Der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen und der Niedersächsische Fußballverband (NFV) wollen im Amateurfußball in Niedersachsen demokratische Strukturen und Haltungen stärken, für ein gleichwertiges Miteinander aller Menschen sensibilisieren und fairen Sport fördern. Aus diesem Grund unterzeichneten NFVPräsident Günter Distelrath und der LSB-Vorstandsvorsitzende Reinhard Rawe heute eine Kooperationsvereinbarung im Rahmen des Projektes „Sport mit Courage“.

Die Vereinbarung ist Teil des Projektes „Sport mit Courage“ des LSB, das 2012 gestartet ist und sich an alle niedersächsischen Sportvereine richtet. Die Arbeit des Projekts umfasst neben der Beratung von Vereinen, Netzwerkarbeit vor Ort mit anderen Akteuren im Themenfeld, wie z.B. Präventionsgremien, Träger der Erwachsenenbildung, Schulen ohne Rassismus. Gefördert wird das Gesamtprojekt aus Mitteln des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat.
Bis Ende 2024 wollen LSB und NFV deshalb ein Beratungs- und Schulungsangebot für Fußballvereine auf- und ausbauen und ein Anreizsystem für diese schaffen. Zu diesem Zweck wird eine hauptamtliche Anlaufstelle eingerichtet, die im Umgang mit Gewalt- und Diskriminierungsvorfällen unterstützen wird.
Bedenkliche Entwicklungen LSB und NFV beobachten mit Sorge, dass sich auch im Sport gewalttätige, rassistische, antisemitische und extremistische Tendenzen als Folgen gesellschaftlicher und sozialer Verwerfungen zeigen. Dies widerspricht dem Selbstverständnis der Sportorganisationen und auch den Möglichkeiten von Sportvereinen als Begegnungsstätten, in denen eine offene und demokratische Gesellschaft sowie ein respektvolles Miteinander gefördert werden können. LSB-Vorstandsvorsitzender Reinhard Rawe: „Angesichts der jüngsten Debatten über offenen und latenten Rassismus auch im Sport ist die Kooperationsvereinbarung das richtige Signal. Der LSB bekennt sich in seiner Satzung zur freiheitlich demokratischen Grundordnung und tritt allen rassischsten Bestrebungen und Aktivitäten entgegen. Durch das Projekt „Sport mit Courage“ unterstützen wir alle Vereine, die sich tagtäglich entschlossen für diese Werte des Sports einsetzen.“
NFV-Präsident Günter Distelrath: „Gesamtgesellschaftliche Probleme wie Gewalt sowie fremdenfeindliche und diskriminierende Tendenzen lassen sich leider auch auf unseren Fußballplätzen beobachten. Der NFV tritt jeglichen fremdenfeindlichen Bestrebungen sowie anderen diskriminierenden Verhaltensweisen entschieden entgegen und sieht in ihnen nicht selten den Nährboden für gewaltgeprägte Auseinandersetzungen, die letztlich auf dem Platz zum Ausdruck kommen. Daher ermöglicht uns die Kooperation mit dem LSB neben der Intensivierung unserer Arbeit gegen Diskriminierung und Rassismus, das bisherige Engagement im Bereich der Gewaltprävention und -intervention auszubauen und damit ein faires und gewaltfreies Miteinander im Fußball noch stärker zu fördern.“

Vier Handlungsfelder in Planung Die Kooperationsvereinbarung mit dem NFV umfasst vier Handlungsfelder:

– Aufbau einer für die Vereine kostenlosen hauptamtlich besetzte Beratungsstruktur
– thematische Module in der Lizenz- und Fortbildungssystem für Trainer und weitere relevante Akteure in den Vereinen wie Übungsleiter oder Vorstände
– Aufklärung innerhalb des Verbandes: Es sollen Angebote auf allen Ebenen der verbandlichen Arbeit innerhalb der Sportorganisation gemacht werden
– Anreizsystem für Sportvereine: Ein mehrstufiges System mit Auszeichnungen je nach Aktivitäten von Sportvereinen beginnend mit niedrigschwelligen Maßnahmen (z.B. der Benennung von Diskriminierungsbeauftragten), über weitreichendere Anstrengungen (z.B. Satzungsergänzungen), bis hin zu umfangreichen Projekten

Kontakte zum Projekt
LSB

Patrick Neumann Tel: 0511-1268-107, Email: pneumann@lsb-niedersachsen.de
Julius Peschel Tel: 0511-1268-207, Email: jpeschel@lsb-niedersachsen.de
NFV
Sebastian Ratzsch, Tel: 05105-75-158, Email: sebastian.Ratzsch@nfv.de
Felix Agostini, Tel: 05105-75-235, Email: felix.agostini@nfv.de

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