Seit einigen Tagen waberte das Gerücht durch die Fußballszene, der abstiegsbedrohte Kreisligist SG GW Hagenberg – aktuell mit 18 Punkten aus 19 Spielen auf Platz 15 der Tabelle – würde seinen Trainer Timo Kleinken ersetzen. Nun ist es Gewissheit. Bereits am Freitag hatte sich der Verein aus dem Nord-Westen Göttingens von seinem Trainer getrennt. Schon am heutigen Montag wird der ehemalige Lindenberg- und Bremke-Coach Björn Nolte die sportliche Leitung des grün-weißen Teams übernehmen. Kleinken hatte zu Saisonbeginn nach dem Abstieg aus der Bezirksliga das neuformierte Team vom glücklosen Kevin Kahl übernommen. Obwohl die Mannschaft aktuell noch einem Abstiegsplatz liegt, war ihr aufgrund der Leistungen und des starken Zusammenhalts der Klassenerhalt zugetraut worden.

„Natürlich schmerzt eine solche Trennung, doch ich kenne auch die Mechanismen der Branche.“, äußert sich Timo Kleinken gegenüber Gökick. Dennoch sei er von der Entwicklung sehr überrascht gewesen. Am Mittwoch nach der unglücklichen Niederlage im Kellerduell in Friedland gegen Groß Schneen seien die Verantwortlichen auf ihn zugekommen, um zu besprechen, wie dem Team noch zu helfen sei. In der ersten Emotion nach dem 1:4 äußerte sich der Trainer dahingehend, dass man jetzt keine neuen Spieler mehr holen könne, vielleicht wäre ein Tausch auf der Trainerposition eine Alternative. Die Verantwortlichen der SG um die Fußball-Abteilungsleiterin Birgit Lorenz habe diese Aussage zum Anlass genommen, sich unmittelbar mit einem Nachfolger zu beschäftigen. Am Freitag während des Trainings habe Frau Lorenz Kleinken dann gefragt, ob er zu seiner Aussage stünde. Überrascht fragte Kleinken, ob sie denn schon Ersatz hätte. Dies bejahte Frau Lorenz. Björn Nolte, zuletzt beim Bezirksligisten TSV Bremke/Ischenrode tätig, stünde bereit. Daraufhin beendete Kleinken das Training und verabschiedete sich von der Mannschaft. „Ich hatte auf dem Hagenberg wirklich schöne Tage. Die Mannschaft ist mir ans Herz gewachsen, es sind durchweg klasse Jungs!“, lobte Kleinken sein Team. Nach der Trennung hätten sich viele Spieler bei ihm für seine Arbeit herzlich bedankt. Sie hätten ihr Bedauern über die Entscheidung des Vereins zum Ausdruck gebracht. Den Punkt beim 1:1 am Sonntag beim Tabellenzweiten FC Höherberg hätte die Mannschaft ihrem Trainer gewidmet. Dort hatte Kleinkens Co-Trainer Tony Nguyen das Team betreut. Dieser stünde aber zukünftig nur noch als Spieler zur Verfügung. „Die Zusammenarbeit mit Tony war hervorragend. Ich bin mir sicher, wir hätten die Klasse mit dem Team gehalten.“, zeigt sich Kleinken enttäuscht. Vielleicht sei das Team manchmal zu lieb für den Abstiegskampf gewesen. Doch eine positive Entwicklung sei der Mannschaft immer wieder attestiert worden. „Ich wünsche dem Team und dem Verein alles Gute und hoffentlich den Klassenerhalt!“, will er keine schmutzige Wäsche waschen.

Birgit Lorenz war am Montag zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen. Eine Pressemitteilung des Vereins liegt nicht vor.

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Kleinkens Nachfolger Björn Nolte beginnt seine Arbeit mit dem Team am Montag. Der 36-jährige Nolte wurde im Winter beim Bezirksligisten TSV Bremke/Ischenrode von seinen Aufgaben entbunden. Zuvor hatte der ehemalige Oberliga-Spieler von Eintracht Northeim beim FC Lindenberg Adelebsen in der Kreisliga als Trainer gearbeitet. Er wird seinen Trainerstab mit Mariusz Burzynski (Co-Trainer) und Florian Borrs (Torwarttrainer) auf den Hagenberg mitbringen. Der Kontrakt mit dem Trainer gilt für zwei Monate. „Wir wollen gemeinsam Hagenberg in der Liga halten. Das ist unsere Aufgabe.“, äußert sich Nolte gegenüber Gökick über die kurze Laufzeit des Projektes. Ob es eine Fortsetzung der Zusammenarbeit über das Fußballjahr hinaus geben wird, stünde noch in den Sternen. „Wir haben uns im Trainerteam darauf geeinigt, bis zum Saisonende zu helfen. Was dann kommen wird, wissen wir noch nicht.“, verrät Nolte. Eigentlich wolle er höherklassig arbeiten, doch als Birgit Lorenz am Freitag bei ihm anrief, waren er und sein Team bereit, diese interessante Aufgabe anzunehmen. „Wir waren gerade frei, warum nicht bis zum Saisonende dort arbeiten?“, meint Nolte. 

Wie er diese Aufgabe lösen möchte, wird Nolte nach den ersten Trainingseindrücken am Montag wissen. Er hat sein neues Team am Sonntag gegen Höherberg bereits akribisch unter die Lupe genommen. „Viele Spieler kenne ich noch als Mitspieler oder Trainer. Das Potenzial ist vorhanden. Aus welchen Gründen es zuletzt so wenig abgerufen wurde, werden wir jetzt analysieren.“, freut er sich auf die neue Arbeit.

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