Im vergangen Jahr spielte der Gast noch zwei Spielklassen höher, am vergangene Samstag standen sie erstmals seit langer Zeit in einem Punktspiel gegeneinander auf dem Platz: Landesliga-Aufsteiger Sparta Göttingen empfing den Oberliga-Absteiger Eintracht Northeim zum Südniedersachsen-Derby. Nach einem höhepunktreichen Spiel gewann der Gast aus der nördlichen Nachbarschaft äußerst glücklich mit 2:1 (0:0) und feierte damit den ersten Sieg der Saison. Sparta haderte mit einer Entscheidung von Schiedsrichter Rosenhagen kurz vor dem Sieg-Treffer Northeims und fühlt sich nach ansprechender Leistung um den Lohn seiner Bemühungen betrogen.

Die Zuschauer am Rasenplatz der BSA Greitweg sahen in der ersten Halbzeit ein Spiel auf Augenhöhe. Der Gast besaß mehr Spielanteile, die Hausherren waren indes gefährlicher. Der ehemalige Northeimer Richard Alex Rocha besaß zwei Chancen, Grzegorz Podolczaks Möglichkeit wurde von Northeims Schlussmann Tim Tautermann entschärft. Sparta besaß ein Chancenplus, wenn auch Northeim durchaus Möglichkeiten für einen Treffer hatte. Torlos ging es dennoch in die Halbzeitpause.

Nach dem Wechsel ging Sparta durch eben jenen Ex-Northeimer Richard Alex Rocha in Führung (47.). Jetzt übernahm der Gast noch deutlicher die Initiative, Sparta verlegte sich aufs Kontern. Zweimal vergab Marcel Heimbüchel einen weiteren Treffer für Sparta – er scheiterte an Tautermann, der, wie schon in der Partie bei der SVG, einer der besten Akteure seines Teams war. Nach 75 Minuten traf Ali Ismail nach einem Foul im Sparta-Strafraum vom Elfmeter-Punkt zum Ausgleich. In der Nachspielzeit die Szene, die die Gemüter erhitzte: Sparta beging in Höhe der Mittellinie ein Foul. Der foulende Sparta-Spieler schob den Ball vom Tatort etwa zehn Meter zur Seite. Gleichzeitig signalisierte der Gäste-Trainer eine weitere Auswechslung, der Assistent hob die Fahne und lief in Richtung Mittellinie. Doch dann cancelte der Northeim-Coach seine Absicht, der Freistoß wurde 10 Meter vom Ort des Fouls aus schnell ausgeführt und der eingewechselte Maurice Weinhardt ließ mit seinem Schuss aus 20 Metern Sparta-Torhüter Denny Cohrs keine Chance. Groß der Jubel bei den Gästen, groß der Ärger bei der Heimmannschaft, die die Ausführung des Freistoßes als klaren Regelverstoß ansah, weil Rosenhagen diesmal von seiner Linie, die Freistöße streng am Tatort auszuführen, abwich. Am Ende siegte der Gast mit 2:1. „Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden, mit der Torausbeute natürlich nicht. Wir hätten bei der Vielzahl der guten Chancen, die wir hatten, mehr Zählbares ernten müssen, dann wären wir auch nicht in diese unglückliche Situation gekommen. Ärgerlich für uns, dass wir durch diese nicht nachzuvollziehende Entscheidung das 2:1 hinnehmen mussten. Trotzdem müssen wir uns an die eigene Nase fassen, dass wir die Partie nicht frühzeitig entschieden haben!“, äußerte ein sichtlich verärgerter Trainer Enrico Weiß seine Meinung zum Spiel.
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Sparta rangiert mit sechs Punkten aus vier Spielen auf Platz 7 der Landesliga-Tabelle. Am kommenden Sonntag reist die Weiß-Mannschaft zur TSG Bad Harzburg.
Der FC Eintracht Northeim klettert mit dem ersten Sieg und vier Punkten aus vier Spielen auf Platz elf. Am kommenden Sonntag empfängt das rot-gelbe Team den schwach in die Saison gestarteten BSC Acosta.
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