hat das Halbfinale der Deutschen Meisterschaft der Gehörlosen verloren. Das Team von Trainer Hermann Jung unterlag in der Vorschlussrunde dem GSV Augsburg mit 2:5 (2:3). Dennoch kann die Göttinger Mannschaft stolz auf das in der Saison Geleistete sein. Erstmals in der Vereinsgeschichte stand das Team im Halbfinale der gesamtdeutschen Meisterschaft, nachdem man zuvor die Meisterschaft für die Region Nord-Nordost ungeschlagen gewonnen hatte.

Am Samstag, den 14. Juni, stieg das Halbfinale in Würzburg gegen den GSV Augsburg, Bayerischer Meister und ebenfalls bisher ungeschlagen wie der GSC Göttingen. Den Göttingern fehlten zwei Stammspieler, die bei dem Wetterchaos in der letzten Woche auf der Anreise hängen geblieben waren und nicht nach Würzburg reisen konnten. Sehr ärgerlich, stand das Team doch zum ersten Mal der Vereinsgeschichte im Halbfinale. Dadurch musste die taktische Aufstellung geändert werden. Bisher hatte das Team notgedrungen noch nie in dieser Formation gespielt.
Schnell ging das Göttinger Team durch ein Freistoßtor von Christopher Garbs in Führung (10.). Bis zur 30. Minute jedoch führten die Augsburger sehr schnell mit 3:1. Bei den drei Gegentore leisteten die Göttinger zu wenig Gegenwehr. Allerdings konnte das Göttinger Team zurück schlagen und durch Jan Medewitz, der bei FC Grone im Bezirksliga-Team spielt, auf 3:2 verkürzen. In der zweite Halbzeit konnten sich die Göttinger Jungs zahlreiche Chancen erarbeiten, aber der gegnerische Torwart hatte an diesen Tag einfach einen Weltklasse-Tag. Nach 75 Minuten stand es dann 5:2. Fünf Minuten vor dem Ende der Partie vergaben die Göttinger die Chance, nochmals zu verkürzen – sie schossen einen Elfmeter neben das Tor. Eine weitere Großchance wenig später wurde ebenfalls vergeben.

Trotz der Niederlage im Halbfinale zeigten sich die Göttinger stolz auf ihre Leistungen während der Saison. Die junge Mannschaft hat nur ein Spiel in der gesamten Spielzeit verloren. Sie hat noch viel vor – das Durchschnittsalter liegt bei gerade 23 Jahren. Das Team gehört zu den besten der 50 Gehörlosen-Vereinen in Deutschland. Die Jungs wollen in der kommenden Saison neu angreifen.