Einen Ausflug ins Grüne oder Niemansland - geht man nach dem Handy-Netz vor Ort - unternahm die U23 der Eintracht am sonnig warmen Sonntag-Nachmittag. Der gastgebende Verein TSV Bremke / Ischenrode hatte zum Auswärtsspiel geladen und voller Vorfreude fuhren die Eintracht Akteure unter der kundigen Führung von Betreuer-Legende Hans Ulrich Höcker in die ferne Gemeinde Gleichen.

Rückkehr zum Aufstiegssystem verhilft zum Sieg

Dort angekommen musste man drei Dinge sofort konstatieren : 1. es wird später gespielt ! (Verzögerung von 25 Min, da ein Spiel zuvor zu spät angepfiffen worden war) , 2. die vormals wirklich wunderbar gepflegte Anlage hatte in den letzten Jahren offenbar den ein oder anderen Tsunami zu überstehen gehabt (Zitat einer Zuseherin : „Das ist hier wie nach dem Krieg : der Fussball läuft wieder, aber rundum sieht es noch katastrophal aus!“) und 3. natürlich hatte Oberamtsrat a. D. Höcker Bälle, Leibchen und Hütchen vergessen („Das war aber auch so stressig vorhin, wenn 25 (!) Leute [aus dem 14-Mann Kader] einen anrufen)!“ In diesem Zusammenhang herzlichen Dank an den TSV Bremke, der selbstlos und um die Verzweiflung von Herrn Höcker wissend mit Bällen und Leibchen aushalf. Hütchen brauchte man nicht, die hätte man auf der zur Sicherheit auch nicht gemähten Ballspielwiese, die zum Aufwärmen für BEIDE Teams zur Verfügung stand (ca. 30 x 16m) , ohnehin nicht sehen können.

Wie dem auch sei : drei Schiedsrichter waren da, vier hervorragende DERBY-Star Bälle auch und beide Teams. Plus, die Sonne lachte und so konnte es losgehen. Das Spiel begann also pünktlich um 15.25 Uhr.

Beide Teams hatten anfangs Probleme, sich auf dem „marktkaufparkplatzpflasterharten“ und „tennisplatzkleinen“ Geläuf zurecht zu finden, wobei vor allem die Eintracht mit fantastischen Diagonalbällen direkt in die benachbarten Gräben und Grünanalgen zu gefallen wußte. „Gefallen“ natürlich nur für die, die Einwürfe mögen – davon auch einige technisch interessant, weil total falsch. Das störte die Zuseher, mich im Besonderen, jedoch mehr als den Schiedsrichter und langsam begann die Partie auch Fahrt aufzunehmen. Das 4 – 2 – 3 -1 aus der Kreisklassen-Aufstiegssaison hatte die Trainerfüchse Schneider und Fischer ausgepackt und es erwies sich als probates Mittel gegen das 4 – 4 – 2 der Heimelf. Es gab Halbchancen hüben wie drüben, alles eher ganz zwanglos, getreu des Mottos „alles darf, nichts muss“. Für viele verblüffend gab es dann in Minute 15 Elfmeter für Bremke, den Steffen Doll souverän verwandelte und der die Führung bedeutete. Verblüffend war nicht der Elfmeter per se – hier klärte Carim Blötz tatsächlich per Hand im Strafraum. Verwunderung rief lediglich das nicht geahndete Foul unmittelbar davor hervor, was gerechter Weise hätte Freistoß für die U23 bedeuten müssen. Es war allerdings die einzige „Fehlentscheidung“ des sonst souveränen und sympathischen Gespanns aus Eschwege.

Den Schock des Rückstandes mußte Northeim erst einmal verdauen und auch Bremke hatte wohl nicht damit gerechnet in Führung zu gehen. Denn zum Glück nutzten sie die kurze Verunsicherung nicht und ließen die Gäste sofort wieder ins Spiel kommen. Ulrich Höcker tobte zu diesem Zeitpunkt natürlich gewohnt zügellos an der Seitenlinie und konnte nur durch intensive (weibliche) Betreuung im Zaume gehalten werden – DANKE dafür!

Nichtsdestotrotz spielte Eintracht nun besser und mit seiner besten Aktion spielte „der kleine Sieghan“ (Rafael) in der 30. Minuten die U23 Cruise Missile Christian Grünewaldt frei, der an der rechten Bahn entlang schoss und mit Entschlossenheit in die lange Ecke zum umjubelten Ausgleich abschloss. Nur Minuten später gelang der Northeimer 18 dieses Kunststück beinahe noch einmal, doch hatte Torhüter Bilgeshausen etwas dagegen, flog spektakulär und lenkte den Ball über die Latte. Somit ging es „unentschiedenen“ in die Pause, auch weil es der Innenverteidigung um Blötz und Salfeld gelang, den stets gefährlichen Neuner der Heimmannschaft (Björn Denecke) nahezu aus dem Spiel zu nehmen.

„Ne, war gut!“ (Hans Ulrich Höcker)

Nach Wiederbeginn trotte das Spiel ein wenig vor sich hin, wobei die jungen Gäste durchaus mehr vom Spiel hatten, Bremke jedoch die ein oder andere Konterhalbchance verzeichnen konnte. Endstation für diese Versuche waren aber entweder der heute motiviert spielende Carim Blötz oder der gewohnt unaufgeregt und gut antizipierende Patrice Dreger im Eintracht Gehäuse. Northeim hingegen spielte zwar bis zum Strafraum und teilweise in denselben sehr ansehnlich, agierte dann aber viel zu umständlich. Hierzu sei die Frage gestattet : was ist eigentlich aus der guten alten „Pieke“ geworden?! Es dauerte somit bis zur 78. Minute, ehe es wieder etwas zum Jubeln gab. Carim Blötz brachte einen Freistoß in den Strafraum der Heimmannschaft, der Ball kam auf, keiner kam dran, Bilgeshausen war verdutzt, es klingelte im Netz. Tobias Rückert hatte den Ball nicht mehr berührt – obwohl er dies intensiv behauptete. Baaaaaaam, die Führung für Eintracht und auch gleichzeitig der Endstand. Denn am heutigen Tage verteidigten die Mannen von Co-Co-Trainer Ulrich Höcker sehr diszipliniert und nahmen als Lehre aus dem Spiel hoffentlich mit, dass eine Defensive tatsächlich nur zusammen und mit vollem Einsatz funktioniert – hierbei möchte ich auch ausdrücklich unsere Ergänzungsspieler Neufeld, Mill und Hofmann erwähnt wissen!

Drei Fakten bzw Fragen sind abzuleiten : 1. Gewinnen ist besser als Verlieren , 2. warum spielt keiner Dennis Moschanin an und 3 . nächstes Spiel, neuer Anlauf Männer!

Das Spiel endete also mit dem erhofften Sieg und um mit den Worten eines der Hauptakteure des Spiels zu schließen: „Ne, war gut!“ (Hans Ulrich Höcker).