Nun war es soweit. Im Spiel der beiden Topmannschaften aus der 2. Kreisklasse Nord standen sich am Sonntagnachmittag die SG HeRo und der 1. FC Freiheit von 1955 am Schlachthof gegenüber. Früh war klar: hier war nicht wirklich die Mannschaft aus der letzten Saison angereist, sondern eine Mannschaft bestückt mit höherklassigen Akteuren, die bestimmt irgendwann mal Bundesliga gespielt haben. Ich habe nicht recherchiert, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass die mal wirklich Bundesliga gespielt haben. Bei dieser Physis...Moment. Oder war es doch der Bundestag? Bundesliga?

Bericht Max Bolesta (SG Herberhausen/Roringen)

Leute helft mir, bei dem ganzen Gelaber auf dem Sportplatz wusste ich irgendwann nicht mehr, ob ich ein Fußballspiel bestreite oder ob ich ein Deja-Vu meines Schulausfluges 2009 nach Berlin erlebe, bei dem am politischen Aschermittwoch jeder gottverdammte Politiker im Bundestag seinen mittelscharfen und unsachlichen Senf zum Thema abgeben musste, ob Claudia Roth sich die Haare schwarz färben sollte oder nicht.
Eine Herberhäuser Mannschaft, die nach Standard durch Jannes Präkelt in der neunten Minute per Kopf in Führung ging und im weiteren Verlauf bemüht war, den Gegner vom eigenen Tor fernzuhalten, fand sich in einer riesigen Debattierrunde wieder, in der jeder einzelne Atemzug oder Kratzer am Sack der Herberhäuser vom Gegner als Foul oder Unsportlichkeit betitelt wurde. Zu allem Überfluss wurde die Mehrzahl aller Zurufe von Freiheiter Spielern oder Akteuren am Rande des Geschehens vom Schiedsrichter als korrekt befunden – natürlich zum Unverständnis der Herberhäuser und allen anderen Zuschauern. Wir zumindest haben spätestens nach unserem Testosteronschub in der Pubertät gelernt (ich würde mal sagen in der B-Jugend), dass Reklamieren unsportlich ist und laut Reglement eigentlich gern mit einer Karte geahndet werden darf – es sei denn, der Schiedsrichter ist eben derselben Meinung. Fouls lagen sicherlich hier und da mal vor, aber im Großen und Ganzen spielen wir eben doch Fußball und kein Hallen-Yo-Yo. An Körperlichkeiten mangelte es auf der Gegenseite nämlich auch nicht unbedingt.

Eine Sache. Um diesem Beitrag mal die Luft aus den Segeln zu nehmen: wir haben dieses Spiel verdient verloren. Uns stellte sich trotzdem lange die Frage, wieso eine derart hochklassige Mannschaft aus dem Harz sich solcher Mittel bedienen muss. Ich Pressewart habe mit dieser Frage immer noch zu kämpfen. Was dazu führt, dass ich wieder einen Beitrag verfasse, der sich jedweder Objektivität entzieht und dieser damit kaum für die öffentliche Presse geeignet ist. Sorry Gökick Fußballprojekt!

Und damit Ende mit dem Mimimi.

So ist Fußball. Wenn du innerhalb von 2-3 Minuten zwei Gegentore kassierst, weil dich die Gegner kurzzeitig überrollen, wenn du es am wenigsten erwartest, dann waren die Gegner eben besser. Sogar dann, wenn die Gegner das 3:1 auf dem Fuß haben, kurz vor Ende dann aber doch lieber zur Eckfahne rennen und die Uhr runterlaufen lassen, wie man es samstags beim Sky SuperSamstag Topspiel um 18:30 Uhr sehen kann. Da sieht man dann auch, wie man den Ball nach Seitenaus möglichst weit vom Einwerfenden wegschlägt. Das machen Profis halt so.

Diese Niederlage geht vollkommen in Ordnung. Wir haben aus dieser Partie sehr viel über uns gelernt und unseren Gegner erfahren und gehen erstarkt aus dem Spiel heraus.

Wir freuen uns auf den Ausflug nach Freiheit in der Rückrunde und entschuldigen uns für die Polemik dieses Beitrages! Möglicherweise. =

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