Autor: Cornelia Dylla Am vergangenen Sonntag stieg das lang ersehnte Spitzenspiel der Kreisklasse Frauen zwischen der Damenmannschaft aus Ballenhausen und den Eisenbahnerinnen vom ESV RW Göttingen. Viel wurde im Vorfeld geredet, ging doch das Hinspiel aus Sicht der Ballenhäuserinnen mit 6:4 verloren. Alle waren gespannt, wie es am Ende des Tages wohl diesmal ausgehen würde. Der Trainer gab klare Anweisungen und wie gut die Damenmannschaft aus Ballenhausen diese umsetzte, sollte am Ende überraschen.

Die Brisanz des Spieles wurde gleich zu Anfang deutlich, da beide Mannschaften druckvoll starteten. Weder Ballenhausen noch die Eisenbahnerinnen wollten heute als Verlierer vom Platz gehen.

Somit war die Partie zu Beginn auch ziemlich ausgeglichen und beide Mannschaften konnten sich immer wieder aussichtsreich Richtung Strafraum vorarbeiten, wobei die letzte Aktion oft zu unkonzentriert blieb.

Dennoch zeigten wir Körperspannung, verteidigten diszipliniert und leidenschaftlich, was zuletzt vom Trainer sehr vermisst wurde. Michelle Hasenohr war mit der Sonderaufgabe betreut, die Spielführerin Michaela Lahrsow auszuschalten, sodass diese gar nicht erst zum Abschluss kommen sollte. Und sie machte dies, bis auf eine kleine Ausnahme super. Auch der Rest hielt sich an die Anweisungen des Trainers.

Ein Freistoß in der 5. Minute von Doreen Martin war für Alexandra Senge nicht zu erreichen, aber sie sollte heute noch ihre Chancen bekommen! Der gut agierende Schiedsrichter unterband von Beginn an Fouls und Unsportlichkeiten. So sah Michelle Hasenohr wegen einer unsportlichen Bemerkung auch die gelbe Karte.

In der 12. Minute musste Susanne Baumann das Spielfeld leider schon wieder verlassen. Trotz einer Verletzung hat sie versucht aktiv auf das Spielgeschehen einzugreifen, aber es ging einfach nicht.

In der 18. Minute wehrte Imke Broscheit einen Angriff der Eisenbahnerinnen mit dem Kopf ab. Gleich im Anschluss passierte es: Brigitte Bachmann passte von links auf die in der Mitte lauernde Alexandra Senge. Allein vor dem Tor stehend brachte sie ihre Mannschaft auf die Siegerstraß, indem sie den Ball souverän in den Maschen der Gegner versenkte – 1:0!

Der Jubel bei den Fans und den Ersatzspielerinnen, eigentlich in ganz Ballenhausen, war deutlich zu hören. Das verschaffte erstmal ein wenig Luft und gab uns Sicherheit im Spielaufbau. Aber der ESV spielte weiterhin mit Druck auf unser Tor, wobei viele Angriffe über die Nummer 22 vom ESV liefen. Michelle Hasenohr, hat ihre Spezialaufgabe – die M. Lahrsow auszuschalten und ihr permanent sprichwörtlich auf den Füssen zu stehen – bravourös gemeistert. Durch ihre Laufstärke und Kondition konnte sie zusätzlich immer noch im Aufbauspiel mit Alexandra Senge und Brigitte Bachmann den Ball nach vorne treiben.

Ein Freistoß von Doreen Martin in der 20. Minute ließ leider nur die Latte erzittern. Während in der 22. Minute erneut die Ballenhäuser jubeln durften. Alexandra Senge flankte von der rechten Grundlinie in den Strafraum, wo Brigitte Bachmann sich schon bereit hielt. Aber bei dem Abwehrversuch den Ball zu klären, beförderte die Gegenspielerin den Ball dann selber ins eigene Netz – 2:0 nach Eigentor.

Aber die Gäste gaben noch nicht auf und übten nochmal Druck auf unser Tor aus. Doch Jana von Ohle konnte einen Angriff erfolgreich abwehren und ein weiterer Schuss der Gegnerinnen ging zum Glück knapp neben unser Tor. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit gab es nochmal einen Freistoß für Ballenhausen, den Brigitte Bachmann aber nicht mehr erreichen konnte. Im Gegenzug konnte unsere Abwehr, heute gut vertreten im Wechsel durch Doreen Martin, Antje Utermöhlen, Imke Broscheit, Annika von Roden und Jana von Ohle im Tor, weitere Angriffe der nochmal Druck machenden Gegner abwehren. Mit dem Halbzeitstand von 2:0 ging es auch in die wohlverdiente Pause.

Der einsetzende Regen in der zweiten Halbzeit erschwerte beiden Mannschaften die Ballverarbeitung. Trotzdem versuchten beide Seiten zu ihren Chancen zu kommen. Mal waren die Eisenbahnerinnen aktiver und mal die Ballenhäuserinnen. Im Laufe des Spiels schafften es die Gastgeberinnen immer wieder Alexandra Senge auf der Flügelposition mit Pässen zu bedienen, was für Gefahr im Strafraum vom ESV sorgte.

In der 42. Minute konnte Jana von Ohle einen Torschuss erfolgreich halten. Ein scharf hereingegebener Eckstoß von Alexandra Senge in der 48. Minute wurde von Brigitte Bachmann vorbildlich geköpft, aber er ging leider neben das Tor der Gäste. Insgesamt waren die Gäste nach der Pause etwas schwungvoller und drängten auf den Anschlusstreffer.

Jana von Ohle war zunehmend gefordert. Sie verhinderte einige Tormöglichkeiten und sie zeigte sogar ihre Flugstärke.

Doreen Martin konnte in der 52. Minute einen Schuss aus der zweiten Reihe abgeben, leider erfolglos. Drei Minuten später setzte sich einmal mehr Michelle Hasenohr durch. Sie spielte den Ball zu Alexandra Senge, die von rechts aus dem spitzen Winkel mit dem Außenriss zum 3:0 versenkte. Erneut erklang die Sirene in Ballenhausen.

Nach einer Ecke in der 58. Minute für ESV RW kann Jan von Ohle erneut retten.

In der Folgezeit gab es ein wenig Unruhe auf Ballenhäuser Seite. Michelle Hasenohr schoss aufs Tor, die Torfrau wehrte den Ball ab und Alexandra Senge traf im Nachschuss, aber der Schiedsrichter entschied auf Abseits. Als Antwort auf diese Unruhe folgte in der 65. Minute das Gegentor für die Eisenbahnerinnen – 3:1. Eine Unkonzentriertheit und fehlende Absprache nutzt Sara Stromburg aus zum Anschlusstreffer.

Das Spiel neigte sich zwar dem Ende zu, aber die Spannung des Spiels stieg. Die Damen vom ESV RW Göttingen versuchten erneut, den Spielstand zu ihren Gunsten zu ändern, und Jana von Ohle musste in der 71. Minute erneut fliegen um einen Schuss abzuwehren. In der 75. Minute rettete uns die Latte vor einem weiteren Anschlusstreffer. Beide Mannschaften agierten in dieser Phase des Spiels nervös und teilweise überhastet, zudem wurde es durch den noch anhaltenden Regen insgesamt immer rutschiger.

Der für uns beruhigende Endstand von 4:1 fiel dann in der 76. Minute. Brigitte Bachmann, die heute ein gutes Auge für die Laufwege ihrer Mitspielerin hatte, passte zu der überragend torgefährlichen Alexandra Senge in den freien Raum. Diese ließ der Gäste Torfrau keine Chance und versenkte den Ball souverän im Kasten.

Kurz vor Schluss hätten wir erhöhen können, aber eine Gegenspielerin klärte auf der Torlinie den Kopfball von Brigitte Bachmann nach einer Ecke von Alexandra Senge.

Dann kam endlich der erlösende Schlusspfiff des Schiedsrichters und der Jubel auf Ballenhäuser Seite kannte kaum ein Ende – wer hätte sich erträumt, dass wir diese Partie 4:1 gewinnen?!

Es war ein spannendes Spiel mit vielen guten Aktionen auf beiden Seiten und einem verdienten Sieg für Ballenhausen.

Das war eine starke Mannschaftsleistung. Die Truppe hat die Marschroute absolut umgesetzt und sich dafür auch belohnt. Sie bewiesen einmal mehr was sie können und das sich eine für die andere die Hacken abläuft – und was es bedeutet ein Team zu sein. Denn auch wenn Fabienne Debschütz eigentlich nicht eingesetzt werden wollte (und auch nicht wurde) war sie dennoch als Ersatzspielerinnen da. Gemeinsam mit Katja Stockfisch feuerte sie an der Seitenlinie die Mannschaft an. Annika von Roden kam direkt von der Autobahn zum Spiel und war danach auch sofort wieder weg. Imke Broscheit und Susanne Baumann, unsere alten Hasen, haben wieder unterstützt. Jana von Ohle war ein sehr guter Rückhalt im Tor; Doreen Martin hat wie immer alles zusammen gehalten und den Spielaufbau eingeleitet; Antje Utermöhlen hat auch ohne Training die Power in der Abwehr zu spielen. Das Angriffstrio, bestehend aus Michelle Hasenohr – heute mit der Sonderaufgabe -, Brigitte Bachmann und Alexandra Senge sind einfach nur Torgaranten. Die Trainer Thomas Thielert und Stefan Papendick, die uns gut eingestellt haben.

Vom spielerischen Können und vom körperlichen Einsatz stimmte es in allen Mannschaftsteilen. Bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft diese Einstellung mit in die letzten Spiele der Saison nimmt.

Nicht zu vergessen auch die Fans, die für die gute Stimmung und das leibliche Wohl am Grill sorgten.

Für Ballenhausen spielten:

Jana von Ohle, Doreen Martin, Fabienne Drebschütz, Michelle Hasenohr, Brigitte Bachmann, Alexandra Senge, Antje Utermöhlen, Imke Broscheit, Susanne Baumann, Annika von Roden.