Spätestens mit dem 30. Spieltag beginnt der letzte Akt. Die Regionalliga Nord strebt also einem großen Finale mit nur noch fünf Durchgängen entgegen – und dabei übernehmen einige Mannschaften eine Hauptrolle. Die diversen Teams im Tabellenkeller sowieso, dort geht es schließlich um nicht weniger als den Klassenerhalt. Mittlerweile sorgen aber auch die beiden Topteams der Liga für eine Menge Spannung. Das Titeltrennen zwischen dem VfL Wolfsburg II und dem VfB Lübeck ist ja wieder relativ offen.

Von: Stefan Freye

SpVgg Drochtersen/Assel – Lüneburger SK Hansa (Fr., 19.30 Uhr)
Das Licht geht an im Kehdinger Stadion, und das bedeutet nach wie vor: Der Gast steht vor einer Herausforderung. Das muss dem LSK angesichts seiner aktuellen Lage allerdings egal sein. Nach vier Niederlagen in Folge fiel das Team auf den 16. Rang zurück. Zwar besteht der Kontakt zu den besser platzierten Mannschaften. Doch um der Abstiegsgefahr zu begegnen, sollten nun dringend ein paar Punkte her. Immerhin: Beim 0:2 gegen den VfB Lübeck gelang den Lüneburgern zuletzt ein respektables Ergebnis.

Hannover 96 II – VfL Oldenburg II (Sa., 13 Uhr)
Beim 0:2 in Bremen kassierte der Gastgeber die zweite Niederlage des Jahres. „Am Ende haben wir keine Punkte verdient“, meinte Christoph Dabrowski nach dem durchwachsenen Auftritt. Aber es war eben erst die zweite Niederlage, und so kann der Tabellensechste entspannt an die kommenden Aufgaben gehen und seine Entwicklung fortsetzen. Gegen den Vorletzten aus Oldenburg sollte dabei etwas drin sein: Der VfL gewann in seinen 13 Auswärtsspielen nicht mal einen Zähler, wartet also nach wie vor auf ein Erfolgserlebnis auf fremden Platz.

SC Weiche Flensburg 08 – TSV Havelse (Sa., 13.30 Uhr)
Nach vier ungeschlagenen Spielen blieb Weiche beim 3:4 gegen den HSV II erstmals ohne Punkte und fiel auf den vierten Platz zurück. Sorgen muss man sich beim amtierenden Meister deshalb aber nicht. Bei seinem Gegner schon. Der TSV blieb beim 0:1 in Drochtersen erneut sieglos und tritt als 14. auf der Stelle. Um sich wirklich aus dem Tabellenkeller zu befreien, käme ein Überraschungserfolg in Flensburg also gerade recht.

BSV Rehden – VfB Lübeck (Sa., 15 Uhr)
Es tritt an: Der Elfte gegen den Zweiten. Das allein lässt nicht gerade auf ein Topspiel schließen. Aber die vergangenen Wochen zeichnen ein anderes Bild. Denn der BSV ist nun seit sechs Partien ungeschlagen und avancierte damit zum sechstbesten Team der Rückrunde, und der VfB ist derzeit sowieso die Mannschaft der Stunde. Die acht Siege in Folge verleiten den Tabellenzweiten aber nicht zum Übermut. Man werde diesen Gegner sehr ernst nehmen, hatte VfB-Vorstand Florian Mölller erst zu Wochenbeginn betont. Um „professionelle Bedingungen“ zu schafften, wird der Gast bereits am Freitag anreisen. Denn eines ist auch klar: Jeder Ausrutscher der Lübecker könnte die starke Aufholjagd bereits wieder zunichte machen. Derzeit wird der VfB ja nur noch durch vier Punkte und ein Nachholspiel beim VfL Wolfsburg II getrennt. „Dass es so spannend wird, ist überraschend, aber umso schöner“, so Möller.

SSV Jeddeloh – FC Eintracht Norderstedt 03 (Sa., 16 Uhr)
Der Gast kommt mit einem neuen Trainer: Anfang der Woche übernahm Jens Martens von Dirk Heyne. Vom Trainingsengagement seiner Kicker zeigte sich der neue Trainer gleich begeistert: „Da war ordentlich Feuer drin.“ Die Bilanz aus den Punktspielen der letzten Wochen liest sich weniger beeindruckend – deshalb versucht es die Eintracht nun ja auch mit einem neuen Übungsleiter. Noch wartet Norderstedt auf den ersten Sieg in 2019, bis auf den 15. Platz fiel das Team zurück. Nun also mit einem anderen Mann auf der Bank. Dabei tritt der Gast bei einem Team an, das als Zehnter auch nicht gerade eine überragende Saison absolviert. Allerdings: Beim 3:2 in Wolfsburg gelang dem SSV zuletzt eine Sensation – und ein Befreiungsschlag zugleich. Wer den Spitzenreiter schlägt, wird sich auch im Heimspiel gegen die angeschlagene Eintracht etwas holen wollen.

FC St. Pauli II – Holstein Kiel II (So., 14 Uhr)
Vorm 4:1 beim VfL Oldenburg war der Gastgeber (13.) vier Spiele lang sieglos geblieben. Den unbeliebten Titel der schlechtesten Rückrundenmannschaft sind die Hamburger deshalb einstweilen los. Nun steht die nächste Bewährungsprobe an. Dabei tritt eine Mannschaft an, für die es in den vergangenen Monaten auch nicht gerade gut gelaufen ist: Nach einer richtig starken Hinrunde treten die kleinen Störche gerade auf der Stelle. Lediglich ein Sieg gelang Holstein (7.) in den vergangenen elf Partien, und beim 1:1 gegen Schlusslicht Lupo Martini musste das Team eine herbe Enttäuschung hinnehmen.

1. FC Germania Egestorf-Langreder – SV Werder Bremen II (So., 15 Uhr)
Lediglich einen Sieg landete die Germania in den vergangenen sieben Partien. Immerhin gelang ihr beim 0:0 in Rehden zuletzt aber ein Achtungserfolg. Als Tabellenzwölfter ist der Gastgeber allerdings noch immer ein Kandidat für den Abstiegskampf. Ein Heimsieg wäre also eine gute Idee. Aber wie? Der SVW (3.) blickt mittlerweile auf eine Serie von zehn ungeschlagenen Partien zurück. Er gab sich auch beim 2:0 über 96 II souverän und dürfte deshalb als Favorit in Egestorf antreten.

VfB Oldenburg – Hamburger SV II (So., 15 Uhr)
Völlig außer Acht sollten die Oldenburger den Tabellenkeller wohl besser nicht lassen. Aber nach dem 4:0 in Norderstedt wird der Tabellenachte immerhin durch neun Zähler vom Relegationsrang 15 getrennt – ein gutes Polster. Das gilt natürlich auch für den HSV II, der zuletzt mit einem 4:3 über Weiche Flensburg aufhorchen ließ und dem VfB punktgleich auf Rang neun folgt. Geht es deshalb um nichts? Natürlich nicht. Der Sieger dieses Duells dürfte dem Klassenerhalt schließlich noch ein gutes Stück näher rücken.

U.L.M. Wolfsburg – VfL Wolfsburg II (So., 15 Uhr)
Das überraschende 2:3 gegen den SSV Jeddeloh machte die durchwachsene Bilanz komplett: Lediglich vier Zähler gewann der VfL aus den vergangenen vier Partien – das ist für einen Spitzenreiter natürlich zu wenig. VfL-Coach Rüdiger Ziehl weiß, worauf es nun ankommt: „Für die kommenden Partien geht es darum, dass wir vor allem wieder besser verteidigen und ein Spiel auch mal wieder ohne Gegentreffer bestreiten. In der Offensive machen wir ja stets unsere Tore.“ Der Nachbar soll also dran glauben, damit der VfL seine nach wie vor gute Ausgangsposition nicht vollends verspielt. Dabei dürfte der Gastgeber aber durchaus motiviert antreten: Der Klassenerhalt des Schlusslichts ist zwar in weite Ferne gerückt. Aber mit einem Derbysieg ließe sich so manche Enttäuschung der letzten Wochen sicher besser verkraften.

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