AUFRUF DES FC GRONE ZUM RADENTSCHEID IM RAHMEN DER EU-WAHL

Bei der kommenden Europawahl (Wahl zum Europäischen Parlament, Anm. d. Red.) soll über den „Radentscheid“ abgestimmt werden. Es ist ein Bürgerbegehren von einer Gruppe „Göttingen zero“ und soll die Stadt Göttingen verpflichten umfangreiche Umbaumaßnahmen im Innenstadtbereich vorzunehmen, so dass Autoverkehr vermieden wird und mehrere Bereiche nur noch mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreicht werden können. Auf den Unterschriftslisten für das Bürgerbegehren hat „Göttingen zero“ die Kosten auf einen hohen 2-stelligen Mio-Betrag beziffert. Die Maßnahme muss innerhalb von sechs Jahren umgesetzt werden. Das bedeutet voraussichtlich einen finanziellen Aufwand pro Jahr von fast € 17 Mio.

Der FC Grone sagt eindeutig NEIN zum „Radentscheid“. Das Vorhaben ist zu radikal und benachteiligt die meisten Menschen, vor allem viele unserer Vereinsmitglieder. Außerdem sind beträchtliche finanzielle Auswirkungen auf ehrenamtlich organisierte Vereine, insbesondere Sportvereine zu erwarten, weil die Stadt Göttingen Fördermittel für Sportvereine mit großer Wahrscheinlichkeit nicht aufrecht erhalten kann und dringend benötigte Erhöhungen der Zuschüsse nicht realisierbar werden. Die Konsequenz: Drastische Erhöhungen der Vereinsbeiträge oder Sportvereine können nicht überleben, bzw. müssen ihr Sportangebot massiv reduzieren. Die ehrenamtlichen Trainer, Betreuer, Helfer und Vorstandsmitglieder der Sportvereine sind das soziale Fundament unserer Gesellschaft. Wir sorgen mit der Jugendarbeit und Vereinsleben für Integration und Gesundheite und dafür, dass gesellschaftlich wichtige Werte wie z.B. Teamgeist, Fairplay, Respekt gegenüber anderen Menschen, Zuverlässigkeit und Leistungsbereitschaft vermittelt und gelebt werden. Daher kämpfen wir auch für eine Verbesserung der Sportförderung.

Neben den finanziellen Auswirkungen benachteiligt der „Radentscheid“ vor allem Familien mit kleinen Kindern und Menschen mit mobilen Beeinträchtigungen, insbesondere ältere Menschen, eben alle diejenigen, die nicht mit dem Fahrrad ihre Wege und Besorgungen in der Innenstadt erledigen können. Zum Beispiel wird durch den Radentscheid das Erreichen von medizinischen Einrichtungen sehr erschwert.

Göttingen ist als Oberzentrum auch Anlaufpunkt für über 200.000 Menschen aus dem Landkreis. Es ist unrealistisch, dass diese Menschen zukünftig mit dem Fahrrad kommen. Diese Menschen dürfen auch an der Abstimmung nicht teilnehmen, weil die Abstimmung nur im Stadtgebiet stattfindet.

Natürlich ist Klimaschutz wichtig. Allerdings ist dieses radikale Vorgehen nicht vorteilhaft. Besser erscheint uns die energetische Sanierung von Schulen, Kindergärten, Sporthallen, Vereinshäusern und anderen öffentlichen Gebäuden, weil dann nachweislich der Co2-Ausstoß drastisch vermindert wird.

Der FC Grone ruft Vereinsmitglieder und alle anderen Menschen auf mit „NEIN“ zum Radentscheid bei der Europawahl zu stimmen.