Vor dem Bezirkspokalspiel des Bovender SV gegen den FC Dostluk Spor Osterode wurde ein Sportfunktionär mit der Goldenen Ehrennadel des NFV Göttingen ausgezeichnet, dessen Name jahrelang unmittelbar mit der Arbeit der Fußballabteilung des Gastgebers verbunden war: Wolfgang Hungerland. Er wurde jetzt für seine über 40-jährige, ehrenamtliche Arbeit bei seinem BSV geehrt. Wolfgang verkörperte bis zu seinem Rücktritt im vergangenen Jahr wie kaum ein anderer das Wesen einer Funktionärspersönlichkeit im Vereinsport: Von den eigenen Leuten geliebt und verehrt – von den Mitgliedern anderer Vereine respektiert, teilweise gefürchtet, trat er immer für die Belange seines Sportvereins ein. Doch er packte auch zu, wenn Hilfe gebraucht wurde und hatte für seine Vereinskameraden immer ein offenes Ohr.

Bereits in den 60er Jahren war Wolfgang als Spieler aktiv, half damals beim Bau des Umkeidehauses auf dem Sportplatz in der Lieth – an der Straße zwischen Bovenden und Lenglern gelegen. Als er sich 1967 verletzte, begann seine Zeit als Funktionär. Zuerst wurde er Teammanager der 1. Mannschaft des BSV in der damaligen Bezirksklasse. Er erwarb 1976 die Trainer-B-Lizenz und coachte verschiedene Jugend-Teams.

1978 beendete er endgültig seine aktive Laufbahn und wurde spätestens 1981 mit der Gründung des Fördervereins zum väterlichen Führer der Fußballabteilung. Immer mit Wolfgang verbunden wird das Bovender Hallenturnier bleiben, das seit 1983 ausgetragen wird und inzwischen zu den erfolgreichsten der Region zählt. Bei fast jedem Punktspiel saß Wolfgang als Teammanager der Kreis- oder Bezirksliga-Mannschaft auf der Bank oberhalb des Sportplatzes und sah dem Treiben seiner Spieler auf dem Platz zu. Nicht immer, in der öffentlichen Wahrnehmung verständlich, waren seine Entscheidungen – es gibt Trainer, die sind heute noch nicht gut auf ihn zu sprechen, die meisten wiederum respektieren seine Arbeit. Aber er wollte ohnehin nie „Everybody´s Darling“ sein. Er wollte, dass es in seiner Fußballabteilung lief. Sein letztes großes Geschenk an seinen BSV war der Kunstrasenplatz auf der Sportanlage am Südring. Er initiierte den Bau und begleitete die Planungs- und Bauphase. Noch heute wacht der seit dem 17. Mai 70-Jährige mit Argusaugen über seinen Platz. Und auch wenn Wolfgang im Verein aktuell keine Funktion mehr bekleidet, er würde jede Person, die es wagt, den Heiligen Teppich mit Straßenschuhen zu betreten, vom Platz jagen… Herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung!

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