Das große Rampenlicht gehört normalerweise den Stars aus der Bundesliga. Die heimlichen Helden aber spielen und engagieren sich woanders, an der Basis. Und zu diesen heimlichen Helden darf sich nach dem Spiel gegen den VFL Wolfsburg auch das Trainerteam und die Mannschaft von Sparta Göttingen zählen. Nicht zu vergessen die freiwilligen Helfer am "Kiosk" und der "Abendkasse", die bei einer solchen Kulisse Schwerstarbeit verrichteten.

Von Ralf Lohmann

Und der besondere Dank von Sparta Göttingen geht an die zahlreichen Zuschauer, die den B-Junioren einen würdigen Rahmen verschafft haben. Das 2.Rundenspiel im Niedersachsenpokal war für alle Beteiligten ein Erlebnis und wird noch lange bei Sparta am „Stammtisch“ ein Thema sein. Diese B1 hat (Sparta)Geschichte geschrieben und Viele durften dabei sein.

Spartas B-Junioren haben mit einer disziplinierten Leistung den Verein und die Region hervorragend vertreten.
Vor einer stattlichen Kulisse von ca. 250 Zuschauern begannen die Wolfsburger druckvoll. Doch die Greitwegelf ließ den Bundesligisten nicht ins Spiel finden. Immer wieder konnte durch geschicktes Verschieben der Raum eng gemacht werden und Wolfsburg suchte die Schnittstellen in der Viererkette oftmals vergebens. Trainergespann Heimbüchel/Mücke hatte ihr Team optimal eingestellt. So ganz waren die jungen Wölfe dann aber doch nicht zu zähmen. Immer wieder blitzte die individuelle Klasse der einzelnen Spieler auf. Nach einem Sololauf des Ex-Mannschaftskameraden Anton Donkor konnte dieser nur mit Foulspiel gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß (8.Minute) setzte der Gast links am Tor vorbei. Vier Minuten später wehrte Yannick Strüber einen verdeckten Schuss großartig ab. Die anschließende Ecke nutzte Wolfsburg dann zum 0:1. Wer nun glaubte, damit geht das Toreschiessen für den Bundesligisten weiter, sah sich getäuscht. Sparta nahm das Herz in die Hand und setzte einige sehenswerte Offensivaktionen. Nur im Abschluss fehlte hier und da das Glück, um den Favoriten ins Wanken zu bringen. Selbst nach dem 0:2 ließ sich die Greitwegelf nicht entmutigen und suchte die Chance mitzuspielen. Die Abwehrreihe fand immer besser ins Spiel, ließ kaum noch etwas zu und spielte klug nach vorn. Eine Passkombination auf der linken Angriffsseite brachte Marcel Heimbüchel in aussichtsreiche Position. Sein kluges Zuspiel verpasste Edwan Saciri nur um Zentimeter, sonst wäre der bis dahin auch verdiente Anschlusstreffer möglich gewesen.

Landesligist Sparta Göttingen hat dem haushohen Favoriten aus Wolfsburg in der ersten Halbzeit Paroli geboten. Ansonsten tat sich der Favorit aber erstaunlich schwer. Flüssig und zwingend waren die Aktionen des Tabellenzweiten der Bundesliga Nord/Nordost nur in wenigen Situationen, was nicht zuletzt an einer starken Spartaelf lag.
Nach der Pause sahen die Zuschauer ein anderes Team aus Wolfsburg. Sehenswerte Spielkombinationen machten nun der Elf vom Greitweg das Leben zusehend schwerer. Und wieder war es dann Ex-Mannschaftskamerad Donkor, der sich auf der linken Seite durchsetzen konnte und mit einem Querpass das 3:0 für die Gäste mustergültig vorbereitet hatte. Trainergespann Heimbüchel/Mücke nutzte nun die Gelegenheit, alle mögliche Wechsel vorzunehmen, die machbar waren. So sollte jeder die Chance bekommen, in einem wahrscheinlich größten Spiel der jungen „Fussballkarrieren“ dabei sein zu dürfen. Und auch die jungen Spieler der Platzherren gaben ihr Bestes. Natürlich war mit zunehmender Spieldauer auch die Kraft ein wenig am Limit angekommen, zumal Wolfsburg jetzt Fußball zelebrierte. Mit nur wenigen Ballkontakten ließen die „Jungprofis“ den Ball in den eigenen Reihen kreisen. Zwangsläufig führte das zu weiteren Torchancen. Dabei konnte sich Torwart Pascal Kanbach mehrfach auszeichnen, als er mit sehenswerten Paraden auf sich aufmerksam machte. Beim 0:4 (50.) war er allerdings machtlos, denn wieder hatte Donkor mit einem schnellen Antritt den Strafraum der Spartaner durchlaufen, um dann den besser postierten Mitspieler mustergültig bedienen zu können. Die Platzherren steckten aber auch jetzt nicht auf und konnten hier und da kleine Nadelstiche setzen. Vor Allem die rechte Angriffsseite hatte in einigen Aktionen Durchsetzungsvermögen gezeigt und Sparta war dem Anschlusstreffer das ein oder andere Mal näher gekommen. Dem zur Halbzeit eingewechselten Badu gelang dann mit zwei weiteren Treffern (69., 76.) der dann doch noch standesgemäße Erfolg der Wolfsburger.

Beim Abpfiff des sehr souverän leitenden Unparteiischen Gerrit Gräbel gab es Applaus für den im zweiten Spielabschnitt groß aufspielenden Bundesligisten, aber auch für die großartige Leistung der Spartaner, die trotz des 0:6 erhobenen Hauptes das Spielfeld verlassen konnten.

Ein absolutes Erlebnis der Jugendfußballer von Sparta Göttingen hatte einen würdigen Rahmen erhalten und keiner der zahlreichen Zuschauer sollte das Kommen bereut haben.
Zuschauer: ca. 250

Tore: 0:1 Ziegele (12.), 0:2 Conde (25.), 0:3 Dallali (42.), 0:4 El Saleh (50.), 0:5, 0:6 Badu (69, 76.)

Aufstellung Sparta Göttingen: Strüber – Avon, Klank, von Werder, Reuter – Saciri, Behrendt, David, Heimbüchel – Mücke, Becker.

Eingewechslungen: Kanbach (ab 46.für Strüber), Hodzic, Boschke, Cem Sengül.

Im Kader waren noch: Moritz Bahr, Ibrahim Koc, Ozan Sengül.

Aufstellung VFL Wolfsburg: Bätge – Obermann, Dallali, Ziegele, Vonderheide – Conde, Majson, Rexhbecaj, De-Grandis – Bethke, Donkor.

Eingewechslungen: Horn, El Saleh, Badu

Schiedsrichtergespann: Gerrit Gräbel, Sophie Minne, Jan Schmidt-Schweda