Die Tragik der Doppelfunktion

Patric Förtsch, unter Jozo Brinkwerth und später unter Hansi Ehrlich und Najeh Braham uneingeschränkter Chef auf der defensiven Mittelfeldposition des Oberligisten, ging im Sommer dieses Jahres für ein Auslandssemester in die USA. Jetzt kehrt Patric zurück. Unbestätigten Gerüchten zufolge wird sich der 26-Jährige der SG GW Hagenberg anschließen – also praktisch ein Wechsel vom 1. SC Göttingen 05 zum Kreisliga-Spitzenreiter. Das sind eben jene Vereine, bei denen Jan Steiger aktuell den Transferbereich leitend mitbestimmt. Ein offensichtliches Dilemma für Steiger. Patric Förtsch würde dem angeschlagenen Oberliga-Team mit seinen Fähigkeiten gut helfen können, zumal das Team in der Rückrunde mit einem verstärktem Kader antreten wird. Aber auch die Hagenberger wollen im Aufstiegskampf zur Bezirksliga ihre gute Ausgangslage gegenüber der Konkurrenz verteidigen. Geht Förtsch wirklich auf den Hagenberg, wo sein Freund Grzegorz Podolczak spielt, dürften die 05-Fans Steiger das verübeln. Bliebe Förtsch bei den Schwarz-Gelben, dann könnte das den Unmut von Hagenbergs Trainer Oliver Gräbel erregen. Man darf gespannt sein, wie Steiger diesen Konflikt lösen wird.
Jan Steiger selbst berichtet, dass er zwar mit Patric gelegentlich in Kontakt stehe, doch mit ihm weder als Sportlicher Leiter von 05 noch als Manager von Hagenberg Gespräche geführt hätte. Da Patric selbst erst am 30. Dezember zurück nach Göttingen kehre, soll es ein Gespräch über seine sportlichen Vorstellungen im Januar geben. Ein Gespräch mit 05-Präsident Jens Handkammer würde sicherlich auch noch stattfinden, vermutet Steiger. Patric hätte, nach Steigers Auskünften, vor, seinen Fokus in Zukunft stärker als bisher auf sein Studium auszurichten. Was das für Auswirkungen auf seine sportliche Zukunft hätte, wüsste Steiger aber nicht. Steiger bestätigte aber, dass Patric und Grzegorz sehr gut befreundet seien und sie wesentlich intensiveren Kontakt pflegten, als der Hagenberger Manager mit dem Rückkehrer.