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Der FC Lindenberg hat das Kunststück vollbracht, nach dem Remis gegen den Tabellenführer SG Bergdörfer am vergangenen Wochenende, nun ein weiteres Ausrufezeichen beim Tabellenzweiten Bovender SV zu setzen und am Südring mit 1:3 (0:1) gewonnen. Somit konnte das Team von Trainer Björn Nolte mit dem von Jozo Brinkwerth gecoachten Team in der Tabelle in der Anzahl der Punkte gleichziehen. Beide Mannschaften trennt nur noch das Torverhältnis voneinander. Freuen dürfte sich Spitzenreiter SG Bergdörfer, der nun am Sonntag davonziehen könnte.
Der Bovender SV hatte – gemessen an den Spielanteilen – deutliche Vorteile. Zumeist spielte sich das Geschehen in der Hälfte der Gäste ab. Doch auch frühzeitig wurde den etwa 200 Zuschauern im schmucken Bovender Stadion – auf dem zukünftigen Kunstrasen wird weiter kräftig gearbeitet – klar, dass es durch die gut gestaffelte Lindenberger Abwehr schwer werden könnte.
Gäste-Trainer Björn Nolte nahm verletzungsbedingt auf Bank platz. Dennoch stellte Nolte sein Team um. Der eigentlich offensive Nico Bitzer spielte einen Libero alter Schule, vor ihm kümmerte sich Mariusz Burzynski – nicht immer liebevoll – um den Bovender Stoß-Stürmer Enrico Weiß. Nach der Verletzung des Manndeckers übernahm Timo Kleinschmidt die Aufgabe – meist mit Erfolg.
Dennoch hatte der Bovender SV aufgrund seiner Überlegenheit die Mehrheit an Chancen. Die meisten davon waren aber dennoch leicht zu klären oder sie wurden – wie die Chance von Timo Hichert in der 27. Minute freistehend vor Torwart Nils Fiege kläglich vergeben. Und wie so oft gesehen im Fußball – wenn man vorne versagt, dann rächt sich das hinten: In der 28. Minute vollendet Oliver Waas einen mustergültigen Konter zum überraschenden und zu dem Zeitpunkt sicher nicht verdienten 0:1 für die Gäste. Der Treffer rüttelte am Nervenkostüm des Teams von Jozo Brinkwerth! Anschließend – besonders nach der Einwechslung von Björn Nolte – konnten sich die Bovender bei Torwart Dennis Koch bedanken, dass der Rückstand zur Pause nicht noch klarer war.
In der zweiten Halbzeit sahen die Zuschauer dann ein Spiel auf ein Tor. Doch der FC verteidigte – schon aufreizend entspannt durch Libero Bitzer geführt – mit Geschick und engen Räumen oder der Gastgeber rannte zu kompliziert und mit zu vielen Einzelaktionen an. Zudem ließen die Mannen um Kapitän Dennis Koch zu viele Möglichkeiten liegen. Die zahlreichen Fußballexperten unter den Zuschauern – Lenglerns Trainer Dirk Tauber, Bovendens ehemaliges Mittelfeld-Motor Erol Sacir, Rosdorfs Trainer Heiko Bause, SVG II-Trainer Kenan Masic waren nur einige der prominenten Beobachter – merkten jedoch schon lange vor der Entscheidung in diesem Spiel, dass sich der Bovender SV an diesem Tag die Zähne an diesem Gegner ausbeißen sollte. Als die Schwarz-Gelben begannen, die Brechstange zum Knacken der Lindenberger Abwehr auszupacken, boten sich den Gästen Konterchancen. Teilweise wurden auch dies kläglich vergeben. Doch in der 81. Spielminute war es dann so weit: Roland Küs erzielte das 0:2 und damit – angesichts der Unfähigkeit des Bovender SV an diesem Tage – eine Vorentscheidung. Das 0:3 in der 87. Minute brachte dann den endgültigen Genickschlag für die Bovender und dem Torschützen Roland Küs die Gelb-Rote Karte wegen des Abstreifens seines Trikots. Eine Regel, die im Profi-Fußball gelten möge, im Amateur-Fußball aber völlig fehl am Platze ist. Den Ehrentreffer durch den eingewechselten Ronnie Kürzinger in der Nachspielzeit sahen einige abgewanderte Bovender Zuschauer nicht mehr.
Am Ende war der Sieg der Gäste nicht unverdient. Das Team von Trainer Björn Nolte schien einen Plan gehabt zu haben. Die Gastgeber sahen hingegen – trotz ihrer fußballerischen Überlegenheit – oft aus, als könnten sie gegen diesen Gegner keine Strategie entwickeln. Auch in der Kommunikation zerbrach das Team der Stars in seine Einzelteile.
Trotz dieses Resultates ist in der Kreisliga noch keine Vorentscheidung gefallen. Vielmehr ist ein neues Team – der FC Lindenberg Adelebsen – mit der heute gezeigten Leistung in die Phalanx der Favoriten eingetreten. Das macht die Liga spannend, wird die Bovender allerdings wenig trösten.