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Eine Lücke in den Vereinschroniken des 1. SC Göttingen 05, der 2003 aus dem Vereinsregister gestrichen wurde, bildet die Erinnerung an die jüdischen Vereinsmitglieder, die bis 1933 den Verein sowohl sportlich, als auch unterstützend begleitet haben. Bedingt durch Auflösung des Vereinsarchivs und das Ignorieren der Schicksale rund um diese Sportler nach dem Zweiten Weltkrieg, ist das Kapitel "05 und seine Juden" bis heute ein Dunkles.
Mitglieder des Fandachvereins Supporters Crew 05 e.V. haben sich seit September 2013 auf den Weg gemacht und versucht, die Geschichte der „Vergessenen Helden“ zu rekonstruieren.
Am 9. November 2014 um 18 Uhr gestaltet der Fandachverein Supporters Crew 05 gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. (GCJZ) die Gedenkstunde am Synagogen-Mahnmal, welches sich genau vor dem FanRaum der Supporters von Göttingen 05 in der Oberen Maschstraße befindet, aus. Die jährlich sattfindende Veranstaltung, die von der GCJZ und der Stadt Göttingen ausgerichtet wird, steht 2014 ganz im Zeichen von LUDOLF KATZ – Ein Jude in Schwarz und Gelb. Im Rahmen der Veranstaltung werden die Veranstalter der Situation der Juden im deutschen Fußball im Allgemeinen, als auch dem jüdischen Vereinsmitglied LUDOLF KATZ im Speziellen gedenken. Im Anschluss, um 19.05 Uhr, wird im Saal über dem FanRaum der Dokumentarfilm über die Göttinger Familie Katz, „Und plötzlich waren wir Feinde“, gezeigt.
Eine zweite Veranstaltung gibt es am Mittwoch, dem 10. Dezember, um 19.05 Uhr. An diesem Abend werden die 05-Fans ein Gedenkschild für LUDOLF KATZ an der Außenwand des FanRaums enthüllen. Zu diesem Anlass wird der renommierte Fußball-Autor Dietrich Schulze-Marmeling im Saal über den Fan-Räumlichkeiten aus seinem Buch „Davidstern und Lederball“ lesen.
Die 05-Anhänger hoffen, mit ihrem Engagement, die Auseinandersetzung mit der verdrängten Geschichte des 1. SC Göttingen 05 in Gang zu setzen und somit viele Jahrzehnte zu spät den jüdischen Vereinsmitgliedern die Ehre zu Teil werden zu lassen, die sie nie erhalten haben.
