Seulingen fügt Rot-Weiß erste Niederlage zu

Schon mit dem ersten Angriff zeigte Ercan, warum sich der TSV Seulingen seine Dienste gesichert hat: Er erzielte das 0:1 nach einer schönen Kombination. Er drückte gemeinsam mit seinem Bruder dem Spiel der Seulinger klar und deutlich den Stempel auf. Immer wieder versuchten die Seulinger, sich spielerisch in Szene zu setzen. Der Ball lief beim Kreisliga-Absteiger teilweise ansehnlich und gut. Mit zunehmender Spielzeit versuchte der Gastgeber, das „magische Duo“ der Seulinger enger zu decken und oft lag ein Beyazit deshalb auf dem Boden.
Kurz vor der Pause dann Turbulenz auf dem Platz am Schnitzelparadies: In der 40. Minute erzielte Ercan Beyazit seinen zweiten Treffer zum 0:2. Marius Münter war es in der 44. Minute vorbehalten, mit dem 0:3 nach schöner Flanke per Kopf eine Vorentscheidung herbei zu führen.
Ebenfalls per Kopf erzielte Rido Weiß unmittelbar vor dem Pausenpfiff den Ehrentreffer für die Gastgeber.
In der zweiten Halbzeit passierte dann nicht mehr viel – spielerisch jedenfalls. Was die Zuschauer, die den Sportplatzbesuch dem Gang in das Freibad vorzogen, dann allerdings sahen, war nicht mehr schön. Vielleicht war es zu warm, vielleicht waren die Eisenbahn-Spieler enttäuscht, die erste Niederlage des Jahres hinnehmen zu müssen – die zweite Halbzeit war nur noch gekennzeichnet von Foulspiel, Meckerei und Gemotze. Obwohl die beiden Trainer befreundet sind und sich lange kennen, hätte der Beobachter den Eindruck haben müssen, hier finde kein freundschaftlicher Vergleich statt, sondern ein Relegationsspiel gegen den Abstieg. Jede Entscheidung des Unparteiischen wurde lautstark kommentiert, Spieler verließen aufgrund von Mitspieler-Kritik einfach den Platz, gegen Ende musste der Schiedsrichter bei einem Testspiel sogar eine Rote Karte für einen Rot-Weiß-Spieler wegen einer unpassenden Bemerkung zeigen. Besonders der Gastgeber in den schicken neuen Trikots von „Ordi´s Hair Design“ trug dazu bei, dass der neutrale Beobachter froh war, als die Partie abgepfiffen wurde. So bitte nicht mehr, Rot-Weiß!
Teammanager Bruno Kassenbrock brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: „Es war ein peinlicher Auftritt, es steht noch viel Arbeit vor uns!“. Allerdings wagt er auch einen positiven Ausblick: „Die positive Entwicklung der letzten Monate darf aber darüber nicht in Vergessenheit geraten! Wir werden am ersten Spieltag gut aufgestellt sein, mit Fußballern, die uns würdig vertreten! Zwei bis drei neue Gesichter wird man dann noch im Team sehen!“, so der Teammanager. Zumindest die Favoritenrolle – nach der Serie ohne Niederlage – hat Rot-Weiß nach diesem Auftritt verloren, was vielleicht den Druck vom Team nehmen könnte.
Der TSV Seulingen hat gezeigt, dass man den Weg zurück in die Kreisliga anstrebt. Viele Spieler, die einst noch in der Bezirksliga die Schuhe geschnürt hatten, sah man an der Grätzelstraße. Nun muss es Ercan Beyazit gelingen, aus dem Team eine schlagkräftige Einheit zu formen. Denn die Konkurrenz in der 1. Kreisklasse A hat stark aufgerüstet.
So spielten sie:

ESV Rot-Weiß: Marc Posner, Muhammet Yilmaz, Matthias Papierok, Emre Aydin, Rido Weiß, Sidi-Muossa, Naddour, Bruno Kassenbrock, Ordikan Rashow, Atilla Kaplan, Iwan Mohammed, Hasan Yilmaz – Manuel Braunsberg, Erkan Genc, Victor Gocirlan

TSV Seulingen: Dennis Diedrich, Till Theele, Stefan Bopp, Michael Habig, Matthias Regenhardt, Timon Habenicht, Ercan Beyazit, Nils Hübenthal, Erkan Beyazit, Yannick Triebe, Marius Münter – Maximilian Kluge, Andreas Habig, David Steinhauer, Alexander Heckerodt
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