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Der bekannte und beliebte FIFA-Schiedsrichter Deniz Aytekin, der nach langer Verletzungspause in der vergangenen Woche sein Comeback mit Spielleitungen in der 2. Bundesliga feiern konnte, stellte sich nur wenige Tage später den vielfältigen Fragen von weit über 100 Unparteiischen und Funktionären aus der Schiedsrichterszene des NFV-Bezirks Braunschweig. Unter der Moderation von Lehrstabsmitglied Christian Eulenstein (Northeim-Einbeck) erzählte der in Nürnberg geboren Aytekin in einer Videokonferenz von seinen Anfängen als Schiedsrichter und dem Weg durch die Spielklassen in die Bundesliga.
Sein Talent wurde er früh entdeckt. In jungen Jahren durfte er an einer Halbzeittagung der bayerischen DFB-Schiedsrichter teilnehmen. Schon in seinem ersten Bezirksligaspiel mit 18 Jahren wurde ihm eine brisante Partie vor 3.000 Zuschauern anvertraut. Obwohl er einmal körperlich angegriffen wurde, hat er nie den Spaß an der Aufgabe als Schiedsrichter verloren. „Spaß an der Aufgabe zu haben, das ist das Wichtigste und da prüfe ich mich vor jeder Saison“, sagte Aytekin. Für die Entwicklung junger Schiedsrichter hatte er mehrere Tipps parat. So gehöre auf dem Platz neben der notwendigen Konsequenz bei der Einhaltung von Spielregeln, die einen nicht beliebt macht, auch die Menschlichkeit dazu. Außerdem müsse jeder Schiedsrichter wie alle anderen Sportler „bei sich bleiben“. Sich mit anderen zu vergleichen und auch mal mit vermeintlich ungerechten Bewertungen von Beobachtern zu hadern, helfe nicht weiter. Für den Erfolg müsse man sich fokussieren und „wenn es mal bergab geht, dann ist nicht gleich alles schlecht, das ist dann eine Phase zum Schwung holen, um besser wieder da raus zu kommen.“
Neben dem Sportler stand aber auch der Mensch Deniz Aytekin im Zentrum der Fragen. Wie war es angesichts türkischer Abstammung für ihn, ein Länderspiel der Türkei zu leiten? Was war das kurioseste Erlebnis bisher? Aytekin blieb keine Antwort schuldig und so ganz nebenbei wurde deutlich, wie normal das Alltagsleben eines FIFA-Schiedsrichters in der Corona-Pandemie ist, als Aytekin über das Homeschooling seines Sohnes sprach.
Der Vorsitzende des Bezirksschiedsrichterausschusses Klaus-Peter Otto bedankte sich bei Aytekin für die Bereitschaft, mit der Basis ins Gespräch zu kommen. Wenn man bedenkt, dass er täglich 3 Anfragen für Interviews oder Filme in allen möglichen Formaten bekommt, dann ist das wahrlich keine Selbstverständlichkeit gewesen.
Bericht und Fotoaufnahmen: Stephan Schamuhn, NFV Bezirk Braunschweig
