Ein gutes Omen: Bereits zum dritten Mal bestreitet eine DFB-Auswahl an einem 17. November in der niedersächsischen Landeshauptstadt ein Länderspiel. 1976 gab es gegen die Tschechoslowakei eine erfolgreiche 2:0-Revanche für das im selben Jahr im Elfmeterschießen verlorene Europameisterschaftsfinale von Belgrad. 2007 folgte ein standesgemäßer 4:0-Erfolg über Zypern. Aber auch „Oranje“ verbindet mit Hannover gute Erinnerungen. Beim bisher einzigen Auftritt an der Leine gab es bei der WM 1974 einen 2:0-Erfolg über Uruguay.
Einen Gegner vom Format der Niederländer durften die Fans der „Mannschaft“ in Hannover schon lange nicht mehr bewundern. Zuletzt waren es im Jahr 2000 die Spanier, u.a. mit Guardia und Raul, die beim Debüt von Rudi Völler als Bundestrainer mit einer 1:4-Niederlage auf die Heimreise geschickt wurden. Es folgten mit den Färöer (2:1 in 2002), Zypern (4:0 in 2007), Aserbaidschan (4:0 in 2009) und zuletzt in 2012 erneut Färöer (3:0) Mannschaften, die eher zu den Underdogs im europäischen Fußball zählen. Zwar stellten sich beim Conde-Cup 2005 und bei der WM 2006 Top-Nationen wie Brasilien, Argentinien, Frankreich, Spanien und Italien in Hannover vor, dann aber war Deutschland jeweils nicht mit von der Partie.
„Die Mannschaft“ gegen die „Elftal“ – das ist die Geschichte einer Fußball-Erbfeindschaft, die in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts begann. Drei Jahre in Folge hatte Ajax Amsterdam von 1971 bis 1973 den Europapokal der Landesmeister gewonnen, wurde dann vom FC Bayern München abgelöst, der sich von 1974 bis 1976 ebenfalls drei Mal die Krone aufsetzen konnte. Beide Vereine stellten die Akteure, die ihre Nationalmannschaften zu den Top-Favoriten der in Deutschland ausgetragenen WM 1974 zählen ließen. Hier das Star-Ensemble um Frank Beckenbauer, Gerd Müller und Sepp Maier, dort die Ausnahmemannschaft um den inzwischen zum FC Barcelona gewechselten Johan Cruyff, Johan Neeskens und Arie Haan. Mit 2:1 behielt Deutschland schließlich im Münchner Olympiastadion im WM-Finale die Oberhand und sicherte sich den zweiten WM-Titel nach 1954. Die Niederlande aber mussten sich, wie später auch 1978 und 2010, mit der Vizemeisterschaft begnügen.
Der einzige große Titelgewinn gelang den Niederländern 1988 unter Bondscoach Rinus Michels bei der erneut in Deutschland ausgetragenen Europameisterschaft. Und hierbei gab es auch die von der „Elftal“ lang ersehnte Revanche für 1974. Ruud Gullit und Co. entzauberten im Halbfinale von Hamburg das von Lothar Matthäus angeführte deutsche Team und setzten sich mit 2:1 durch. Ein Erfolg, der im Nachbarland vielleicht noch mehr zählte als der sich anschließende 2:0-Endspielsieg über die Sowjetunion.
Unvergessen schließlich auch das dramatische Achtelfinalspiel, das sich Deutschland und die Niederlande bei der WM 1990 in Mailand lieferten. In unangenehmer Erinnerung bleibt, dass Frank Rijkaard Lama spielte, aber auch Rudi Völler nach dessen Spuckattacke unverständlicherweise mit Rot vom Platz musste. Es folgte ein offener Schlagabtausch, der nach der Pause zu Toren durch den überragenden Jürgen Klinsmann und Andreas Brehme führte. Der Anschlusstreffer per Foulelfmeter durch Ronald Koeman kam zu spät und Deutschland sollte auf seinem Weg zum dritten WM-Titel nicht mehr zu stoppen sein.
Die letzten beiden Aufeinandertreffen der großen Rivalen gab es schließlich 2012. Bei der in Polen und der Ukraine ausgetragenen Europameisterschaft siegte Deutschland im Gruppenspiel im ukrainischen Charkiw nach zwei Treffern von Mario Gomez mit 2:1, wenige Monate später gab es im Freundschaftsspiel von Amsterdam ein torloses Unentschieden. Die Bilanz nach nunmehr 40 Spielen gegen die Niederländer fällt positiv für Deutschland aus. 15 Siegen stehen nur zehn Niederlagen bei 15 Unentschieden gegenüber.
Die sportliche Momentaufnahme von Deutschland und den Niederlanden sieht hinsichtlich der Qualifikation für die EM 2016 in Frankreich noch Fragezeichen. Während die DFB-Auswahl in Gruppe D hinter Polen Rang 2 belegt, rangiert das Team vom Koninklijke Nederlandse Voetbal Bond (KNVB) in Gruppe A hinter Island und Tschechien gar nur auf Rang 3. Die Teams von „Jogi“ Löw und KNVBCoach Danny Blind sind also noch nicht durch. Die deutsche Mannschaft wird anlässlich des Länderspiels in Hannover vom 14. Bis 18. November einmal mehr im Sporthotel Fuchsbachtal in Barsinghausen logieren. Ein weiteres gutes Omen. Im September 2012 bereiteten sich der damalige Kapitän Philipp Lahm und seine Mitspieler hier auf ihr erstes Qualifikationsspiel zur WM 2014 in Brasilien vor. Gegen die Färöer gab es den bereits erwähnten 3:0-Erfolg. Der weitere Weg der Mannschaft ist bekannt. Der offizielle Vorverkauf für das erste WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft am 17. November in Hannover gegen die Niederländer beginnt am Dienstag, 25. August. Die Tickets können ab diesem Zeitpunkt auch beim NFV unter der Internet-Adresse www.nfv.de bestellt werden. Für Rückfragen steht NFV-Mitarbeiterin Angelika Lesk unter der Telefon-Nr.: 05105/75 134 zur Verfügung.
Karten sind zu folgenden Preisen erhältlich:
Ost- und Westtribüne Mitte: 100 Euro (ermäßigt 80 Euro)
Ost- und Westtribüne Seite: 80 Euro (ermäßigt 60 Euro)
Südwest/-ost und Nordwest/-ost: 60 Euro (ermäßigt 45 Euro)
Süd- und Nord Oberrang: 45 Euro (ermäßigt 35 Euro)
Süd- und Nord Unterrang: 25 Euro (ermäßigt 18 Euro)
Jugendsammelbesteller: 10 Euro
Ermäßigte Eintrittskarten (Kopien der Ausweise im Stadion erforderlich) gibt es für Kinder, Schüler (bis 18 Jahre), Studenten, Wehrpflichtige, Rentner, Zivildienstleistende und Personen mit Schwerbeschädigtenausweis. Tickets für Rollstuhlfahrer und Sehbehinderte zum Preis von 10 Euro inkl. Begleitperson sind ausschließlich über den DFB, Fax-Nr. 069-6788266 oder per Email an tickets@dfb.de zu bestellen (Kopien der Ausweise erforderlich).
Im Fall einer Teilnahme der niederländischen Nationalmannschaft an der Relegation zur EURO 2016 spielt die deutsche Mannschaft gegen einen anderen Gegner. Die Tickets behalten ihre Gültigkeit. Sollte die deutsche Mannschaft an der Relegation zur EURO 2016 teilnehmen, behält sich der DFB vor, den Spielort zu wechseln. In diesem Fall wird der Ticket-Preis rückerstattet.
Foto: Martina Hellmann (DPA)
Dir gefällt unsere Arbeit für die lokale Fußballszene? Dann hilf uns! Wenn dir unser Beitrag über den regionalen Fußball gefallen hat, hinterlass bitte ein positives Statement in den sozialen Netzwerken, wie Facebook! Vielen Dank!
