Es gibt schon einige sehr interessante Partien zum Rückrundenstart, in beiden Staffeln der Regionalliga Nord. Aber eine Paarung der Gruppe Süd stellt den Rest doch ein wenig in den Schatten: Das Duell zwischen dem SV Werder II und dem VfB Oldenburg markiert das absolute Spitzenspiel des Wochenendes.

Staffel Nord:

SpVgg Drochtersen/Assel – Hamburger SV (Fr., 19 Uhr)
Das Licht geht an im Kehdinger Stadion, und die Spielvereinigung möchte die Spitzenposition in der Heimtabelle verteidigen. Kein anderes Team war auf eigenen Platz erfolgreicher (4-1-2). Allerdings kam auch kein anderes Team auf so viele Heimspiele. Gleich sieben Partien wurden bislang am Elbdeich ausgetragen, erst dreimal ging es in die Fremde. So gesehen ist zuhause also noch Luft nach oben für den mittlerweile seit drei Partien ungeschlagenen  Tabellenvierten. Der Gast aus Hamburg (8.) landete zuletzt einen 2:1-Heimerfolg gegen den Heider SV. Seine
Auswärtsbilanz ist dagegen ausgeglichen (2-1-2).

Phönix Lübeck – Eintracht Norderstedt (Sa., 13 Uhr)
Hinter dem Gastgeber liegt ein Erfolgserlebnis: Vor rund zwei Wochen, im letzten Punktspiel, teilte sich Phönix im Derby mit dem VfB Lübeck beim 2:2 die Punkte. Das Team dürfte sich also auch nach der Absage des HSV-Spiels im Aufwind befinden. Zudem verpflichtete Phönix in Abdelmajid Bouali gerade eine weitere Alternative in der Defensive. Der 24-Jährige Innenverteidiger wurde bei Borussia Dortmund ausgebildet und startet nach schwerer Knieverletzung ein Comeback in Lübeck. Mit Eintracht Norderstedt (6.) empfängt der Tabellenneunte nun einen Gegner, der zuletzt dreimal in Folge unentschieden spielte – und beim 2:2 gegen den Heider SV zuletzt eher ein enttäuschendes Resultat verbuchte.
FC St. Pauli II – VfB Lübeck (Sa., 14 Uhr)
Das tat gut. „Die Jungs haben sehr viel investiert. Nicht nur heute, aber heute wurden sie belohnt“, meinte St. Pauli-Coach Joachim Philipkowski nach dem überraschenden 2:1 gegen Weiche Flensburg am vergangenen Spieltag. Der Trainer des kündigte zudem an: „Das Selbstvertrauen nehmen wir mit.“ Beim VfB Lübeck (5.) dürfte man also gewarnt sein. Zumal es auswärts zuletzt nicht lief: Der Gast kassierte am vergangenen Spieltag eine 0:3-Niederlage in
Drochtersen.
Heider SV – Teutonia 05 Ottensen (Sa., 14 Uhr)
Hinter beiden Teams liegt es Unentschieden. Dabei vermochte der Gastgeber angesichts des 2:2 gegen Norderstedt einen Punktgewinn zu verzeichnen. Ob das auch für das 1:1 der Teutonia gegen Holstein Kiel II galt? Für Dietmar Hirsch auf jeden Fall. „Ich bin eigentlich zufrieden“, meinte der Trainer des Spitzenreiters nach dem Spitzenspiel. „Wir haben jetzt eine komplette Hinserie hinter uns, sind ungeschlagen und Tabellenführer – und da ziehe ich den Hut vor“, so Hirsch. Man darf wohl sehr gespannt sein, ob der erstarkte Gastgeber etwas ausrichten kann gegen das Topteam. 
Altona 93 – Holstein Kiel II (So., 14 Uhr)
Zuletzt war der Gastgeber spielfrei, und so steht ein 2:2 gegen St. Pauli II als jüngstes Duell in der Bilanz des AFC. Der Punktgewinn hatte dem Schlusslicht in der Tabelle nicht wesentlich weitergeholfen. Aber er tat natürlich der Stimmung gut. Nun kommt es allerdings zu einem Heimspiel gegen eines der formstärksten Teams der Liga. Der Tabellenzweite aus Kiel ist mittlerweile seit sieben Spielen ungeschlagen. Er wird es bleiben wollen.

Staffel Süd:

SV Werder Bremen II – VfB Oldenburg (Sa, 14 Uhr)
Das Spiel des Wochenendes. In Bremen trifft nicht nur der Tabellenzweite auf den Spitzenreiter. Es ist das Duell der Mannschaften, die sich selbst in der noch relativ jungen Saison absetzen konnten von der Konkurrenz. Dabei hielten sich die beiden Topteams auch zuletzt schadlos; Werder gelang ein 6:0 gegen Atlas Delmenhorst, und der VfB gewann mit 3:1 beim HSC Hannover. Viele Punkte gaben diese Teams also nicht ab in den vergangenen Wochen. Allerdings hat es natürlich einen Grund, dass der noch verlustpunktfreie VfB (8-0-0) den SV Werder (6-1-1) bereits um fünf Punkte distanzieren konnte: Das Hinspiel zu Saisonbeginn endete mit einem klaren 3:0 der Oldenburger. Gewinnen sie erneut, dürfte es über die Frage nach dem Staffelsieger wohl keine Diskussionen mehr geben.


Atlas Delmenhorst – FC Oberneuland (Sa., 15 Uhr)

Nach dem 0:1 gegen den HSC Hannover und dem 0:6 bei Werder II liegen bereits zwei Niederlagen hinter dem Gastgeber. Der Tabellensechste vermochte seine gute Ausgangsposition also nicht zu nutzen. Ihm geht es damit genauso wie dem FCO. Auch die Bremer verloren zuletzt zwei Spiele in Folge und rutschten auf den siebten Rang ab. Was aus Sicht von Trainer Kristian Arambasic noch schlimmer war: Nach dem 0:3 in Hildesheim folgte beim 0:1 gegen Jeddeloh am letzten Spieltag „ein Katastrophen-Tag“. Das Derby gibt nun wohl auch Aufschluss darüber, welches Team sich schneller von den jüngsten Pleiten erholt hat.
Hannover 96 II – SSV Jeddeloh (So., 13 Uhr)
Nach drei Siegen in Folge sieht die 96-Welt schon wieder ganz anders aus: Der Gastgeber tritt als Tabellendritter zum Duell mit dem SSV an. Aber Vorsicht! Das Team aus Jeddeloh feierte beim 1:0 in Oberneuland gerade den ersten Saisonerfolg – pünktlich zum Ende der Hinrunde. Der Gast gab danach nicht nur die Rote Laterne ab. Er sammelte auch Selbstbewusstsein und dürfte durchaus optimistisch zum Spiel in Hannover reisen.
VfV Borussia 06 Hildesheim – Lüneburger SK Hansa (So., 15 Uhr)
Ein Spiel, und zwei Mannschaften, die zuletzt enttäuscht wurden. Der Gastgeber kassierte die 1:2-Niederlage bei 96 nach eigener Führung, und der LSK blieb beim 0:2 in Rehden bereits zum dritten Mal in Folge ohne Punkt. Der Gast (1-2-5) reist deshalb auch als Schlusslicht nach Hildesheim. Das unterscheidet diese Teams: Der VfV (4-0-5) spielt bislang eine ordentliche Saison und belegt den vierten Platz der Staffel – obwohl er doch ebenso oft verlor wie sein Gegner.
HSC Hannover – BSV Rehden (So., 15 Uhr)
Nachdem das 1:0 in Delmenhorst eine drei Spiele währende Niederlagen-Serie beendet hatte, verlor der HSC zuletzt erwartungsgemäß mit 1:3 gegen den VfB Oldenburg. Der Vorletzte muss also weiterhin mühsam die Punkte sammeln. Für den BSV Rehden gilt das nicht mehr. Nach schwachem Start erholte sich der Gast, und so führte ihn das jüngste 2:0 über den LSK auf den fünften Tabellenplatz. Allerdings wird anhand dieses Spiels auch deutlich, wie eng es in der Staffel Süd zugeht: Der BSV liegt gerade drei Zähler vor dem HSC. Mit einem Sieg könnte der Gastgeber also gleichziehen und dann seinerseits auf eine ordentliche Bilanz verweisen. Das dürfte ein ziemlich starker Anreiz sein.
(Text: Stefan Freye)