Wer die Veröffentlichungen auf unserem Fußballportal und in den sozialen Medien aufmerksam verfolgt, dem dürfte aufgefallen sein, dass sich ein junges Unternehmen seit kurzer Zeit äußerst intensiv in der Fußballszene unserer Region engagiert: Die Allianz Hauptvertretung Kunz & Siebert OHG mit Sitz im Bovenden. Wer sind die Protagonisten dieser Firma und was sind die Gründe für die bemerkenswerten Aktionen? Gökick ging diesen Fragen nach.

Zwei, die sich offensichtlich gesucht und gefunden haben, sind Nikolaus Kunz und Angelo Siebert. Die beiden in unserer Region bekannten Fußballer gründeten am 1. Juli dieses Jahres die Allianz Hauptvertretung Kunz & Siebert OHG mit Sitz im Bovenden. Sie kennen sich bereits seit langer Zeit. Der heute 25-jährigee Angelo war vor sechs Jahren der unmittelbare Nachfolger vom inzwischen 35-jährigen Nikolaus als Kundenberater bei der VGH-Versicherung. Nikolaus hatte die VGH in Richtung Signal-Iduna verlassen. Gemeinsam spielten sie in der Betriebsmannschaft der VGH beim Firmen-Cup in der Lokhalle, sie verabredeten sich zu gemeinsamen Mittagessen und telefonierten regelmäßig. So lernten sie sich schätzen. Als der Versicherungsbetriebswirt Nikolaus den nächsten Karriere-Schritt zur Allianz gehen wollte, entstand die Idee, dies gemeinsam mit Angelo zu versuchen. „Er rief mich am Freitag an und meinte, ich solle am Montag einfach mal mitkommen. Er hatte einen Termin bei der Allianz vereinbart und ich war kurzerhand dabei.“, erinnert sich Angelo. Bereut haben sie diesen Schritt nicht. „Ich könnte mir für eine Zusammenarbeit keinen anderen vorstellen!“, erklärt Nikolaus das überaus gute Verhältnis der beiden jungen Männer. „Bei uns gibt es eine Symbiose aus Spaß und Kompetenz. Wir sind seriös und manchmal vollkommen verrückt!“.
Nikolaus startete mit neun Jahren bei Sparta Göttingen unter Hansi Lechte mit dem Fußballspielen. Nach dem Umzug seiner Eltern von Grone nach Geismar schloss er sich mit 13 Jahren der damaligen Jugend-Spielgemeinschaft Geismar/Niedernjesa an und blieb die gesamte Jugendzeit an der Benzstraße. Ein erneuter Umzug nach Obernjesa war zum Start in den Herren-Spielbetrieb der Grund für den Wechsel zum dortigen TSV. Allerdings beschlossen die Verantwortlichen an der Dramme nach nur einem Jahr, den Herren-Spielbetrieb einzustellen – Niko, wie er kurz genannt wird, ging mit 19 Jahren zum Dransfelder SC. Hier erlebte er seine schönste fußballerische Zeit, wie er berichtet. Gemeinsam mit seinen Freunden Benjamin Mielenhausen, Roland Kues – inzwischen bei der SG Lenglern/Harste aktiv – und dem aktuellen Trainer des SV Sieboldshausen, Sören Koch, erlebte der Hannover 96-Fan mehrere Auf- und Abstiege. An den ersten Aufstieg 2006 und die anschließenden Feierlichkeiten erinnert er sich als einen der Höhepunkte seiner Karriere. Ebenso an den Abstiegsgipfel in der Kreisliga in Lenglern einige Jahre später, als der Klassenerhalt beim 1:1 am letzten Spieltag gesichert wurde. Trotz der schönen Zeit verließ Niko 2010 den DSC. Diesmal war die Liebe der Grund für seinen Entschluss. Er ging zum TSV Dramfeld, denn dort lebte seine Christina mit der er inzwischen verheiratet ist und zwei Kinder zur Welt brachte. Seine Schwiegereltern bewirtschaften noch heute das Sporthaus des TSV. Seit einer schweren Verletzung 2013 lässt Niko seine Karriere ohne ernstzunehmende Ambitionen in der zweiten Mannschaft des TSV austrudeln. 
Der zehn Jahre jüngere Angelo wurde im Alter von sieben Jahren von seinem Vater Andreas zum Start einer Fußball-Kariere motiviert. Dieser war auch sein erster Trainer bei der JSG Nörten. In der D-Jugend musste sich Angelo entscheiden, wo sich sein schon sichtbares Talent weiter entfalten sollte – er entschied sich für den SCW Göttingen. Dort begann er unter Dieter Fischbach, um im zweiten D-Jugend-Jahr unter Volker Kleinert bereits in der C-Jugend zum Einsatz zu kommen. Später lieferte das Team große Spiele, gewann unter anderem gegen den VfL Wolfsburg und Eintracht Braunschweig. 2011 wurden die meisten Spieler der C-Jugend in den damals gegründeten JFV Göttingen integriert, dessen Stammverein der SCW Göttingen war. Unter Trainer Tillmann Koch, so erinnert sich Angelo, gewann die damalige U16 jeden nur möglichen Titel – eine seiner fußballerisch schönsten Zeiten. 2013 wurden die Mannschaften des JFV Bestandteil des neugegründeten 1. SC Göttingen 05, wo Angelo unter Trainer Arunas Zekas zwei A-Jugend-Jahre in der Niedersachsenliga spielte. Als er 2015 in den Herren-Bereich wechselte, schloss er sich seinem Heimatverein, dem SSV Nörten-Hardenberg, an. Sechs Jahre kickte Angelo an der Bünte. Unter Trainer Jan Diederich feierte er mit seinem SSV 2020 den Aufstieg in die Landesliga, sein bisher größter sportlicher Erfolg. Dennoch verließ Angelo den SSV nach der Corona-Saison. Er suchte eine neue Herausforderung, die der VfL Wolfsburg-Sympathisant seit Beginn der laufenden Saison bei der SG Lenglern fand. Dort fühlt er sich sowohl sportlich als auch menschlich pudelwohl. 
Ihre große Verbundenheit zum Fußballsport wird auch jenen Fußballfreunden sichtbar, die die Vita der Jung-Unternehmer nicht kennen, schaut man auf ihr großes Engagement bei der eingangs erwähnten Unterstützung des regionalen Sports. Lang ist die Liste der gesponserten Teams – die SG Lenglern (Bezirksliga), die JSG Rosdorf/Leine-Friedland (Kreisliga), der Bühler SV (1. Kreisklasse), die SG Lenglern/Harste (1. Kreisklasse), der TSV Jühnde (2. Kreisklasse), der TSV Obernjesa (3. Kreisklasse) und der SV Sieboldshausen (3. Kreisklasse) freuen sich entweder über neue Trikots oder Aufwärm-Shirts. „Wir machen das nicht, um Adressen zu sammeln. Wir wollen der Region etwas zurückgeben. Der Sport schafft soziales Miteinander, Kameradschaft und Team-Arbeit. Auch für uns als Unternehmer sind diese Attribute immer oberste Handlungsmaxime. Der Sport fördert die Gemeinschaft!“, so Nikolaus im Gökick-Gespräch.

In den neuen Geschäftsräumen im Bovender Sonnenberg 5c – die Eröffnungsfeier fand Ende September statt – bieten die beiden Fußballverrückten alle Versicherungs- und Finanzleistungen an. Dabei gilt vor allem Ehrlichkeit, Transparenz und Moral – Eigenschaften, die ihr berufliches Vorbild, Andreas Fritsch von der VGH, sie lehrte.