FRAUEN-NIEDERSACHSENPOKAL: ESV ROT-WEISS GÖTTINGEN - SPVG AURICH 5:4 (0:0) n.E.

Können die Göttinger Eisenbahnerinnen das Wunder des Vorjahres wiederholen? Damals nämlich gewann das Frauen-Team des ESV Rot-Weiß Göttingen den Niedersachsenpokal mit 1:0 im Finale gegen den Meister der Oberliga-West, die TSG Burg Gretsch (in dieser Saison übrigens auf einem Abstiegsplatz). Im DFB-Pokal unterlag die Mannschaft von Trainer Kevin Martin zwar dem Zweitligisten SV Meppen, das Spiel zählte jedoch zu den Höhepunkten der regionalen Sportsszene. Auch in der laufenden Saison ist das rot-weiße Team wieder auf dem Weg, sich ein solch unvergessliches Ereignis zu erspielen. Am Reformationstag gewann der ESV auf eigenem Platz vor etwa 90 Zuschauern im Achtelfinale des Niedersachsenpokals gegen den enteilten Tabellenführer der Oberliga-West, die SpVg Aurich, mit 5:4 (0:0) nach Elfmeterschießen. Der Gastgeber steht damit erneut im Viertelfinale und tritt dort am 21. April beim Sechsten der Oberliga-West, dem Osnabrücker SC , an.

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Auch wenn in der regulären Spielzeit kein Treffer fallen sollte, so sahen die Zuschauer auf dem ESV-Sportplatz an der Göttinger Grätzelstraße dennoch eine packende Pokal-Partie. In der ersten Halbzeit war das Martin-Team das eindeutig bessere der beiden Kontrahenten. Mindestens vier Großchancen zählten die Zuschauer. Die wohl größte Chance vergaben zuerst Marie Diekgerdes und im zweiten Versuch die erstmals nach Verletzungspause spielende Fabienne Schlieper in der 40. Spielminute gegen die hervorragend parierende Gäste-Schlussfrau Jule Götz.

Im zweiten Abschnitt der Pokalpartie kam der Gast besser in die Partie. Das lag auch daran, dass der ESV im ersten Abschnitt mit hoher Laufintensität angelaufen war und die Kräfte nun nachließen. Während die Gäste viermal wechselten, verzichtete Kevin Martin auf frische Kräfte von der Bank – die vier Mädels dort waren alle angeschlagen. Dennoch besaßen die Hausherrinnen auch im zweiten Spielabschnitt Chancen für den Sieg. Beide Teams trafen jeweils einmal den Pfosten, einmal musste die ESV-Keeperin Sabrina Pfeiffer kurz vor dem eigenen Strafraum gegen eine Gäste-Angreiferin klären und erhielt dafür die Verwunderung auslösende Gelbe Karte von Schiedsrichterin Milena Nolde (58.). Der Unparteiischen assistierten übrigens an der Linie Frank Nolde und Stefan Nolde. Verwandtschaft dürfte angenommen werden. Am Ende der Partie sollte also das Elfmeterschießen entscheiden.

Auch dieses sollte so kurios verlaufen, wie die gesamte Partie. ESV-Torfrau Sabrina Pfeiffer hielt zwei Strafstöße, verließ aber dabei die Linie zu früh. Im Wiederholungsfall trafen die Auricherinnen jedoch. Beim dritten Elfmeter sollte sich die Torfrau erneut bei ihrer Parade zu früh bewegt haben. Sie erhielt dafür die Gelb-Rote Karte. Nach kurzer Beratung stellte Kevin Martin Abwehrspielerin Luisa Siebrecht in den Kasten. Sie hielt den letzten Elfmeter der Gäste und wurde somit zur Heldin der Partie.

Nach dem Spiel wurde die Situation dann aufgeklärt. Die Gelben Karten aus den 90 regulären Minuten verfallen im Elfmeterschießen, so dass die Gelb-Rote Karte für Sabrina Pfeiffer eine Fehlentscheidung war. Die Siegerinnen juckte das aber nicht mehr. Sie gewannen die Pokalschlacht und stehen nun im Viertelfinale. Trainer Kevin Martin war stolz auf sein Team und attestierte seinen Spielerinnen eine starke Leistung, die auch in Osnabrück am Oster-Montag zum Einzug in das Halbfinale reichen sollte. Nur die Chancenverwertung seiner Schützlinge bereite ihm weiter Sorgen. „Wir brauchen vier Chancen für einen Treffer. Spielerisch sind wir unseren Gegnern meist klar überlegen. Deshalb stehen wir in der Liga-Tabelle auch etwas hinter den Erwartungen“, fasst er die vergangenen Wochen seit Saisonbeginn zusammen.

Sie trafen im Elfmeterschießen:

ESV Rot-Weiß Göttingen: Elena Müller, Marie Diekgerdes, Louiza Omelan, Elina Wöckener und Johanna Fiekers. SpVg Aurich: Mareike Assing, Magdalena Hankl, Ana-Carolin Hoffmann und Sina Bühl.

Beste Spielerinnen:

ESV Rot-Weiß Göttingen: Daria Schmidt  –  SpVg Aurich: Jule Götz

Gastronomie:

Erneut wurde beim ESV Rot-Weiß die Verkaufshütte bewirtschaftet. Es gab kalte und warme Getränke und an der Theke wurden die letzten Bratwürste auf einem Haushalts-Elektro-Grill zubereitet. Mit so vielen durstigen und hungrigen Besuchern hatten die Eisenbahner aber nicht kalkuliert. Zuerst waren die Würste, später sogar das Bier ausverkauft. Motivationsbewertung: 3.

Ausblick:

Am kommenden Sonntag (Anstoß 11:00 Uhr) reist das Martin-Team in der Oberliga-Ost zum Schlusslicht PSV Grün-Weiß Hildesheim.

Der Niedersachsenpokal:

1. Runde:
ESV Rot-Weiß Göttingen – BW Hollage 5:0

Achtelfinale:
ESV Rot-Weiß Göttingen – SpVg Aurich 5:4 n.E.

Viertelfinale
Osnabrücker SC – ESV Rot-Weiß Göttingen (21. April, 13:00 Uhr)