Termine, Termine, Termine! In dieser Saison ist durch die wetterbedingte Verlegungswelle ein völliges Durcheinander entstanden. Tagtäglich wird der Spielplan über den Haufen geworfen, die Staffelleiter und Schiedsrichter-Ansetzer verbringen allmorgentlich Stunden mit dem Reparieren der Partien. Vom Wetter nicht beeinflusst war aber jetzt die Entscheidung der Frauen-Mannschaft des RSV Göttingen 05, beim Finale, welches das Team gestern durch einen 2.0-Halbfinal-Sieg gegen den TSV Landwehrhagen erreichte, nicht anzutreten. Ihr Trainer, Kevin Martin, legte dafür die Gründe jetzt gegenüber Gökick-Online offen.

Große Teile der Mannschaft hatten seit langer Zeit eine Urlaubsreise geplant, die am Morgen des 16. Juni starten sollte – eben jener Tag, an dem die Finalspiele des Krombacher Kreispokals stattfinden werden. Sieben Spielerinnen stünden dem Finalteilnehmer dadurch nicht zur Verfügung. „Wettbewerb im eigentlichen Sinn wäre hier absolut nicht anzubieten, da wir keine B-Mädchen oder 2. Frauenmannschaft im Verein haben!“, so der Trainer der Frauen des RSV. „Wir haben schlicht also kein Team zur Verfügung!“
Selbst der RSV-Team-Manager Tim Koch hätte schon vor Wochen eine Bitte um Verlegung an den Spielausschuss gerichtet. Eine Vorverlegung auf den Sonnabend war von den RSV-Funktionären gewünscht.
Über die Ablehnung dieses Wunsches zeigten sich die Frauen des RSV 05 enttäuscht, haben aber auch Verständnis für die Nicht-Verlegung.
Die angeführten Gründe vom Spielausschuss-Vorsitzenden Carsten Jahns waren:
– die RSV-Spielerinnen hätten bei Buchung der Reise den Rahmenspielplan im Kopf haben müssen,
– aufgrund des Sängerfestes in Imbsen würde sich der heimische Verein nicht in der Lage sehen, die Sportanlage schon am Samstag herzurichten und zu bewirtschaften,
– und am Ende würde die Krombacher-Brauerei als Namenssponsor einer Verlegung nicht zustimmen (können), da sie terminlich sehr eingebunden seien und eine Um-Organisation nicht machbar sei.

Martin äußerte Verständnis, meint aber auch: „In Zeiten, in denen oft über sportliche Fairness geredet wird, in denen – auch bei uns in der Kreisliga – viele Teams wegen Spieler(innen)- / und Motivationsmangel abgemeldet werden müssen und in denen dem Frauen-Fußball nach wie vor kaum Aufmerksamkeit zukommt, finde ich die getroffene Entscheidung wie gesagt „sachlich“ in Ordnung und selbstverständlich akzeptieren wir diese auch, aber sportlich betrachtet ist es höchst bedauerlich. Denn ich bin mir sicher, dass man sich – evtl. auch durch Rücksprache mit Rot-Weiß – irgendwie hätte einigen können (Catering und Platzeinrichtung durch den ESV Rot-Weiß und RSV 05 z. B. ). Dies ist keine Kritik an der insgesamt sehr guten Arbeit des Spielausschusses oder dem Sponsor Krombacher! Der Krombacher-Kreispokal ist einmalig und das Sponsoring vorbildlich“
Der Trainer wünschte dem „Vertreter“ TSV Landwehrhagen viel Erfolg für das Finale. „Dass meinen Spielerinnen nun die Möglichkeit der Finalteilnahme verwehrt wird ist tragisch. Sie hätten es sehr verdient, in diesem Finale zu stehen – vollkommen unabhängig vom Ausgang der Partie. Für die kommende Saison nehmen wir nun eben einen neuen Anlauf!“, blickt der Coach aber wieder optimistisch in die Zukunft!

Am 16. Juni kommt es somit zur Finalpaarung zwischen dem TSV Landwehrhagen und dem ESV Rot-Weiß Göttingen II, der sein Halbfinale beim FC Mingerode mit 2:6 gewann.

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