Viele Punkte wollte der TSV bis zum Winter einfahren. Klares Ziel war, unter den Top-3-Mannschaften zu stehen. Nach der letzten Saison war dieses Ziel auch realistisch und jeder war motiviert genug, um dieses auch anzugehen. Die Vorbereitung startete mit einem Trainingslager – ja, hört, hört: Ein Trainingslager in der 2. Kreisklasse! Für so etwas sind die Waaker bereits bekannt, ob Trainingslager oder mit Reisebussen fünf Kilometer weiter zum nächsten Auswärtsspiel zu fahren - die Organisation und der Spaß an dem etwas anderem Dorfverein klappt. Die Truppe hat sich in der Sommerpause in der Waaker Jugend bedient und gleich mehrere 18-jährige Hochkaräter nach dem einen oder anderem Bier mit einem Vertrag auf dem Bierdeckel gebunden. Nun konnte die Vorbereitung beginnen und alle wollten voll mitziehen. Klares Ziel im internen Kreis der Mannschaft war Aufstieg, denn dieser sollte dem Coach Dirk Schmidt geschenkt werden. Freitag, Trainingslagerstart: 10 Leute. Wo ist der Rest? Freitag-Abend, Mannschaftsabend im Paulaner: 25 Leute.

Von Marcel Treiber (Kapitän TSV Waake-Bösinghausen)

Verstehe einer die Welt! Dieses Spektakel zog sich durch die gesamte Vorbereitung und die 10 Spieler, welche fit waren, bestritten die Trainingseinheiten. Der Rest kam Sonntags zum Spiel und die Spieler wussten, dass sie auf Grund der Personalsituation auf ihre Einsatzzeiten kommen. Viele Gespräche sind seit Beginn der Saison gelaufen und es wird mit allen Mitteln versucht, Dirk Schmidt zu halten, denn dieser versteht die Welt nicht mehr und ist ratlos. Straftraining, Mannschaft umgestellt, Verständnis gezeigt, Wutanfall in der Kabine, noch mehr Lauftraining, Training mit Ball, mehr Training, weniger Training, keine dieser Maßnahmen brachte Ansatzweise die spielerische Klasse des Vorjahres zurück und selbst die Waaker Spieler wissen nicht weiter. Jeden Sonntag heißt es: „Arsch aufreißen und für den anderen kämpfen, diesen Sieg sind wir dem Coach schuldig.“ Jeden Sonntag gehen die Spieler mit gesenktem Haupt den Fans entgegen und schämen sich für ihre Leistung. 9. Platz nach 5 Spieltagen. Ein Sieg, ein Unentschieden und 3 Niederlagen. 11 geschossene und 15 kassierte Tore. Wenn die Mannschaften so viel stärker wären, okay, dann hat man in der Klasse nichts zu suchen. Doch diese Mannschaften sind schlagbar. Noch in der letzten Saison wurden mit Gleichen, Krebeck, Klein Lengden, Göttingen 05 all diese Mannschaften geschlagen. Diese Saison lässt man sich vom FC Gleichen attraktiven Offensivfußball zeigen und wird mit 3:7 zu Hause abgeschossen. Die Sache ist nur, die Jungs aus Gleichen sind dieselben aus dem Vorjahr und besser als im Vorjahr waren sie auch nicht. Wir waren einfach viel, viel schlechter. Bernshausen/Seeburg II ließ uns 90 Minuten lang laufen, diese Mannschaft war zirka doppelt so alt wie wir, bewegte sich nicht, aber der Ball rollte, und die Waaker liefen wie eine F-Jugend-Mannschaft unkoordiniert hinterher.
2. Spieltag, Krebeck zu Gast: Der 1. Torwart krank, der 2. Torwart meldet sich fünf Minuten nach dem Treffen ab. Bereits in den drei Spielen vorher, jedes Mal gegen Krebeck, hatte der TSV keinen Torwart: 3:4 verloren. Tore kassiert, die jeder, der ab und zu mal im Kasten steht, gehalten hätte. Naja, das ist Kreisklassenfußball. Krebeck war nicht besser, sondern einfach besser im „Torwarthaben“.
Klein Lengden war der einzige Lichtblick in dieser Saison. Wir spielten Fußball und unser Gegner hatte keine Chance. Der TSV Waake spielte wie im Vorjahr und es machte Spaß zuzusehen.
Das letzte Spiel bestritten die Waaker gegen die SG Radolfshausen II (bestückt mit 10 Spielern der 1. Mannschaft, hierfür noch mal danke an den NFV, sowas hilft uns Dorfvereinen) und holten lediglich einen Punkt durch ein 1:1, bei welchem man vom Zusehen erneut dem Fußball den Rücken zudrehen möchte.
Diesen Sonntag kommt der Tabellenführer vom Hagenberg auf unser Geläuf und wird mit genauso vielen Punkten wie sie kamen, zurück geschickt! Die Waaker Mannschaft wird Sonntag die Aufholjagd starten und endlich zeigen, dass sie in dieser Klasse zu den Favoriten gehört. Beispiele für eine katastrophale Serie sind überall zu finden – bestes Beispiel ist der BVB. Solch eine Serie aber gegen den Tabellenführer zu beenden, zeigt den starken Willen und den Zusammenhalt einer Mannschaft. Dirk Schmidt soll gehalten werden und der Startschuss hierfür ist, ihm zu zeigen, dass man die beste Mannschaft dieser Klasse ist!
Um unseren treuen Fans auch mal wieder etwas für das Auge zu bieten, laden wir euch am Sonntag um 14:30 Uhr auf den Waaker Sportplatz ein!

Mit sportlichen Grüßen
Marcel Treiber (C)