Dem TSV Seulingen ist es gelungen, ein Jahr nach dem Abstieg aus der Kreisliga wie Phönix aus der Asche zurückzukehren und mit Neutrainer Ercan Beyazit nicht nur den mit der Rückkehr in das Oberhaus des Kreisfußballs verbundenen Staffelsieg zu erringen, sondern auch mit dem 2:0-Pokalfinal-Sieg über den Liga-Kontrahenten SV Eintracht Gieboldehausen am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz der BSA Greitweg (Sparta) die überragende Saison zu krönen. Doch dass das Finale überhaupt zustande kam, lag am großen Sportsgeist der Gieboldehäuser, die trotz des tödlichen Unfalls ihres Kapitäns zum Finale antraten.

Und sie lieferten dem Favoriten im Eichsfeld-Derby große Gegenwehr. In der ersten Halbzeit konnte der TSV dennoch durch seinen Torjäger Ercan Beyazit in Führung gehen (23.).

Auch im zweiten Abschnitt war die Partie nahezu ausgeglichen. Beide Mannschaften wurden von einem großen Anhang begleitet, wobei die Seulinger lautstark ihr Team anfeuerten, die Gieboldehäuser aufgrund der großen Trauer im Verein etwas reservierter waren. Spielertrainer Ercan Beyazit erzielte dann in der 54. Minute das vorentscheidende 2:0. Fußballfans, die an dieser schönen Veranstaltung nicht teilnehmen konnten, haben recht, wenn sie vermuten, dass dieses Tor durch einen direkt verwandelten Freistoß fiel – eine Kunst, die er routinierte Spielertrainer immer noch beherrscht. Dann war die Partie beendet. Seulingen gewann das gegen Ende hart geführte Derby verdient. Dennoch muss man vor dem Auftritt des von Andre Metenyszyn trainierten Verlierers respektvoll den Hut ziehen.

Doch gegen Ende der Partie passierte dann das, was wir eigentlich nicht sehen wollen. Seulingens Torjäger Erkan Beyazit, Bruder des Spielertrainers, geriet mit seinem Gegenspieler aneinander und erhielt daraufhin vom Schiedsrichter die Rote Karte. Beim Abgang hätte er nach eigenen Worten unwissentlich die gegnerischen Anhänger durch die Entledigung der Trauerbinde, die beide Mannschaften trugen, provoziert. Darauf kam es zu Rudelbildungen, einige Zuschauer der Gieboldehäuser musste festgehalten werden, um den Spieler zu schützen. Die Aussagen später waren unterschiedlich. Während Zuschauer aus dem Gieboldehäuser Lager von Beleidigungen bis hin zur Diffamierung der Trauergemeinde sprachen, bestätigt Beyazit die Provokation, leugnet aber direkte Beleidigungen. Beide Seiten benannten mehrere Augenzeugen. Zumindest berichtet Gieboldehausens Trainer Andre Metenyszyn anschließend im Gespräch mit Gökick-Online, dass der Seulinger Funktionär Dietmar Rust offiziell in einem Schreiben beim Gieboldehäuser Verein für die Vorkommnisse um Entschuldigung bat. Außerdem kündigte er Konsequenzen an. Hoffentlich ist das Klima im Eichsfeld durch die Vorkommnisse nicht nachhaltig vergiftet.

So spielten sie:

TSV Seulingen:

Dennis Diedrich, Andreas Habig, Timon Habenicht, Ercan Beyazit, Erkan Beyazit, Alexander Heckerodt, Yannick Triebe, Michael Muenter, Marius Muenter, Niklas Wucherpfennig, Michael Habig – Matthias Regenhardt, Nils Hübenthal, Florian Soppa, Marian Fromm, Marcel Heckenrodt.

SV Eintracht Gieboldehausen: Nklas Wüstefeld, Guido Nordmann, Kevin Nieger, Martin Wucherpfennig, Ole Schum, Florian Henne, Patrick Thomae, Manuel Busching, Jörg Wiehe, Daniel Bartels, Michael Ring – Antonio Wüstefeld, Niklas Tusche, Stefan Felk, Mathias Kaminski, Benjamin Mecke, Thorben Kohlrautz.

Der Gökick-Event-Tipp:

Alles zum Höhepunkt des Fußballsommers: [link url=http://deinsportplatz.de/goekick/turnier.page?id=281 text=Der CITY CUP 2014]