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Der Herbst bringt es mit sich, dass sich die Böden der Fußballplätze aufgrund der in dieser Jahreszeit bekanntlich herrschenden, größeren Luftfeuchtigkeit infolge der höheren Niederschlagsmenge mit Wasser vollsaugen. Den Luxus eines Kunstrasenplatzes können nur wenige Teams in Südniedersachsen vorweisen. Nur einige Rasenplätze der Region sind imstande, Fußballspiele unter den aktuell feuchten Bedingungen zu verkraften. Rund ein Drittel aller Spiele am vergangene Sonntag wurden aus diesem Grund, meist vorsorglich einige Tage zuvor, abgesagt. Doch der FC Westharz ist ein irritierendes Beispiel dafür, dass es auch anders geht.
Das Bezirksliga-Punktspiel zwischen dem FC Westharz und dem TSV Groß Schneen war am vergangenen Sonntag eines der wenigen Spiele, die trotz der vorherrschenden Bedingungen bis zum Anpfiff nicht abgesagt waren. So führen die Frauen des TSV Groß Schneen, teilweise direkt von ihrer Arbeitsstätte mit insgesamt sieben PKWs in das fast 70 Kilometer entfernte Gitteld. Dort angekommen, wunderten sich die Frauen des TSV über den Zustand des Platzes, der eine reguläre Austragung eines Fußballspiels in ihren Augen nicht garantierte. Schiedsrichter Dennis Schneider kam nach Aussagen der Gäste kurz vor dem Anpfiff und überprüfte die Qualität der Spielstätte nur oberflächlich. Doch spätestens beim Halbzeitpfiff wurde auch ihm offensichtlich klar, dass der Platz nicht (mehr) bespielbar sei. So brach er die Partie ab.
Die Konsequenz der Entscheidung: Vermutlich wird die Partie wiederholt. Das heißt, der TSV Groß Schneen muss zum Wiederholungsspiel erneut die 70 Kilometer hin und zurück absolvieren. Im Verband und in den Vereinen setzen viele rührige Menschen den Fokus auf Nachhaltigkeit und Verkleinerung des CO2-Austoßes. Der Versuch, die Partie auf diesem Platz austragen zu wollen, konterkariert diese Bemühungen. Nicht nur der Verlust an Freizeit für die Mädels beider Teams ist verehrend, auch die doppelten Reisekosten und letztendlich der doppelte CO2-Austoß der Gäste, die nun die gesamte Strecke erneut auf sich nehmen müssen, können angesichts der Bemühungen im Umweltschutz nur als Schildbürgerstreich bezeichnet werden. Eine weitsichtige, vorausschauende Entscheidung der Platzverantwortlichen in Gittelde wäre zukünftig angebracht!
Fotos: TSV Groß Schneen
