Sparta Göttingen hat nach einer für die Ansprüche von Trainer Esmir Muratovic und Mäzen Lothar Herbig mit hoher Wahrscheinlichkeit enttäuschenden Hinrunde in der Winterpause sein Personal qualitativ aufgestockt. Neben bekannten Gesichtern wie Mahsum Orak, Artem Konrat und Johannes Hillebrecht wurden auch drei Spieler aus der Kreisliga Northeim verpflichtet, die in Göttingen nur wenige Fußballfreunde kennen dürften. Einer davon - Pascal Brogle - hat bereits in der Vorbereitung durch gute Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Gökicki-Online stellt den jungen Spieler vor, der sich anschickt, die Bezirksliga im Sturm zu erobern.

Geboren ist Pascal in Neuwied bei Köln. Dort begann er auch mit sieben Jahren mit der Jagd nach dem Runden Leder. Im elften Lebensjahr zog seine Familie berufsbedingt nach Uslar. Bei der JSG Ahletal spielte er in der C-Jugend in der Kreisliga. Dann entdeckten die Verantwortlichen des JFC Roswithastadt das Talent des jungen Stürmers. Hier spielte er in er B- und A-Jugend. Besonders sein damaliger Trainer Murat Korkmaz war von seinen Fähigkeiten überzeugt.

Nach der Fusion des JFC mit der Jugendabteilung des FC Eintracht Northeim zum JFV Northeim, schloss sich Pascal im älteren A-Jugend-Jahrgang der JSG Schoningen/Bollensen/Weser an, spielte hier unter Trainer Jan-Philipp Brömsen, der aktuell die B-Jugend des 1. SC Göttingen 05 in der Niedersachsenliga coacht.

Aus der A-Jugend-Zeit stammt auch seine wertvollste fußballerische Erinnerung: Beim A-Jugend-Turnier in der Lokhalle spielte er einmal für den JFC Roswithastadt und einmal im Trikot der SG Schoningen/Bollensen. Damals – im Jahr 2009 – konnte er gegen Werder Bremen das 1:1 (am Ende verlor sein Team knapp mit 1:3) und beim 1:6 gegen Schalke 04 das „schönste Tor meiner Karriere“ erzielen.

Als Herrenspieler wechselte er zum VfB Uslar, mit dem ihm später der Aufstieg in die Kreisliga Northeim gelang. Drei Jahre spielte der heute 22-jährige beidbeinige Offensiv-Spieler für den VfB, bevor er zur SG Schoningen/Bollensen innerhalb der Northeimer Kreisliga wechselte. Nach anderthalb Jahren bot Sparta ihm nun in der Winterpause ein Engagement in der Bezirksliga und er nahm das Angebot an.

Natürlich reizt ihn die sportliche Herausforderung bei Greitweg-Verein, der Hauptgrund des sportlichen Wechsels in unsere Region ist aber, dass Pascal seit einem halben Jahr in Göttingen arbeitet und wohnt. Dementsprechend war in den vergangenen sechs Monaten seine Fitness infolge verminderter Trainingsteilnahme stark gesunken. Freunde von Pascal stellten dann den Kontakt mit Sparta-Trainer Esmir Muratovic her, der nach einigen Trainingseinheiten sofort großes Interesse signalisierte. Zwischenzeitlich hatte er es auch – motiviert durch Jannik Psotta – bei der SVG probiert. Doch den Sprung von der Northeimer Kreisliga in die Landesliga traute er sich dann doch nicht sogleich zu.

Bei Sparta hat er bereits einige gute Freunde gefunden, Viva Paramarajah ist der beste davon. Außerdem sind mit ihm Rico Simon und Valmir Elazaj von der SG Schoningen/Bollensen zu Sparta gewechselt, was die Eingewöhnung beim neuen Verein erleichtern dürfte. Bei seinem alten Verein hätte man den 1,74 Meter großen Stürmer gern gehalten, so musste Sparta-Mäzen Lothar Herbig die Schatulle öffnen. In der Hinserie war er berufsbedingt nur in acht Spielen zum Einsatz gekommen, schoss aber immerhin neun Tore. In der Vorsaison waren es stolze 21 Stück – Platz vier in der Tojägerliste der Northeimer Kreisliga.

Aktuell hat sich der Arbeits-Aufwand normalisiert, so dass er regelmäßig trainieren kann. Mit der nötigen Fitness traut er sich die Bezirksliga durchaus zu. Seine Stärken sind die hohe Laufbereitschaft, mit der er sich immer wieder dem Zugriff der gegnerischen Verteidigung entzieht. Wenn er am Ball ist, ist er schwer wieder davon zu trennen. Er kann den Ball behaupten. Zudem ist er sehr schussstark – übrigens mit beiden Füßen. Pascal besitzt eine gute technische Ausbildung und ist enorm schnell mit und ohne Ball. Nur sein Kopfballspiel ist noch ausbaufähig

In der Vorbereitung auf die neue Saison konnte man schon sehen, dass Pascal mit seinem Sturmpartner Viva Paramarajah gut harmoniert. Außerdem fühlt er sich bei Sparta sehr wohl. Die Trainings-Bedingungen seien hervorragend, der Trainer ist sehr nett, engagiert und hilfsbereit. „Es macht endlich wieder richtig Spaß, Fußball zu spielen!“, spricht Enthusiasmus aus Pascals Worten.

Mit Sparta möchte er unbedingt die Klasse halten und gern noch ein paar Plätze nach oben klettern. Zehn Tore hat er sich für die Rückrunde vorgenommen, betont aber, dass er vor allem für den Erfolg des Teams arbeiten möchte. Wenn er sich in der Bezirksliga etabliert hat, dann wird er schauen, wie weit nach oben ihn sein Weg noch führen wird. Er hätte nichts dagegen, sein Können auch in höheren Klassen unter Beweis zu stellen.
Sparta tritt am Sonntag, den 9. März, ab 15:00 Uhr beim SSV Nörten-Hardenberg zum ersten Rückrundenspiel an.