BEZIRKSPOKAL: TSV NESSELRÖDEN - SVG GÖTTINGEN 8:7 n. E. (1:1, 0:0)

Bezirkspokal, 1. Runde | 30. Juli 2025 | Sportplatz Nesselröden | 240 Zuschauer

Was für ein Pokalabend in Nesselröden! Der Kreisligist TSV Nesselröden hat am Mittwochabend das scheinbar Unmögliche möglich gemacht und den Landesligisten SVG Göttingen nach einem dramatischen Duell im Elfmeterschießen aus dem Bezirkspokal geworfen. 8:7 hieß es am Ende für die Kreisliga-Kicker – ein Ergebnis, das in Göttingen für rotglühende Ohren sorgen dürfte.

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Pomadiger Auftritt der SVG

Was die SVG in der ersten Halbzeit auf dem Rasen zeigte, war eines Landesligisten unwürdig. Pomadig, behäbig, fehlerbehaftet – gegen leidenschaftlich verteidigende Hausherren wirkten die Gäste wie ein zusammengewürfelter Haufen Neuzugänge, was sie zu großen Teilen auch waren. Lediglich zwei etablierte Kräfte standen zu Beginn auf dem Platz – Hybris? Das Ergebnis: ein Spiel ohne Tempo, ohne Esprit – und mit jeder Menge Fehlpässen. Auf der Gegenseite: eine Großchance von Rene Jung in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, doch sein Schlenzer aus zwölf Metern segelte am Tor vorbei.

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SVG-Trainer Andre Weide – urlaubsbedingt fehlte Chefcoach Nils Reutter – reagierte zur Pause und brachte mit Kratzert und Krenzek zwei Leistungsträger der Vorsaison. Doch es kam knüppeldick für den Favoriten: Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff konterte Nesselröden eiskalt und ging durch Euler Mario Lasso Figueroa im Nachschuss mit 1:0 in Führung.

SVG wacht auf

Nun wachte die SVG auf, dominierte die Partie fortan und spielte auf ein Tor. Aber mehr als der verdiente Ausgleich durch Kratzert (76.) sollte nicht mehr herausspringen. Auch weil Neuzugang Max Werner mit seinem sehenswerten Fallrückzieher nur die Latte des TSV-Tores traf (71.) und Nicolas Krenzek freistehend den Ball über das Tor jagte (78.). Nesselröden stemmte sich mit allem, was das Pokalherz hergibt, gegen die drohende Niederlage – mit Erfolg. Der Kreisligist rettete sich sensationell ins Elfmeterschießen.

Das Elfmeterschießen

Was folgte, war nichts für schwache Nerven – ein episches Elfmeterschießen mit 16 (!) Schützen, das an Dramatik kaum zu überbieten war. TSV-Torwart Simon Wüstefeld avancierte dabei zum gefeierten Helden. Erst verwandelte er selbst zum zwischenzeitlichen 5:4, dann parierte er den entscheidenden Versuch von SVG-Schütze Mike Lowin und sorgte für kollektives Ausrasten auf und neben dem Platz.

1. Jonas Friedrich scheitert an Jannik Strüber im SVG-Tor
2. Amin Al Debek trifft zum 1:2
3. Luca Bömeke trifft zum 2:2
4. Christoph Bartels scheitert an TSV-Torwart Simon Wüstefeld
5. Gabriel Niesen trifft zum 3:2
6. Andre Weide trifft zum 3:3
7. Jonas Wüstefeld trifft zum 4:3
8. Julian Kratzert trifft zum 4:4
9. Simon Wüstefeld trifft als Torwart zum 5:4
10. Jan Hooge trifft zum 5:5
11. Henry Carabali Rojas trifft zum 6:5
12. Max Werner trifft zum 6:6
13. Lukas Gerstmann trifft zum 7:6
14. Nicolas Krenzek trifft zum 7:7
15. Timo Müller trifft zum 8:7
16. Mike Lowin scheitert an Simon Wüstefeld

Das Elfmeterschießen im Video

Der TSV Nesselröden steht damit völlig verdient in der zweiten Runde – und der Landesligist SVG Göttingen blamiert sich bis auf die Knochen. Der Klassenunterschied? Über 90 Minuten nicht zu erkennen. Leidenschaft, Kampf und Teamgeist siegten an diesem Abend über Arroganz, behäbiges Spiel und fehlende Struktur.

Für Trainer Mohamad Alayan und seine Mannen ein unvergesslicher Abend – für die SVG dagegen ein Debakel, das Spuren hinterlassen dürfte. Und vielleicht auch ein paar unangenehme Fragen der Vereinsleitung.

Beste Spieler:

TSV Nesselröden: Simon Wüstefeld – SVG Göttingen: Andre Weide

Gastronomie:

Wer geglaubt hatte, bei solch einem sportlichen Ereignis im schönen Eichsfeld, glühe der Grill, der sah sich enttäuscht. Es gab lediglich Bockwürste mit Toast. Die Flaschengetränke waren gut gekühlt. Note: 3.

Ausblick:

In der zweiten Runde am Mittwoch, den 13. August, empfängt der TSV Nesselröden dann den Sieger aus der Partie zwischen der SV Groß Ellershausen/Hetjershausen und dem Vorjahresfinalisten TSV Landolfshausen/Seulingen, die am kommenden Sonntag steigt. Zuvor, am 10. August, empfängt das Alayan-Team zum Kreisliga-Auftakt den TSV Dramfeld.

Die SVG testet am kommenden Mittwoch (19:00 Uhr) noch einmal beim Bezirksligisten SV Groß Ellershausen/Hetjershausen. Am Samstag (17:30 Uhr) steigt dann der Auftakt in die Landesliga-Saison mit dem Derby beim Bovender SV. Gelegenheit, die Scharte auszuwetzen.

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