Ein ungleiches Duell sahen die weinigen Zuschauer am Sonntag-Morgen auf dem Rasenplatz der BSA Weende. Der Spitzenreiter SCW Göttingen III empfing den bisher mit einem Sieg auf Platz neun stehende vierte Mannschaft der SVG Göttingen. So unterschiedlich wie die Leistungsfähigkeit der Mannschaften, so unterschiedlich auch die Motive der beiden Teams: Während die Gastgeber gnadenlos ihre physische Überlegenheit ausnutzten, wehrten sich die SVG-Oldies tapfer aber hoffnungslos.

Zumindest verweigert sich das vierte Team der SVG der langsam um sich greifenden Mode, in Spielen gegen die Übermannschaften der Liga nicht anzutreten, um keine deftige Niederlage einstecken zu müssen. 0:5 und die verschmerzbare Verbandsstrafe sind für einige Teams der Region Anlass, das sportliche Kräftemessen zu umgehen. Nicht so das neugegründete Team der SVG! Hier gibt es keine Angst vor dem Feind.

Die Weender, deren sportliche Überlegenheit schon vor dem Anpfiff anhand der bisherigen Resultate allen bewusst war, versuchte dennoch, den Gast im Vorfeld des Spieles zu verwirren. Detelev Siepmann, Fußballfachwart des SCW, hatte zu Beginn der Woche in einem Telefonat mit den SVG-Verantwortlichen die Anstoßzeit um einen Stunde nach hinten verschoben. Ein geschicktes Verwirrspiel des cleveren SCW-Verantwortlichen, wie die SVG-Mannschaft beim Eintreffen in Weende spüren musste! Denn die Verschiebung war nicht angemeldet worden! Und so musste der Gast ohne Erwärmung der Muskulatur und ohne wichtige Spieler, die erst nach dem nun schnellstens vollzogenen Anpfiff eintrafen, die Partie beginnen. Hat es der SCW nötig, sich die Punkte so zu erschleichen? Auch ohne dieses Ränkespiel wäre ein Sieg der jungen, hungrigen Mannschaft nie in Gefahr!

Der Spielverlauf ist schnell beschrieben. Die Weender schossen in schöner Regelmäßigkeit – oft unterstützt durch katastrophale Abwehrfehler der SVG – ihre Tore. Zur Halbzeit stand es bereits 4:0. Dass am Ende nur acht Treffer im Tor der SVG landeten, hatte der Gast seinem 53-jährigem Torwart Christian Eiternick und seinem Libero Thomas Todenhagen zu verdanken, die noch manche Chance der Weender vereitelten.

Am Ende konnten die SVG-Spieler dennoch lachen. Sie haben sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten gewehrt und freuen sich auf die nächsten Spiele gegen Gegner auf Augenhöhe und mit fest vereinbarter Anstoßzeit!