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Dass Fußballer manchmal nicht die hellsten Kerzen auf der Torte sind, lässt sich nach so manchem Interview oftmals nicht leugnen. Auch unser Europameister Andreas Möller hat am Mikrofon die ein oder andere verbale Blutgrätsche ausgepackt. Teilweise steckt in so einer Perle der deutschen Sprache aber auch immer ein Funke Wahrheit. „Vom Feeling her hatte ich ein gutes Gefühl“, ist einer dieser Perlen. Bei mir war das mit dem Feeling vor dem ersten Spiel ein bisschen anders. Viele Verletzte, einige Urlauber und die ständige Hitze sorgten für eine meiner Meinung nach eher durchwachsene Vorbereitung. Wäre ich gefragt worden, hätte ich wohl von einem „gefühlsmäßig schlechten Feeling“ gesprochen.
Spielbericht vom SC HarzTor
Die Mannschaft aber spielte trotz des 1:4 eine gute Partie, wobei sie sogar eine knappe Stunde in Unterzahl agieren musste. Dass die rote Karte unseren letzten gelernten Innenverteidiger in der Startaufstellung traf, wird diesen sicher nachdenklich zurücklassen…oder frei nach Andi Möller: „Mein Problem ist, dass ich immer sehr selbstkritisch bin, auch mir selbst gegenüber.“
Die Heimelf hatte nun Oberwasser und nutzte die Überzahl eiskalt. Der hoch aufgeschossene Felix Saar köpfte eine Ecke zum Ausgleich in die Maschen (40.). Im direkten Gegenzug bediente Debütant Sebastian Richert den in der Mitte lauernden Marvin Strauß, dessen Schuss Grabowski entschärfen konnte. Wiederum Saar nutzte eine Flanke vom rechten Flügel zur Führung für die Gastgeber, die damit das Spiel gedreht hatten (42.). Das Feeling zur Pause fühlte sich eher besorgt an, denn gegen den Favoriten in Unterzahl nochmal zurückzukommen war bei den Temperaturen sehr unwahrscheinlich.
Der SVR hätte nach der Pause alles klar machen können, doch vergab zwei sich bietende Möglichkeiten, weil Florian im Tor sein ganzes Können aufbot. Danach kämpfte sich die Mannschaft um den in die Innenverteidigung gerückten Kapitän Thomas Henkel zurück in die Partie und kam den Ausgleich plötzlich ganz nah. Rechtsverteidiger Alex Lampe flankte scharf in den Strafraum, wo Alex Heitmüller den Ball am langen Pfosten an den Posten stocherte. Aus unübersichtlichen Gewühl heraus hatte Marvin anschließend per Kopf noch die Chance den Ball über die Linie zu bringen, aber Grabowski war wieder auf dem Posten. Läuferisch und kämpferisch gaben die in schwarz-rot spielenden Jungs alles und gestalteten das Spiel weiterhin offen, kamen aber nicht mehr zu echten Einschussmöglichkeiten. Ein Fernschuss von Max und die knapp am Ball vorbeigrätschenden Marvin und Serhat waren schon die besten Gelegenheiten. Am Ende musste die Schuller-Elf der langen Unterzahl und dem hohen Aufwand bei hohen Temperaturen Tribut zollen. Julian Tenchella und wieder Felix Saar schraubten das Ergebnis in der Schlussphase auf 4:1.
Nach einer solchen Niederlage ist das Feeling ja meistens schlecht, aber die Leistung der Jungs macht Mut für die kommenden Aufgaben, bei denen an die gezeigte Leistung angeknüpft werden muss. Vincent, nimm die rote Karte bitte nicht so schwer, denn schon Sebastien Pocognoli, einer deiner geliebten 96er wusste, was ein Platzverweis bewirken kann: „Der Platzverweis hat unseren Teamspirit noch mehr angehoben.“ Genau das habe ich heute gesehen und das gibt mir vom Feeling her ein gutes Gefühl…
Marcel Bernhardt
Für den SCH spielten: Möller – Heitmüller, Rudolph, Sandau, Lampe (79. Goslar) – Henkel – Gebauer, Sommerfeld, Akdas (90. K. Panagiotudis), Richert (58. Luthin)- Strauß
Bank: Eicke, Richter, Bernhardt