Der Bovender SV hat Geschichte geschrieben. Erstmalig ist das Fußballteam des Mehrsparten-Vereins in die Landesliga aufgestiegen. Damit gehört das Team von Trainer Nils Reutter zur Crème de la Crème des Fußballs in Südniedersachsen, denn kein Team der Region spielt höher. Es passt zur kontinuierlichen und in der Fußballszene mit ehrlichem Lob bedachten Arbeit am Südring in Bovenden, dass sich die Verantwortlichen mit großem Realismus und dennoch optimistisch in das Abenteuer Landesliga stürzen. Auch das neue Personal - immerhin wurden neun neue Spieler verpflichtet - passt in das Konzept, mit jungen Spielern und in Bescheidenheit erfolgreich zu wirken.
Titelfoto: Neu beim Bovender SV: Hinten (vl.): Torwarttrainer Tobias Vogel, Abteilungsleiter Daniel Vollbrecht, Ali Riza Önder, Aaron Ludwig, Onur Akyol, Til Seiger, Fitnesstrainer Arwed Harmsen, Trainer Nils Reutter; vorne (vl.): Robin Ari Onal, Jan-Niklas Blum, Jannes Metje, Robert Merfert
Es herrscht Aufbruchstimmung beim Bovender SV. Der Landesliga-Aufsteiger glaubt sich gut gerüstet im Kampf mit den 17 anderen Landesliga-Teams, von denen ganze sechs am Ende der Saison den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten müssen. „Wir wollen den etablierten Teams natürlich Paroli bieten!“, freut sich Bovendens Abteilungsleiter Daniel Vollbrecht auf die neue Spielklasse. „Wir sind nicht aufgestiegen, nur um das Erlebnis einmal mitgenommen zu haben. Wir besitzen das Potenzial, uns langfristig festzusetzen. Dafür haben wir unsere Neuzugänge mit großem Potenzial verpflichtet.“, gibt sich auch der 35-jährige Trainer Nils Reutter optimistisch. Dennoch ist sich die sportliche Leitung einig, dass das Ziel Klassenerhalt lautet. „Wir werden sicher nicht so spielbestimmend, wie noch in der Bezirksliga agieren und wollen deshalb auch im Fitnessbereich zulegen.“, so der Coach. Dafür wurde der 29-jährige Fitness-Trainer Arwed Harmsen in das Trainerteam integriert.
Die neun Neuzugänge wurden bereits eingehend der Öffentlichkeit vorgestellt. Drei Spieler auf der U19 des 1. SC Göttingen 05 konnte der BSV zum Südring locken: Innenverteidiger Ali Riza Önder, Rechtsverteidiger Robin Ari Onal und Linksaußen Aaron Ludwig. Vom Gemeinde-Nachbarn SG Lenglern wechselt Angreifer Joschua Fritsch zum BSV. Ebenfalls aus der Bezirksliga kommt Innenverteidiger Til Seiger – er spielte in der Vorsaison beim RSV Göttingen 05. Landesliga-Erfahrung hingegen bringt Mittelfeldspieler Onur Akyol von Sparta Göttingen mit. Mit ähnlichem Erfahrungsschatz ist auch Robert Merfert ausgestattet. Der Mittelfeldspieler war zuletzt beim 1. SC 1911 Heiligenstadt in der Thüringenliga (eine Spielklasse unter der Oberliga) aktiv. Aus der Kreisliga Northeim-Einbeck kommt ein junger Mann, der in der Nachbarschaft als eines der größten Talente bezeichnet wird: Jannes Metje wechselt vom FC Weser zum Reutter-Team. Und schließlich verpflichtete der schwarz-gelbe Verein mit Jan-Niklas Blum vom SV 07 Moringen einen weiteren Torwart für den Landesliga-Kader. „Wir hatten bereits frühzeitig eine Prioritätenliste mit Spielern, die einfach Bock auf unser Projekt haben, erstellt.“, so der Trainer. Als frühzeitig feststand, das der BSV den Aufstieg schaffen kann, wurde die Liste abgearbeitet und die Spieler verpflichtet. Sieben der neun Neuzugänge sind 20 Jahre alt oder jünger.
Den neuen Kräften stehen dagegen auch neun Abgänge gegenüber, so dass der Kader unverändert 29 Spieler aufweist. Nicht mehr im Kader sind: Jannik Lösekrug (SG Niedernjesa), Julien Arnecke (RSV Göttingen 05), Jonas Müller (SV Groß Ellershausen/Hetjershausen), Clovis Fon (Hessen Kassel U23), Hagen Bauermeister (VfL Nordstemmen), Dominik Czajkowski (SC Hainberg), Mladen Drazic (SSV Nörten-Hardenberg), Claudius Weingart (unbekannt) und Daniel Klinge (berufsbedingt USA).
Die Favoriten der Landesliga kommen in den Augen der sportlichen Leitung nicht aus Südniedersachsen. Die zweite Mannschaft von Eintracht Braunschweig wurde finanziell so ausgestattet, dass sie automatisch die Favoritenrolle belegt. Aber auch dem MTV Wolfenbüttel werden große Chancen auf den Titel eingeräumt. Wie sich die Oberliga-Absteiger in der Landesliga aufstellen, ist noch nicht korrekt einzuschätzen.
Der Bovender SV hat ein Auftaktprogramm, welches eine schnelle Integration in die Landesliga ermöglichen sollte. Zum Start am 6. August kommt der Vorjahres-Dreizehnte VfL Wahrenholz an den Südring. Eine Woche später reist das Reutter-Team zum Südniedersachsen-Derby zum Vorjahres-Zwölften FC Eintracht Northeim. Am dritten Spieltag empfängt der BSV den Vorjahres-Zehnten SV Lengede. Am vierten Spieltag geht es zum Oberliga-Absteiger MTV Gifhorn. Am fünften Spieltag dürfte es rund um den Südring Parkplatz-Probleme geben: Der Vorjahres-Dritte und Nachbar SSV Nörten-Hardenberg kommt nach Bovenden. Und am sechsten Spieltag reist der BSV zum Derby beim 1. SC Göttingen 05 in den Maschpark. Zwischen acht bis elf Punkten, so glauben die Mitglieder des Trainerteams, hat der BSV zu diesem Zeitpunkt errungen – sie verlieren ihn nicht, den Realismus beim Bovender SV.
Das bisherige Testspiel-Programm des BSV:
So., 9. Juli, 16:30 OSC Vellmar – Bovender SV
Fr., 14. Juli, 18:00 SC Rosdorf – Bovender SV
Fr., 21. Juli, 19:00 Bovender SV – TSV Sudheim
So., 23. Juli, 15:00 FSV Dörnberg – Bovender SV
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