Werbung
Hier könnte eure Werbung stehen!
Jetzt Kontakt aufnehmen
Tippen gehört zum Sport dazu. Schon in der Antike setzten die alten Griechen auf die Ausgänge von Wettbewerben in den olympischen Spielen, und die alten Römer gaben ihre Voraussagen für die Ergebnisse in Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe ab. Um unter all den Zockern mit seinen Tipps in die Wettgeschichte einzugehen, muss daher dank der Popularität der Sportwetten durch die Jahrtausende einiges geschehen.
Zur Legende unter den Fußballfans ist dabei die Geschichte von Harry Wilson geworden. Dessen stolzer Großvater hatte 1999 bei einem Wettmacher 50 britische Pfund daraufgesetzt, dass sein zu dem Zeitpunkt gerade mal zwei Jahre alter Enkel eines Tages als Nationalspieler auf dem Rasen auflaufen würde. Ob der Opa hellseherische Fähigkeiten besaß oder nur enorm stolz auf den Knirps war, ist nicht bekannt. Fest steht aber, dass der damals erst 16 Jahre alte Harry 2013 sein Debüt als Nationalspieler für Wales hatte. Sein Auftritt ließ jede Menge Fanherzen höherschlagen und brachte seinem Großvater bei einer Wettquote von 1: 2500 die üppige Summe von 125.000 Pfund ein.
Noch deutlich mehr kassierte ein deutscher Fußballfan, allerdings ohne die emotionale Bindung. Er hatte für zwei Wettscheine 35 Euro eingesetzt, um auf eher unbekannte Begegnungen in den schwedischen und brasilianischen Ligen zu setzen. Die korrekte Voraussage für 14 Spiele brachten ihm insgesamt 441.850 Euro ein, und das steuerfrei. Eine hohe Summe für einen winzigen Einsatz kassierte ein anderer deutscher Zocker. Er ließ sich seinen Online-Tipp auf fünf Ergebnisse an einem Bundesliga-Spieltag gerade mal 1 Euro kosten. Da er jedes Mal goldrichtig lag, machten ihn die Spiele um 250.000 Euro reicher – die Höchstsumme, die bei dem Buchmacher auf Online-Wetten ausgezahlt wurde. Hätte er seinen Wettschein in einem stationären Laden ausgefüllt, wäre er sogar um 357.739 Euro reicher geworden, aber auch eine Viertelmillion wird ihn erfreut haben.
Auf Risikokontrolle hat ein österreichischer Zocker gesetzt. Ein anfänglicher Einsatz von 3,56 Euro brachte ihm rund 300.000 Euro an, weil er es bei 17 richtigen Voraussagen beließ und statt auf das 18. Spiel auch noch zu wetten, die Cash-Out-Funktion wählte. Das war sein größtes Glück. Der letzte Tipp hätte ihm zwar fast eine Million eingebracht, aber nur, wenn er richtig gewettet hätte. Das hatte er aber nicht, und das rechtzeitige Aussteigen rettete ihm die knapp 300.000 Euro Gewinn.
Das alles ist allerdings keine Konkurrenz für den Gewinn, den ein Tipper aus Kenia 2018 einstrich. Er ließ sich die Wetten auf die Ergebnisse von 17 vorgegebenen Partien umgerechnet 81 Cent kosten. Unter den Spielen war auch die erst in der 95. Minute durch ein Ausgleichstor entschiedene Premier-League-Begegnung zwischen Tottenham und Liverpool. Das englische Duell und die restlichen Matchs fielen allesamt so aus, wie es der Kenianer vorausgesagt hatte. Er strich als Ergebnis bei der lokalen SportPesa-Lotterie die Rekordsumme von gerechnet 1,8 Millionen Euro ein.
Ein Riesenglück und Fachwissen vereinte ein griechischer Fußballfan, der auf einem Kombi-Tippschein Wetten auf Favoriten mit einem krassen Außenseitertipp vereinte. Seine Strategie erwies sich auf den Fußballfeldern als korrekt, und er kassierte für einen Einsatz von 170 Euro einen Gewinn von 435.000 Euro.
Obwohl die meisten Tipper sich mit bescheidenen Einsätzen begnügen, machen immer wieder auch Fans mit riesigen Summen von sich reden. Zu den Zockern mit einem dicken Portemonnaie und einer großen Leidenschaft für den Fußballsport zählt Rapper Drake. Der Kanadier, der genauso begeistert von Sportwetten wie von Casinospielen ist, hatte umgerechnet 530.000 Euro in einer Doppelwette auf die Siege der europäischen Spitzenteams Arsenal und Barcelona gesetzt. Drake hatte sich dabei allerdings verwettet. Finanziell sollte dem Multimillionär das nicht allzu sehr zugesetzt haben, vor allem, da er kurze Zeit später beim Roulette spielen den richtigen Riecher hatte. Die schwarze 11 brachte ihm das 35-fache seines Einsatzes und damit die Riesensumme von umgerechnet rund 13 Millionen Euro ein.
Dabei sind nicht alle Wetten so geradlinig wie die Tipps beim Roulette oder die meisten Tipps beim Fußball, der auch bei den Wettern regiert. Die Leidenschaft für Fußball hat zudem die Auszeichnung, die meisten skurrilen Wetten inspiriert zu haben. Zum Finale der Champions League 2013 boten einige Buchmacher unter anderem Tipps darauf an, welcher Spieler in welcher Minute einen Kopfball im Netz versenken und wer sich bei der abschließenden Pressekonferenz einen emotionalen Umbruch erlaubt würde. Bei der Weltmeisterschaft 2010 wurde eine Kombiwette angeboten, die außer einem eventuellen Sieg der deutschen Elf das Aussetzen jeglicher Steuern für einen Tag durch den deutschen Finanzminister voraussetzte. Die deutschen Kicker wurden Dritter, so dass Minister Wolfgang Schäuble gar nicht erst ins Spiel kam.
Auch außerhalb des europäischen Fußballsports geht es bei vielen Begegnungen um hohe Gewinne – oder Verluste, Ein US-Amerikaner musste das bei einem Spiel der Seattle Seahawks in Philadelphia gegen die Philadelphia Flyers im American Football erleben. Er hatte eine halbe Million Dollar auf ein Minimum von einem 6,5-Punkte-Vorsprung der Gäste gesetzt, der bis zur letzten Minute sehr wahrscheinlich aussah. Doch dann gelang Philadelphia 15 Sekunden vor dem Spielende ein so genannter Hail Mary, mit dem sie den Vorsprung von 23 zu 9 auf 6 Punkte verkürzten. Der erfolglose Tipper verlor den schon sicher geglaubten Gewinn von 455.000 Dollar und seinen Einsatz von 500.000 Dollar.
Auch die Art der Sportwetten ist im deutschen Gesetzeswerk geregelt. Dort wird der Schwerpunkt auf den eigentlichen Sport gelegt. Wer darauf setzen will, wie viele gelbe Karten es im Match gibt oder wer den ersten Kopfball macht, kann das tun. Wer auf so unsportliche Ereignisse wie etwa die einst Schlagzeilen machenden Bissattacken von Uruguay-Stürmer Luis Suarez bei der WM 2014 setzen will, der ist bei den Buchmachern in der Bundesrepublik fehl am Platze. Schließlich geht es um athletische Leistungen und um Fairness und nicht um schmerzhafte Auswüchse. Die Zeit der blutigen Gladiatorenkämpfe im alten Rom ist längst vorbei, aber das olympische Prinzip hat weiterhin Bestand, genau wie der Spaß am Wetten auf den Sport.